- Kultur
"150 Jahre Eisenbahn Konolfingen" Teil 1: Gustav von May lockte Bahn und BAMG
Am 31. Mai und 1. Juni 2014 feiert die Gemeinde Konolfingen mit einem grossen Fest "150 Jahre Eisenbahn Konolfingen". Die lange Geschichte wird mit einer Sonderausstellung im Dorfmuseum nachgezeichnet. BERN-OST blickt in einer Serie auf die Geschichte zurück - und auf Fest und Ausstellung voraus.
Gustav von May lockte Bahn und BAMG
Nach vielen Querelen, Diskussionen, planerischen und finanziellen Schwierigkeiten konnte die erste Eisenbahnlinie Biel - Langnau am 1. Juni 1864 feierlich in Betrieb genommen werden. Nach und nach wurde die Strecke bis Luzern erweitert. Der am 1. Juni 1864 eröffnete Bahnhof oder wie er damals hiess, die Station Konolfingen-Stalden, besass lediglich ein Ausweichgleis und zwei Weichen. Dies blieb in den folgenden 20 Jahren unverändert. Damals war am Standort des heutigen Konolfingen mit Ausnahme einer Kreuzung von fünf Strassen, einem Gasthof, der Bahnstation und ein paar wenigen Häusern nichts vorhanden. Der Standort zwischen den damaligen politischen Gemeinden Gysenstein und Stalden war nur wenige Jahre zuvor entsumpft worden.
Wir haben reichlich Milch, werden Wasser besorgen
Der Berner Patrizier, Gemeindepräsident von Stalden und Schlossherr von Hünigen, Gustav von May setzte sich für den Bau der späteren Burgdorf - Thun - Bahn (BTB) ein. Geschickt pries er die Standortvorteile von Konolfingen. So lockte er 1893 mit dem Angebot des Eisenbahnanschlusses die Industrie nach Konolfingen. Die Gründer der BAMG (Berneralpen Milchgesellschaft) heute Nestlé SA konnte er überzeugen. „Wir halten Euch einen prächtigen Bauplatz bereit, wir haben reichlich Milch, wir werden Euch Wasser verschaffen soviel ihr wollt, die Burgdorf-Thun-Bahn wird bald kommen, dann wird Konolfingen Eisenbahn-Knotenpunkt…“. Die BAMG erhielt einen Gleisanschluss und war in der Folge auch mitentscheidend für die Fusion der Gemeinden Gysenstein und Stalden.
1892 brach mit der Gründung der Berneralpen Milchgesellschaft eine neue Zeit an. In der Nähe der neuen Fabrik wurde Haus um Haus gebaut, ein Dorf entstand.
Unter der Leitung des engagierten Gemeindepräsidenten von Stalden, Gustav von May, waren die damals führenden Persönlichkeiten wie Notar Ernst Lory, Kreuzstrasse (Sekretär), Gemeinderat Friedrich Glauser, Stalden, Grossrat Peter Stucki und Amtsrichter Christian Stucki, Niederhünigen, alt Grossrat Christian Schindler, Tonisbach, alt Gemeindepräsident Christian Keller, Hötschigen, und Kirchgemeinderat Gottlieb Steinmann, Konolfingen auch für die Verwirklichung einer eigenen Kirche mitverantwortlich.
Wie ging‘s weiter, wann kam die EBT, wer war verantwortlich?
Wann entstand dieses Bild mit der fertigen Kirche und der Bahnlinie die um die Kirche führt?
Dies und noch viel mehr lesen sie in den nächsten Wochen an gleicher Stelle.
[i] Das Bahnhoffest "150 Jahre Eisenbahn Konolfingen"
[i] Die Sonderaussstellung "150 Jahre Eisenbahn Konolfingen"
Die bisherigen Artikel der Serie "150 Jahre Eisenbahn Konolfingen" auf BERN-OST:
[i] Teil 2 am 24.2.2014: "Worb wollte, Gysenstein durfte nicht..."...
[i] Teil 3 am 1.3.2014: "150 Jahre laden zum Staunen ein"...
[i] Teil 4 am 8.3.2014: "Friedrich Dürrenmatt und der Bahnhof"...
[i] Teil 5 am 18.3.2014: "Verkürzte Reisezeit, unflätige Redensarten und übler Geruch"
[i] Teil 6 am 24.3.2014: "Minutiöse Planung auf Zigarrenschachtel"
[i] Teil 7 am 31.3.2014: "Unter- oder Überführungen, Muskelkraft und zu hohe Kosten"
[i] Teil 8 am 7.4.2014: "Bahnhöfe wiesen Strassen den Weg"
[i] Teil 9 am 14.4.2014: : "Knochenmehl, Strom und Forellen aus Stalden"
[i] Teil 10 am 22.4.2014: "Depothäuser und 'Chareschmieri'"
[i] Teil 11 am 28.4.2014: "Von Moskau zur Pionierarbeit ins Emmental"
[i] Teil 12 am 11.4.2014: "Krege und Krisen beeinflussten nicht nur die Bahn"
[i] Teil 13 am 19.5.2014; "Goggifrösch und 20er-Stückli vom Tschirrenhüttli"
[i] Teil 14 am 26.5.2014: "Elektrische Taster anstatt schwergängige Hebel"
Erstellt:
18.02.2014
Geändert: 18.02.2014
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