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«Bim Coiffeur bini gsässe…»: Im Barber-Shop Barber Time

Barbiere erfahren beim Bart- und Haareschneiden oft persönliche oder witzige Geschichten. In unserer lockeren Serie geben uns Coiffeursalons und Barber-Shops aus der Region einen Einblick in ihren Alltag. Diesmal reisen wir nach Grosshöchstetten.

Barber Shivan Khazi bei der Arbeit: Präzision ist angesagt. (Foto: Barber Time)
Shivan Khazi möchte allen Kunden den Stil verpassen, den sie wünschen. (Foto: Barber Time)
Der Barber Shop in Grosshöchstetten von aussen (Foto: Barber Time)
Das sind die Barbier-Werkzeuge (Foto: Barber Time)
Möchten Sie wissen, welche Bedeutung der rot-weiss-blaue «Barber Pole» hat? Dann lesen Sie unten im Text die Erklärung.(Foto: Barber Time)

Name des Barber-Shops:  Barber Time

Inhaber: Shivan Khazi

Angebot:  Egal welchen Wunsch ein Kunde hat: Ich erfülle ihn mit Leidenschaft und Perfektion.

Eröffnung:  1. März 2024

Am meisten läuft bei uns:  Am Freitag und Samstag

Spezialität des Barber-Shops: Bei mir bekommen Sie die richtige Pflege und Hygiene für Haar und Bart.

Das ist mir bei der Arbeit wichtig: Ich lege grossen Wert auf Sauberkeit und Pünktlichkeit. Damit sich meine Kunden den Alltag planen können, können sie bei mir auch Termine vereinbaren. So vermeiden sie Wartezeiten.

Diese Krise/verrückte Situation hat unser Salon gemeistert: Eine verrückte Situation habe ich bisher noch nicht erlebt, und auch von Krisen wurde ich glücklicherweise bisher verschont. Ganz im Gegenteil: Die Eröffnung ist besser gelaufen als gedacht. Und unsere ersten Kunden sind inzwischen Stammkunden geworden, das freut mich natürlich sehr.

 

BERN-OST: Gehen Sie selbst gerne zum Barbier?

Shivan Khazi: Ja, sogar sehr gerne: Ich finde es angenehm, mir von jemandem den Bart sorgfältig pflegen zu lassen. Das ist wie eine kurze Wellness-Sitzung. Und auch Haareschneiden finde ich sehr angenehm: Danach fühle ich mich immer sehr frisch und gepflegt.

 

Welche «Bart-Frisur» tragen Sie und warum?

Ich trage absichtlich meinen Bart etwas länger, damit ich nicht so jung aussehe. Das ist das Praktische an einem Bart: Man kann damit spielen und seinen Typ verändern, also je nachdem etwas älter oder jünger scheinen, etwas seriöser oder verspielter.

 

Ändern Sie Ihren Bartschnitt ab und zu?

Ja, vor allem trage ich meinen Bart ab und zu ohne Übergang und manchmal mit. Wenn ich meine Seiten kurz schneide, dann mache ich auch in meinen Bart einen Übergang, damit es im Ganzen stimmt und schöner aussieht. Wenn ich meine Seiten länger lasse, also etwas klassischer, mache ich keinen Übergang in meinen Bart. Aber häufiger als meinen Bartschnitt ändere ich meine Haarfrisur, dort wage ich gerne mal etwas Neues.

 

Haben Sie schon als Kind davon geträumt, Barbier zu werden?

Nein, als Kind wollte ich Geografielehrer werden. Dies blieb aber ein Wunsch, denn die Realität sah dann ganz anders aus. Ich habe mein Handwerk aus meiner Heimat mitgebracht: Ich habe damals viel von meinem Cousin gelernt, der auch Barber war. So hat sich das alles entwickelt – nicht ganz wie geplant, aber inzwischen liebe ich meinen Beruf! 

 

Haben Sie sich den Beruf so vorgestellt?

Nein, er ist viel reichhaltiger als ich ihn mir vorgestellt habe: Ich erlebe jeden Tag, wie schön es ist, mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen. Und es macht mich glücklich, täglich zu sehen, wie ich durch meine Barber-Leistung den Kunden Freude bereiten kann.

 

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf besonders?

Ich finde es besonders schön, dass ich die Menschen ästhetischer und gepflegter erscheinen lassen kann: Dadurch fühlt man sich sofort viel selbstsicherer.

 

Warum kommen die Leute gerne zu Ihnen in den Barber Shop?

Die Antwort auf diese Frage muss ich meinen Kunden überlassen. Allerdings gebe ich mein Bestmögliches und hoffe, dass sich jeder in meinem Barber Shop wohlfühlen kann. Dazu kommen der persönliche Kontakt und der Austausch zwischen mir und den Kunden, das macht alles schöner und gemütlicher. 

 

Diese berührende Geschichte hat sich im Barber-Shop zugetragen oder hat ein Kunde erzählt:

Alle Geschichten, die mir die Kunden erzählen, bleiben bei mir. Nur so können mir meine Kunden auch weiterhin vertrauen! Natürlich lernt man sich über einen längeren Zeitraum besser kennen und bekommt mit der Zeit auch Persönlicheres mit. So kann man wie oben erwähnt sehr gemütliche und vertraute Konversationen führen.

 

Welches war die berühmteste Person, die Sie bedient haben?

Einer meiner Kunden ist ein YB-Spieler. Den Namen verrate ich allerdings aus Diskretionsgründen nicht.

 

Welches war die ungewöhnlichste Bartfrisur, die Sie je gemacht haben?

Ein Kunde hat sich mal gewünscht, dass ich ihm eine Seite seines Bartes rasiere und die andere Bartseite lang belasse. Das fand ich schon ziemlich aussergewöhnlich. Er hat dann tatsächlich den Barber Shop so verlassen. Ob er diese Bartfrisur dann auch so gelassen hat, weiss ich leider nicht.

 

Welche Bärte sind zeitlos?

Bärte mit 3 bis 5 Millimetern Länge passen immer. Das Gute daran: Mit dieser Bartfrisur altert man nicht, sondern behält sein Aussehen auch mit zunehmendem Alter. Nur die Farbe verändert sich natürlich mit den Jahren.

 

Schneiden Sie ausschliesslich Bärte, oder kann man bei Ihnen auch die Haare schneiden lassen?

Ein Barbier kann Haare und Bärte schneiden. Ich war sehr erstaunt, als ich feststellte, dass einige Leute nicht wissen, dass ich auch Haare schneiden kann! 

 

Welche Bartsorten und welche Herrenfrisuren sind voll im Trend?

Lange Bärte sind total angesagt. Bei den Haaren sind es momentan Frisuren wie: Taper Fade, Low Fade, Mid Fade und normaler Übergang. Das sind die verschiedenen Arten der Linien und Übergänge – zum Beschreiben ist das zu kompliziert, aber wenn ein Kunde einen bestimmten Wunsch hat, kann ich ihm das direkt anhand seiner Kopfform anzeigen. Einige kommen auch mit einem Foto und zeigen mir, was sie wünschen.

 

Welche Kundenwünsche sind am schwierigsten zu erfüllen?

Da fällt mir nichts ein: Meine Kunden können wünschen, was immer sie möchten. Allerdings wäre es vielleicht schwierig, wenn jemand einen langen, gepflegten Bart wünscht, aber nur sehr spärlichen Bartwuchs hat. Diese Kunden kann ich jedoch beraten und ihnen zeigen, welche Art Bartschnitt zu ihnen passt.

 

Was machen Sie, wenn Sie einen Wunsch nicht erfüllen können?

Bisher konnte ich tatsächlich noch jeden Wunsch umsetzen. Falls ein Wunsch mal nicht erfüllbar wäre, würde ich es meinem Kunden direkt sagen. Vielleicht können wir einen Kompromiss finden und eine andere Bart- oder Kopfhaar-Frisur machen.

 

Gibt es einen Bart- oder Haarschnitt, den Sie nie jemandem machen würden?

Nein, ich möchte jedem Kunden seine Wünsche erfüllen, denn deshalb kommen sie gerne zu mir: Damit sie sich genauso stylen lassen können, wie sie sich fühlen.

 

Welches sind in Ihrem Berufsalltag die schwierigsten Momente?

Bisher habe ich noch keine schwierigen Momente erlebt. Und es sind auch noch keine Kunden mit allzu grossen Problemen zu mir gekommen, so dass es allenfalls schwierig würde. Aber ich habe für alle Anliegen ein offenes Ohr.

 

Und welches sind die schönsten Momente?

Die schönsten Momente sind für mich dann, wenn ich meine Kunden zufrieden aus dem Barber-Shop gehen sehe.

 

Manchmal hat man keine Zeit, um zum Barbier zu gehen – wie lautet Ihr ultimativer Tipp zur «Katastrophen-Rettung»?

Als schnellen Tipp rate ich, die Bartkonturen zu erfrischen: Das macht bereits viel aus und wirkt sofort viel gepflegter.

 

[i] Adresse:

Barber Time Bahnhofstrasse 1, 3506 Grosshöchstetten

Telefonnummer: 078 319 29 09

E-Mail: shevankhazi@gmail.com

Hier geht’s zur Website

 

[i] Möchten Sie Ihren Salon auch vorstellen? Dann melden Sie sich bei uns für ein Salonportrait.

 

[i] Haben Sie sich immer gewundert, was der «Barber-Pole», die rot-weiss-blaue Säule beim Eingang der Barber Shops bedeutet? Hier erfahren Sie es:

Im Mittelalter beschnitten Barbiere mit ihren scharfen Schneidwerkzeugen nicht nur Kopf- und Barthaar, sondern führten auch medizinische und zahnärztliche Eingriffe aus, die manchmal blutig endeten – daher die rote Farbe. Die weisse Farbe könnte sich auf saubere Verbände beziehen, oder auf Zähne. Und woher die blaue Farbe stammt, darüber sind sich Fachleute uneins: Vielleicht haben die Barber in den USA einfach die Farben der Flagge ergänzt – zur Freude der Barber in Frankreich, die das gerne übernahmen und so nach Europa importierten.

 

Quellen und mehr dazu: Wikipedia und Deutsche Handwerks-Zeitung 


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 22.07.2024
Geändert: 22.07.2024
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