- Region
Münsingen - Neues Aare-Bad dank Hochwasserschutz
Der Aareabschnitt zwischen Münsingen und Belp gehört mit zum Schönsten, was die Region zu bieten hat. Auenwald, Kiesbänke und kleine Nebenflüsschen laden ein zum Entdecken und werden von Hündelern ebenso geschätzt wie von Joggerinnen und Wasserratten. Nun soll in Münsingen mit einem Aarebad eine weitere Attraktion dazu kommen.
Mit dem Hochwasserschutz Aaretal werden zwischen Wichtrach und Rubigen verschiedene Flussabschnitte umgestaltet (BERN-OST berichtete). Am 27. April geht mit dem Wasserbauplan Obere Belpau der nächste Abschnitt in die Mitwirkung.
Das Gebiet des Wasserbauplans Obere Belpau liegt auf dem Gemeindegebiet von Belp, Münsingen und Rubigen. Es erstreckt sich von der Schützenfahrbrücke beim Schwimmbad Münsingen bis zur Hunzigenbrücke bei der Autobahnzufahrt Rubigen.
Rechtes Ufer: Damm gegen Hochwassser und Lärm
Am rechten Ufer (aareabwärts gesehen) liegt zwischen Aare und Autobahn die Hunzigenau. Nach Überschwemmungen im 2005 wurden hier zwischen der Hunzigenbrücke und der Autobahnraststätte zwei Seitenarme gegraben und der Hochwasserdamm weg vom Ufer an die Autobahn verlegt. Der Damm dient seither auch als Lärmschutz. Das Gebiet gilt mit der neu entstandenen Naturlandschaft, in der auch Biber leben, als Vorzeigebeispiel für modernen Hochwasserschutz.
Im oberen Abschnitt zwischen Autobahnraststätte und Parkbad soll es nun direkt an der Autobahn ebenfalls einen neuen, höheren Wasser- und Lärmschutzdamm geben.
Aare soll langsamer fliessen
Am linken, westlichen Ufer liegt die Obere Belpau, ein vom Bund geschütztes Auengebiet mit Wald, Tümpeln und Feuchtgebieten. Heute ist das Gebiet allerdings durch einen Hochwasserschutzdamm von der Aare abgeschnitten.
Dieser Damm soll durch einen neuen ersetzt werden, der weiter weg vom Ufer liegt. Damit würden nicht nur Überschwemmungen vermieden. Das breitere Bett würde die Aare verlangsamen und damit verhindern, dass sie sich so tief ins Gelände gräbt, dass der Grundwasserspiegel absinkt, sagt Tom Wüthrich, stellvertretender Kreisoberingenieur im kantonalen Tiefbauamt im Interview mit dem Münsinger-Info
Nebst dem kombinierten Lärm- und Hochwasserschutz hat der Gemeinderat von Münsingen eine weitere Idee zur Aufwertung des Gebiets. Nördlich des Parkbads soll es einen neuen, breiten Aare-Zugang geben. Durch Ausbaggern könnte eine kleine Bucht mit natürlichen Kiesbänken als Wasserzugang entstehen. Je nach Aarepegel würde der Badeplatz anders aussehen, manchmal vielleicht sogar trocken liegen.
Ein Aarebedli beim Parkbad
Die Idee für einen Aarezugang direkt neben dem Parkbad geistere schon länger herum, sagt Moser. "Einmal kam sogar der Wunsch nach einem Saunahäuschen an der Stelle auf. In einem Naturschutzgebiet geht das aber natürlich nicht."
Der eigentliche Hochwasserschutz ist Sache des Kantons. Weitergehende Wünsche müssen die Besteller, meist Gemeinden, selber bezahlen. Das gelte sowohl für das Aarebad wie auch für den Lärmschutz, sagt Beat Moser, Gemeindepräsident von Münsingen. Wieviel das kosten würde, kann er aber noch nicht sagen. "Es ist zum Beispiel noch nicht klar, wie hoch der Damm wäre, wenn er nur dem Hochwasserschutz dienen würde. Für das Aarebedli rechnen wir mir einem eher bescheidenen Mehraufwand."
[i] Die Wasserbaupläne des Kantons mit den Ideen der Gemeinde sind vom 27.April bis am 28. Mai in der Mitwirkung. Eine Info- und Diskussionsveranstaltung für Rubigen und Belb findet am Donnerstag, 26. April von 19 bis 21 Uhr im Schlossgutsaal Münsingen statt.
[i] Siehe auch News-Berichte
- "Münsingen/Wichtrach - Hochwasserschutz macht die Aare breiter" vom 3.2.2018
- "Hochwasserschutz: Auftakt zwischen Rubigen und Wichtrach" vom 16.11.2017
Das Gebiet des Wasserbauplans Obere Belpau liegt auf dem Gemeindegebiet von Belp, Münsingen und Rubigen. Es erstreckt sich von der Schützenfahrbrücke beim Schwimmbad Münsingen bis zur Hunzigenbrücke bei der Autobahnzufahrt Rubigen.
Rechtes Ufer: Damm gegen Hochwassser und Lärm
Am rechten Ufer (aareabwärts gesehen) liegt zwischen Aare und Autobahn die Hunzigenau. Nach Überschwemmungen im 2005 wurden hier zwischen der Hunzigenbrücke und der Autobahnraststätte zwei Seitenarme gegraben und der Hochwasserdamm weg vom Ufer an die Autobahn verlegt. Der Damm dient seither auch als Lärmschutz. Das Gebiet gilt mit der neu entstandenen Naturlandschaft, in der auch Biber leben, als Vorzeigebeispiel für modernen Hochwasserschutz.
Im oberen Abschnitt zwischen Autobahnraststätte und Parkbad soll es nun direkt an der Autobahn ebenfalls einen neuen, höheren Wasser- und Lärmschutzdamm geben.
Aare soll langsamer fliessen
Am linken, westlichen Ufer liegt die Obere Belpau, ein vom Bund geschütztes Auengebiet mit Wald, Tümpeln und Feuchtgebieten. Heute ist das Gebiet allerdings durch einen Hochwasserschutzdamm von der Aare abgeschnitten.
Dieser Damm soll durch einen neuen ersetzt werden, der weiter weg vom Ufer liegt. Damit würden nicht nur Überschwemmungen vermieden. Das breitere Bett würde die Aare verlangsamen und damit verhindern, dass sie sich so tief ins Gelände gräbt, dass der Grundwasserspiegel absinkt, sagt Tom Wüthrich, stellvertretender Kreisoberingenieur im kantonalen Tiefbauamt im Interview mit dem Münsinger-Info
Nebst dem kombinierten Lärm- und Hochwasserschutz hat der Gemeinderat von Münsingen eine weitere Idee zur Aufwertung des Gebiets. Nördlich des Parkbads soll es einen neuen, breiten Aare-Zugang geben. Durch Ausbaggern könnte eine kleine Bucht mit natürlichen Kiesbänken als Wasserzugang entstehen. Je nach Aarepegel würde der Badeplatz anders aussehen, manchmal vielleicht sogar trocken liegen.
Ein Aarebedli beim Parkbad
Die Idee für einen Aarezugang direkt neben dem Parkbad geistere schon länger herum, sagt Moser. "Einmal kam sogar der Wunsch nach einem Saunahäuschen an der Stelle auf. In einem Naturschutzgebiet geht das aber natürlich nicht."
Der eigentliche Hochwasserschutz ist Sache des Kantons. Weitergehende Wünsche müssen die Besteller, meist Gemeinden, selber bezahlen. Das gelte sowohl für das Aarebad wie auch für den Lärmschutz, sagt Beat Moser, Gemeindepräsident von Münsingen. Wieviel das kosten würde, kann er aber noch nicht sagen. "Es ist zum Beispiel noch nicht klar, wie hoch der Damm wäre, wenn er nur dem Hochwasserschutz dienen würde. Für das Aarebedli rechnen wir mir einem eher bescheidenen Mehraufwand."
[i] Die Wasserbaupläne des Kantons mit den Ideen der Gemeinde sind vom 27.April bis am 28. Mai in der Mitwirkung. Eine Info- und Diskussionsveranstaltung für Rubigen und Belb findet am Donnerstag, 26. April von 19 bis 21 Uhr im Schlossgutsaal Münsingen statt.
[i] Siehe auch News-Berichte
- "Münsingen/Wichtrach - Hochwasserschutz macht die Aare breiter" vom 3.2.2018
- "Hochwasserschutz: Auftakt zwischen Rubigen und Wichtrach" vom 16.11.2017
Autor:in
pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt:
28.03.2018
Geändert: 28.03.2018
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