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AgroPreis: «Klara Okara» aus Wichtrach nominiert

Am 7. November 2024 wird die Emmental Versicherung im Berner Kursaal zum 32. Mal den AgroPreis verleihen. Vier innovative Projekte aus der Landwirtschaft haben es ins Finale geschafft – darunter auch das Projekt «Bio Okara Hummus aus Schweizer Speisesoja» von Stefanie Gfeller und ihrer Mitarbeiterin Priska Wyss aus Bern.

Matthias Gfeller unterstützt sein Frau Stefanie Gfeller (m.) und Priska Wyss. (Bild: pg)
Atuell gibt es Klara Okara in zwei Varianten: Nature und Chilli / Paprika. (Bild: zvg)

Im Herzen dieses Projekts steht Okara, ein Nebenprodukt der Tofu-Herstellung, das beim Verarbeiten der Bio-Speisesoja entsteht. Für jedes Kilogramm Tofu bleibt ein Kilogramm des proteinreichen Okara übrig, das bisher meist als Futtermittel oder für die Energiegewinnung genutzt wurde. Doch Stefanie Gfeller wollte diesem geschmackneutralen, aber nährstoffreichen Rohstoff eine neue Verwendung geben – und so entstand die Idee des Okara-Hummus. Das am Schweikhof angebaute Bio-Speisesoja soll als ganze Bohne verwertet werden, so die Grundidee.

 

Inspiration und erste Verkostungen

Die Idee kam Stefanie während eines Gesprächs mit Katrin Portmann, die Tofu aus regionalem Soja produziert – unter anderem auch für den Hofladen am Schweikhof. Als sie Stefanie Gfeller Okara zum Experimentieren überließ, gab diese das Produkt an Priska Wyss weiter. Die erfahrene Köchin wusste zuerst nicht, was Okara ist, aber die weiche Konsistenz inspirierte sie schnell dazu, Hummus daraus herzustellen. Die ersten Verkostungen im Mai auf der BEA in Bern wurden begeistert aufgenommen und bestätigten den Frauen, dass ihr Hummus «den Nerv der Zeit» trifft.

 

Herausforderungen bei der Haltbarmachung

Besondere Herausforderungen stellten sich bei der Haltbarmachung des Hummus: Derzeit beträgt diese vier Monate, ein Labor prüft die Produkte regelmäßig. Pro Monat produzieren die beiden etwa 40 Gläser zu je 170 Gramm, die in Hofläden und Geschäften in der Region verkauft werden. Langfristig streben die beiden eine wöchentliche Verarbeitung von 200 Kilogramm Okara an. Dafür sind sie bereits in Gesprächen mit einer Organisation, die eine erweiterte Produktion unterstützen könnte – ohne jedoch eine Großproduktion anzustreben.

 

Zukunftsvisionen mit «Klara Okara»

Unter dem Markennamen «Klara Okara», der mittlerweile geschützt ist, könnten in Zukunft weitere Produkte folgen. «Wir haben unglaublich viele Ideen, was wir mit Okara alles herstellen könnten», so Gfeller. Neben dem Hummus gibt es bereits einen veganen Hackbraten auf Okara-Basis – weitere Kreationen sind in Planung.

 

Anerkennung

Die Teilnahme am AgroPreis, organisiert von der Emmental Versicherung, bietet dem Projekt eine besondere Bühne. Gfeller erinnert sich an den Moment, als sie von der Nominierung erfuhr: «Ich war im Pferdestall, als das Telefon klingelte. Ich habe mich riesig gefreut, dass wir es unter die Finalisten geschafft haben. Es ist schön, dass andere unser Engagement für Nachhaltigkeit und Regionalität anerkennen.»

 

Letze Chance

Noch Heute haben Leserdie Möglichkeit, für den Leserpreis abzustimmen. Am 7. November wird im Berner Kursaal der AgroPreis verliehen, bei dem neben dem Leserpreis auch ein Saal- und Jurypreis vergeben werden. Sollte das Projekt gewinnen, so hat Gfeller noch keine festen Pläne für das Preisgeld von 20’000 Franken: «Eines ist sicher: Ein Motorrad werde ich damit nicht kaufen», scherzt sie. Ein Teil des Gewinns würde wohl in die Weiterentwicklung der Marke Klara Okara fließen.

 

[i] Abstimmen können Sie hier.

 

[i] Der Schweikhof ist ein Bio-Betrieb. Stefanie Gfeller leitet den Betriebszweig Direktvermarktung und beschäftigt als Selbstständigerwerbende fünf Teilzeitangestellte. Den Ackerbau und die Rinderhaltung leitet Matthias Gfeller, er ist hier aufgewachsen und hat den Betrieb 2012 von seinem Vater übernommen. Zusammen haben sie zwei Kinder.


Autor:in
Pascale Groschel, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 30.10.2024
Geändert: 30.10.2024
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