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Beat Rüegsegger: Nach 23 Jahren gibt er die Espace Arena ab
Beat Rüegsegger wagte vor über 20 Jahren das Unmögliche. Er baute in Biglen die Espace Arena, eine Sporthalle mit Platz für über tausend Zuschauerinnen und Zuschauer. Jetzt übergibt er die Halle in neue Hände. Welche Folgen hat dies für die Vereine?
«Es ist schwierig, loszulassen, wenn man eigentlich nicht gehen müsste. Aber durch einen glücklichen Zufall habe ich nun zwei Personen gefunden, die meine Arbeit weiterführen werden», erklärt Beat Rüegsegger. Die Halle gehört nach wie vor der Espace Arena Emme AG in Biglen. Rüegsegger war Geschäftsführer der Halle und hat seine Aktien der Stirex AG verkauft.
Eine AG übernimmt
Die Stirex AG mit Sitz in Hindelbank ist eine Immobilienfirma, geführt von Claudia Aeschlimann. Sie regelt neu den Bereich Administration und Finanzen. «Sie hat die Finanzen im Griff und kann das besser als ich», sagt Rüegsegger. Ihr Mann, Daniel Aeschlimann ist für den Betrieb und das Technische zuständig. «Daniel ist seit 2001 dabei, er hat die Halle als Spieler der Tigers kennengelernt. Er kennt sich aus bezüglich Unterhalt und Reparatur von Immobilien.»
Für Vereine ändert sich nichts
Neben der Stirex AG bleiben die Vereine weiterhin Kleinaktionäre. Der Handballclub BSC Grosshöchstetten, die Unihockeyclubs UHT Arni und die Tigers benutzen die Halle. «Die Vereine werden davon nichts merken, weil die Besitzerin gleichbleibt. Es ändert sich nichts, ausser dass ich nicht mehr zuständig bin, sondern Claudia und Daniel Aeschlimann.» Laut Rüegsegger werden auch die Mietverträge übernommen.
Heute nicht mehr machbar
«Ich würde das nicht mehr machen», sagt Beat Rüegsegger auf die Frage, ob er nochmals eine Halle bauen würde. «Heute ginge das nicht mehr.» Er initiierte 1999 den Bau der Halle mit ein paar Handball-Kollegen. «Damals kostete dies 2.8 Millionen, heute würde das zwischen sieben und acht Millionen Franken kosten.» Das wäre nicht mehr finanzierbar, so Rüegsegger, «Banken würden nicht helfen. Sie haben schon dannzumal nicht geholfen.» Sie hätten dies mit Geld von Bekannten finanziert, zudem habe der Sport-Fonds des Kantons das Projekt unterstützt.
Ein Risiko
«Privat war es ein Risiko. Am Anfang wusste ich nicht, ob wir richtig gerechnet haben.» Viele, die er anfragte, hätten die Hände verworfen. In den 23 Jahren, seit es die Halle gibt, hätten sie nie finanzielle Probleme gehabt. «Es lief sehr gut. Die Espace Arena ist wichtig für den Sport. Ohne uns gäbe es die Tigers nicht mehr.»
Es habe auch heute zu wenig Hallen in der Region. Sie seien stets voll und hätten eine Warteliste.
Ausgebuchte Halle
Tagsüber unter der Woche benutzen die Schulen während zwei Tagen die Halle, nachmittags spielen Junioren Unihockey unter Führung von Trainerinnen und Trainern. Von 17 bis 21 Uhr trainieren die Vereine und Samstag/Sonntag ist Matchtag. Daneben gebe es auch Rampenverkäufe oder das Bar- und Pubfestival. Die Halle verfügt auch über ein Bistro, welches seit 23 Jahren von den Tigers geführt wird.
Neuer Boden kommt
In den letzten Jahren wurde die Heizung überholt und die Lichtanlage auf LED umgestellt, in den nächsten zwei Jahren sei noch geplant den Hallenboden neu zu machen. «Wenn man 60 ist, plant man weiter. Ich wollte die Halle nicht auf den letzten Schlag weitergeben», sagt Rüegsegger. Das scheint geglückt.
Erstellt:
25.03.2023
Geändert: 25.03.2023
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