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Ruth Winzenried aus Grosshöchstetten: "Ich färbe dieses Jahr 8000 Eier"
Sie habe ein schönes, intensives aber kurzes Hobby, sagt Ruth Winzenried. In den fünf Wochen vor Ostern färbt sie Tausende von Eiern in ihrer kleinen Küche zuhause in Grosshöchstetten. Dafür muss sie besonders schnell und exakt arbeiten.
Es ist nicht so, dass Ruth Winzenried sonst nichts zu tun hätte. Die Mutter zweier erwachsener Kinder arbeitet 70 Prozent als Köchin im Tertianum Wohn- und Pflegezentrum Schibistei in Heimenschwand, spielt Euphonium und ist Präsidentin der Feldmusik Heimenschwand. Dort steht gerade der Musiktag an und sie ist im Organisationskomitee.
„In der freien Zeit, vor und nach der Arbeit binde ich Eier“, sagt Winzenried. In den fünf Wochen vor Ostern werde sie dieses Jahr 8000 Eier färben. „Tendenz steigend“, sagt sie. Letztes Jahr waren es 7740 Stück. „Und ich könnte noch mehr.“
100 bis 110 Eier pro Stunde
Aber wie schafft sie das? „Es ist die Routine. Pro Stunde binde ich 100 bis 110 Eier“, sagt sie. „Die Finger sind schon ganz kaputt vom Faden.“ Das Kochen übernehmen ihre beiden Kinder Beatrice und Stefan und deren Partner. Ihr Lebenspartner Michael Eggimann liefert die Eier aus. So auch am Mittwoch: "Über 1000 Eier gehen an Firmen fürs Bude-Eiertütschen am Donnerstag vor Ostern."
Fürs Kochen hat sie einen grossen Topf. "Dazu habe ich ein Körbchen, das mein Lebenspartner aus Amerika mitbrachte und an welches er einen Henkel dran machte“, erklärt Winzenried. Dort passen vierzig bis fünfzig Eier hinein. „So müssen wir sie nicht einzeln herausfischen.“
Es wurden immer mehr
Sie hätte schon als Kind gerne Eier gefärbt, sagt sie. „Irgendwann merkte ich, dass ich das sehr exakt machen kann.“ Sie ging mit den Eiern auf den Märit, machte später etwas Werbung und so wurden es immer mehr. Heute verkauft sie die Eier über Restaurants und Hoflädeli, direkt an Private oder Firmen und an drei Samstagen vor Ostern auf dem Märit in der Berner Münstergasse.
„In Bern auf dem Märit habe ich Stammkunden, die an jedem der Samstage kommen“, sagt sie. „Kürzlich sagte mir jemand, dass meine Eier vielen Leuten Freude bereiten würden. Solche Feedbacks sind schön“, freut sie sich.
Eierfärben mit Veloschläuchen
Dass sie so viele Eier verkaufe, liege daran, dass ihre besonders exakt seien. Dafür müssten die Kräuter nass aufs Ei gelegt werden, damit sie kleben und den Strumpf müsse man ganz eng binden, verrät Winzenried.
Sie färbt ihre Eier ausschliesslich mit Zwiebelschalen. Neben den Kräutern verwendet sie auch zerschnittene Veloschläuche für die Musterung. „Das hat schon meine Grossmutter so gemacht“, sagt sie.
Und alles macht sie zuhause in der eigenen Küche. „Eine sehr kleine Küche“, betont sie lachend. „Ich habe an allen Orten Eier!“
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Erstellt:
16.04.2017
Geändert: 16.04.2017
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