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Schreiner Ernst Lerch (60) nach dem Brand in Bigenthal: „Es tut sehr weh“

Vergangenen Freitag brannte die Schreinerei Lerch GmbH in Bigenthal ab. Inhaber Ernst Lerch (60) steht vor den Trümmern seines Lebenswerks.

"Ich habe alles aufgebaut": Ernst Lerch vor den Überresten seiner Schreinerei. (Bild: Res Reinhard)

Als er vom Brand erfuhr, war Lerch unterwegs. „Ein Mitarbeiter rief mich an und sagte, es habe eine riesen Knall gegeben. Die Bude brenne. Ich sagte ihm, er solle keine Witze machen“, erzählt Lerch. Als er aber durch das Telefon einen Knall hörte, fuhr er sofort zu seiner Firma.

 

Lerch: „Ich habe es für meine Nachfolger gemacht“

36 Jahre lang war Lerch Chef der Firma. „Ich habe nichts übernommen, habe alles aufgebaut und einfach probiert, es für meine Nachfolger zu machen“, sagt er gegenüber BERN-OST unter Tränen. Jeden Hammer und jeden Schraubenzieher habe er gekauft. „Das ist das, was mir so weh tut.“

 

Wie es in den nächsten Tagen weitergeht, weiss er noch nicht. „Ich bin jetzt sicher auf Hilfe angewiesen“, sagt er.

 

Einen Teil des Wochenendes verbrachte er bei seinem älteren Sohn ihn Zürich, um ein bisschen Abstand zu bekommen. Am Montag musste er wieder präsent sei. „Es steht viel an. Mit den laufenden Aufträgen müssen wir schauen, was nun Sache ist“, sagt er. Er lasse es aber auf sich zukommen.

 

Glück im Unglück

Derzeit laufen die Abklärungen zur Brandursache. „Ich bin froh, wenn man herausfindet, was die Ursache war“, sagt er.

 

Vier Personen wurden gemäss der Kantonspolizei beim Brand leicht verletzt. Lerch ist froh, dass keine Personen zu einem grösseren Schaden gekommen sind. „Bei der Wucht der Explosion hätte es mehrere Tote geben können.“

 

Die Stalder AG bedankt sich

Gebäudeeigentümer und Transportunternehmer Walter Stalder von der W. Stalder AG äussert sich auf der Firmen-Website zum Unglück. Der Vollbrand sei aufgrund einer Explosion in den Kellerräumen der Werkhalle ausgebrochen. Dabei seien die Werkhalle, der Bürotrakt sowie Teile des Werkhofs zerstört worden. "Vier Mitarbeitende erlitten – glücklicherweise nur leichte – Verletzungen. Alle sind wieder wohlauf", schreibt Stalder.

 

Er bedankt sich bei den Feuerwehren, der Kantonspolizei, der Nachbarschaft, der Geschäftspartner und bei seinem Team für deren Einsatz, Unterstützung und Solidarität.

 

Dadurch könnten sie trotz widriger Umstände die Kontinuität und Qualität ihrer Dienstleistungen weiterführen. "Das eingespielte Stalder-Team setzt organisatorisch alles daran, die laufenden Aufträge und Projekte mit der gewohnten Sorgfalt und Pünktlichkeit durchzuführen, und die Kontinuität in Service und Administration sicherzustellen", schreibt Stalder.

 

Gemeinderat eröffnet Spendenkonto

Der Gemeinderat Walkringen hat beschlossen, ein Spendenkonto für die Geschädigten des Brandes vom Freitagmorgen einzurichten, wie die Gemeinde in einer Medienmitteilung schreibt.

 

"Spenden können mit dem Vermerk „Brand Bigenthal“ auf das Konto CH77 0900 0000 3000 6680 5 lautend auf Einwohnergemeinde Walkringen einbezahlt werden", teilt die Gemeinde mit.

 

Wer seine Spende vollumfänglich an eine der geschädigten Firmen zukommen lassen möchte, kann zusätzlich zum Vermerk noch die Ergänzung "z.G. W. Stalder Baggerarbeiten & Transporte", "Schreinerei Lerch" oder "Hofer&Baumann Gartenbau" vornehmen.

 


Autor:in
Isabelle Berger / Res Reinhard, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.08.2018
Geändert: 01.08.2018
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