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Aeschlen: Eine Hütte, fünf Studierende und ein Projekt

Bis vor einigen Jahren wurde die Alphütte im Sommer bewohnt. Doch in den vergangenen Jahren lebten nur Murmeltiere ab und zu in der Hütte in den Adelbodner Alpen. Dies wollen fünf Agronomie-Studierende nun ändern.

Das Mubribau-Team v.l.n.r.: Jonas Zbären, Julia Grüter, Jael Anderegg, Laura Reusser, Melanie Bircher (Bild: zvg)
Die vergangenen Jahre haben bei der Hütte ihre Spuren hinterlassen. (Bild:zvg)
Vieles ist in der Zeit stehen geblieben. (Bild: zvg)
Das Projekt «Murbibou» soll wieder neuen Glanz in die Alpen bringen. (Bild:zvg)
Die Alphütte in Adelboden, umgeben von den Bergen wo die Nachbaren die Murmeltiere sind. (Bild: zvg)

Eine der fünf ist Laura Reusser aus Aeschlen. Sie studiert an der der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen Agronomie und hat sich für das Nebenfach «Entrepreneurship» eingetragen. «Das Ziel ist es, dass wir lernen, wie man eine Unternehmung aufbaut und führt», erklärt Reusser. «Es geht darum, dass wir alles, was wir in der Theorie lernen, auch selbst umsetzen.» Dabei geht es um Finanzbuchhaltung, Organisationsmanagement oder auch Personalmanagement und Unternehmenssimulation.

 

Begeisterung auf den ersten Blick

Im vergangenen Herbst schloss sich Laura Reusser mit fünf weiteren Student:innen zusammen. «Wir haben uns verschiedene mögliche Produkte überlegt für das Projekt. Am Schluss blieben zwei Projekte übrig: ein Schöpfli in Steffisburg oder eine Alphütte in Adelboden», erklärt Reusser. Die Alphütte gehört der Familie Bircher, zu der auch ein Teammitglied gehört. «Als wir die Hütte besichtigt haben, waren wir alle sofort begeistert.»

 

Ein Ort mit Charme und Tradition

So war die Entscheidung gefallen und das Projekt «Murbibau» entstanden. «Murbi» bedeutet im Adelbodner Dialekt Murmeltier. Da es sich in der besagten Hütte von Zeit zu Zeit Murmeltiere gemütlich gemacht haben und sogar immer noch regelmässig vorbeischauen, gaben die Student:innen dem Projekt den Namen «Murbiou». Sie wollen die aktuell leerstehende Hütte aufwerten, um diese wieder nutzen zu können. «Es soll ein gemütlicher Rückzugsort werden, ohne Strom, aber mit viel Charme und Tradition», sagt Reusser. Denn das Ziel sei, den Raum anschliessend vermieten zu können, sei dies für einzelne Tage oder auch eine längere Auszeit.

 

Möglichst viel Eigenleistung

Doch dafür muss einiges getan werden. Das Ziel der Student:innen ist es, einen Kamin einzubauen sowie eine Toilette, eine Küche, einen neuen Fussboden und neue Einrichtung. «Nach unseren Prüfungen im Juni möchten wir loslegen. Wir möchten möglichst viel selbst am Projekt mitarbeiten. Alles, was wir nicht selbst machen können, werden wir Handwerker hinzuziehen», erklärt die Studentin.

 

«Alles oder nichts»

Nun fehlen den Student:innen aber noch die finanziellen Mittel für das Material – und die Profis. Für die Renovierung benötigt die Gruppe insgesamt 15 000 Franken, welche sie nun auf der Sammelplattform wemakeit.ch sammelt. «Wir sind sehr optimistisch, dass wir das Geld zusammenbekommen. Auch wenn es Momente gibt, in denen wir zweifeln, bleibt die Stimmung immer positiv», sagt Reusser. Sollte das Geld doch nicht zusammenkommen, geschieht vorerst nichts mit der Alphütte: «Wir haben uns gesagt: Alles oder nichts.»

 

Die Zeit drängt

Nun hofft die Gruppe auf viel Unterstützung. Aktuell sind bereits fast 4000 Franken gespendet worden. Nun verbleiben nur noch 20 Tage Zeit, um gut 11 000 Franken zu sammeln, ansonsten erhält die Gruppe kein Geld. Die Gedanken der Gruppe zum Projekt sind klar: «Unsere Alpen sind mehr als nur Berge», sind sie der Meinung: «Sie sind ein lebendiges Kulturerbe der Schweiz, das wir erhalten wollen.»

 

[i] Wer Laura und sein Team bei ihrem Projekt unterstützen möchte, kann dies via Sammelplattform wemakeit.ch tun. Auch Dienstleistungsspenden nehmen die Studenten gerne an.


Autor:in
Pascale Groschel, pascale.groschel@bern-ost.ch
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Erstellt: 29.05.2024
Geändert: 30.05.2024
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