- Wirtschaft
Geburtstag vergessen: Der Appenberg feiert trotzdem
Da Marlis und Jakob Mosimann den 50. Geburtstag ihres Hotels Appenberg im letzten Jahr schlicht vergessen haben, wird heuer "50+" gefeiert.
Am Sonntag laden Marlis und Jakob Mosimann vom Hotel Appenberg unique in Zäziwil zum "Tag der offenen Tür 50+". Eingeladen sind aber nicht nur Senioren und Seniorinnen. Der Name bezieht sich auf das 50. Jubiläum, das der Appenberg im letzten Jahr hatte. "Wir hatten schlicht vergessen, es zu feiern", erklärt Marlis Mosimann. "So entschieden wir uns, dies mit einem 50plus-Fest nachzuholen." Der Ausdruck sei ja heute "in Mode".
"Der Ausdruck 50plus ist ja heute in Mode"
Sie und ihr Mann Jakob sind seit 1977 im Appenberg und bauten das Hotel gemeinsam mit ihren Schwiegereltern auf. Obwohl - der Appenberg ist nicht einfach ein Hotel, sondern eigentlich ein ganzes Dorf. "Ganz früher war hier ein Tagelöhnerheimetli", erzählt Mosimann. "Angfangs 60er Jahre kamen das Stöckli und der Spycher, ab 1977 wurde dann intensiv gebaut." Die zwölf Häuser, die der Appenberg inzwischen zählt, sind grösstenteils nicht Neubauten, sondern, ähnlich dem Ballenberg, Abbruchhäuser aus der Region, die hier wieder aufgebaut wurden. So fand etwa das ehemalige Schützenhaus der Gemeinde Biglen oder das alte Bowiler Schulhaus auf dem Appenberg ein neues Zuhause und eine neue Verwendung.
"Unser wichtigstes Standbein sind die Seminare", erklärt Mosimann den Appenberger Betrieb. "Das zweite sind die Bankette, Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen. Der À-la-carte-Betrieb als drittes Standbein ist nicht sehr gross." Neu können Hochzeitspaare auf dem Appenberg nicht nur schlemmen und tanzen, sondern sich auch gleich trauen lassen. Den Pfarrer oder die Pfarrerin müssen sie allerdings selber mitbringen.
"Die Welt kommt zu uns"
In den zwölf Häusern hat es heute sieben Wohnungen, in denen Dauermieter wohnen, vierzig Hotelzimmer mit achzig Betten, 14 Räumlichkeiten für Seminare und Bankette, darin arbeiten vierzig Personen, die sich 25 Vollzeitstellen teilen. Fünf davon sind Lehrlinge. "Wir haben in den ganzen Jahren sicher um die vierzig Lehrlinge ausgebildet", sagt Mosimann. "Das Schönste hier ist das Menschliche. Das Zusammenkommen mit den Gästen, aber auch mit den Mitarbeitern. Ich sage immer: 'Die Welt kommt zu uns'. Die Gäste kommen aus Deutschland, den USA, Kanada, China, manche bleiben eine Nacht, andere länger."
Es habe auch schwierige Zeiten gegeben, erzählt Mosimann. "Wir haben Entscheidungen gefällt, bei denen nicht klar war, ob das gut geht. Wir waren schon immer risikofreudig." In der Gastronomie und Hotellerie sei man halt immer am kämpfen, auch um Gäste. "Das geht mit der Zeit an die Substanz", gibt Mosimann zu. Ein schwieriger Moment sei natürlich auch im 2013 gewesen, als der Hang rutschte und sie den Spycher versetzen musten. "Dank den guten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, zum Teil sind sie schon seit zehn, zwanzig Jahren im Betrieb, haben wir bisher aber alles gemeistert."
Nachfolgelösung ist in Planung
Im nächsten Jahr erreichen Marlis und Jakob Mosimann das Pensionsalter. "Wir sind daran, mit professioneller Unterstützung die Nachfolge zu planen. Je nachdem werden wir ganz übergeben, oder aber noch mitarbeiten." Bis klar sei, in welche Richtung die Lösung geht, werden sie den Betrieb wie bis anhin weiterführen. "Das Wichtigste ist uns, dass der Appenberg weiterbesteht."
[i] Seinen "50+"-Geburtstag feiert der Appenberg mit einem offiziellen Teil am Freitag Abend mit geladenen Behördenmitglieder und Gästen. Am Sonntag ist Tag der offenen Tür mit Rundgängen und einem Wettbewerb, bei dem als Hauptpreis ein Fondue für vier Personen im Fondue-Spycherli winkt. Für die Grossen gibt es ausserdem Freibier von 11 bis 14 Uhr, für die Kleinen einen Schmink-Egge und für Gross und Klein die Appenberg-Olympiade.
[i] Zum BERN-OST Veranstaltungseintrag...
www.appenberg.ch
"Der Ausdruck 50plus ist ja heute in Mode"
Sie und ihr Mann Jakob sind seit 1977 im Appenberg und bauten das Hotel gemeinsam mit ihren Schwiegereltern auf. Obwohl - der Appenberg ist nicht einfach ein Hotel, sondern eigentlich ein ganzes Dorf. "Ganz früher war hier ein Tagelöhnerheimetli", erzählt Mosimann. "Angfangs 60er Jahre kamen das Stöckli und der Spycher, ab 1977 wurde dann intensiv gebaut." Die zwölf Häuser, die der Appenberg inzwischen zählt, sind grösstenteils nicht Neubauten, sondern, ähnlich dem Ballenberg, Abbruchhäuser aus der Region, die hier wieder aufgebaut wurden. So fand etwa das ehemalige Schützenhaus der Gemeinde Biglen oder das alte Bowiler Schulhaus auf dem Appenberg ein neues Zuhause und eine neue Verwendung.
"Unser wichtigstes Standbein sind die Seminare", erklärt Mosimann den Appenberger Betrieb. "Das zweite sind die Bankette, Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen. Der À-la-carte-Betrieb als drittes Standbein ist nicht sehr gross." Neu können Hochzeitspaare auf dem Appenberg nicht nur schlemmen und tanzen, sondern sich auch gleich trauen lassen. Den Pfarrer oder die Pfarrerin müssen sie allerdings selber mitbringen.
"Die Welt kommt zu uns"
In den zwölf Häusern hat es heute sieben Wohnungen, in denen Dauermieter wohnen, vierzig Hotelzimmer mit achzig Betten, 14 Räumlichkeiten für Seminare und Bankette, darin arbeiten vierzig Personen, die sich 25 Vollzeitstellen teilen. Fünf davon sind Lehrlinge. "Wir haben in den ganzen Jahren sicher um die vierzig Lehrlinge ausgebildet", sagt Mosimann. "Das Schönste hier ist das Menschliche. Das Zusammenkommen mit den Gästen, aber auch mit den Mitarbeitern. Ich sage immer: 'Die Welt kommt zu uns'. Die Gäste kommen aus Deutschland, den USA, Kanada, China, manche bleiben eine Nacht, andere länger."
Es habe auch schwierige Zeiten gegeben, erzählt Mosimann. "Wir haben Entscheidungen gefällt, bei denen nicht klar war, ob das gut geht. Wir waren schon immer risikofreudig." In der Gastronomie und Hotellerie sei man halt immer am kämpfen, auch um Gäste. "Das geht mit der Zeit an die Substanz", gibt Mosimann zu. Ein schwieriger Moment sei natürlich auch im 2013 gewesen, als der Hang rutschte und sie den Spycher versetzen musten. "Dank den guten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, zum Teil sind sie schon seit zehn, zwanzig Jahren im Betrieb, haben wir bisher aber alles gemeistert."
Nachfolgelösung ist in Planung
Im nächsten Jahr erreichen Marlis und Jakob Mosimann das Pensionsalter. "Wir sind daran, mit professioneller Unterstützung die Nachfolge zu planen. Je nachdem werden wir ganz übergeben, oder aber noch mitarbeiten." Bis klar sei, in welche Richtung die Lösung geht, werden sie den Betrieb wie bis anhin weiterführen. "Das Wichtigste ist uns, dass der Appenberg weiterbesteht."
[i] Seinen "50+"-Geburtstag feiert der Appenberg mit einem offiziellen Teil am Freitag Abend mit geladenen Behördenmitglieder und Gästen. Am Sonntag ist Tag der offenen Tür mit Rundgängen und einem Wettbewerb, bei dem als Hauptpreis ein Fondue für vier Personen im Fondue-Spycherli winkt. Für die Grossen gibt es ausserdem Freibier von 11 bis 14 Uhr, für die Kleinen einen Schmink-Egge und für Gross und Klein die Appenberg-Olympiade.
[i] Zum BERN-OST Veranstaltungseintrag...
www.appenberg.ch
Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik
Erstellt:
06.08.2015
Geändert: 06.08.2015
Klicks heute:
Klicks total:
Spenden
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.