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Abstimmung Münsingen: Ja zur Ortsplanung, Nein zur Underrüti
Münsingen sagt deutlich Ja zur baurechtlichen Grundordnung der Ortsplanungsrevision (OPR). Die Zone mit Planungspflicht (ZPP) Underrüti lehnt die Bevölkerung dagegen ab.
An der Abstimmung vom Sonntag stimmten die Münsinger Stimmberechtigten mit 61 Prozent Ja-Stimmen der Grundordnung (Baureglement und Zonenpläne) und damit der Ortsplanungsrevision zu. Die Zone mit Planungspflicht (ZPP) Underrüti lehnt die Bevölkerung hingegen mit 56 Prozent ab.
"Ich bin erfreut, dass die OPR so hoch angenommen wurde", sagt Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne). Sie sei für die nächsten 10 bis 15 Jahre wegweisend dafür, in welche Richtung sich Münsingen weiterentwickeln könne.
Moser: "Kostengünstige Bauten nun kaum möglich"
Die Underrüti sei ein sehr emotionales Thema gewesen. "Familiengärten aufzuheben, ist schwierig. Es wurde auch nicht verstanden, dass das Land bereits eingezont ist." Mit der ZPP wäre eine Vorzeigesiedlung mit kostengünstigem Wohnraum entstanden. Jetzt gelte wieder die Regelbauzone W2. Damit seien zweigeschossige Bauten mit Attika möglich. "Kostengünstige Bauten hinstellen ist mit W2 kaum möglich", sagt Moser.
Die Gemeinde werde nun mit den Anwohner:innen den Dialog suchen. "Wir werden mit dem Quartier schauen, was möglich ist und sind lösungsoffen", sagt Moser zum weiteren Vorgehen.
Das Referendums-Komitee "Münsingen Zukunft mit Vernunft" ist zufrieden mit dem Resultat. "Die Ablehnung der ZPP war unser Hauptanliegen. An der Grundordnung war nicht alles falsch, aber gewisse Sachen hätte man korrigieren müssen", sagt Paul Stähli vom Komitee. Dieses bleibe nun weiter bestehen, um sich in zukünftige Projekte auf der Underüti einzubringen. "Nein sagen kann jeder. Konkrete Pläne haben wir noch keine, aber wir überlegen, wie wir weitergehen werden."
Mehrere Jahre Vorarbeit
Der OPR gingen mehrere Jahre Vorarbeit voraus. Im November stimmte das Münsinger Parlament der Grundordnung und der ZPP Underrüti klar zu. In der Folge erwirkte das Komitee "Münsingen Zukunft mit Vernunft" das Referendum gegen beide Beschlüsse. Damit kam es zur Volksabstimmung .
Im Vorfeld hatten sich FDP, SVP, SP, Grünliberale, Die Mitte, die Grünen und der Gewerbeverein für ein Ja zur Grundordnung ausgesprochen. Zur Underrüti sagten FDP, SP, Grünliberale und Grüne Ja, die SVP und Die Mitte lehnten die Vorlage ab (BERN-OST berichtete).
Erstellt:
15.05.2022
Geändert: 15.05.2022
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