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«Bim Coiffeur bini gsässe…»: Im Salon Beauty Spirit
Coiffeusen und Coiffeure erfahren beim Haareschneiden oft persönliche oder witzige Geschichten. In unserer lockeren Serie geben uns Coiffeursalons aus der Region einen Einblick in ihren Alltag. Diesmal bleiben wir in Worb.
Name des Salons: Beauty Spirit - Wellness for hair and soul GmbH
Inhaberinnen: Sanja Bärtschi und Jessica Bonfiglio
Stil/Angebot: Balayage, Färben, Intensive Haarpflegen & Wiederaufbau, Keratin, Damen/Herren & Kinder Haarschnitte, Hochzeitsfrisuren (Extensions kommen noch dazu)
Ab Frühjahr zusätzlich Coaching, Yoga & Soundhealing Events
Eröffnung: Am 7. Januar 2025
Am meisten läuft bei uns: Im Moment am Samstag. Aber das muss sich noch zeigen: Dort, wo wir vorher arbeiteten, lief es jeden Tag von morgens bis abends sehr gut.
Spezialität des Salons:
Eine wunderbare, lockere und freudvolle Stimmung, unser Salon-Hund Lia und gute Musik. Ausserdem ein wohlwollender, aufrichtiger und professioneller Service von Anfang bis Ende mit sehr viel Entspannung und leckeren Snacks & Getränken.
Das ist uns bei unserer Arbeit wichtig:
Der Mensch liegt uns als Ganzes am Herzen. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem wir die äussere und auch die innere Schönheit des Menschen mit seinem vollen Potential zum Vorschein bringen. Es ist uns wichtig, unseren Kund:innen sowohl ein äusseres Wohlgefühl zu schenken, als auch ihnen dabei zu helfen, inneren Fokus und Ruhe zu finden – sich selbst wieder zu entdecken und «nach Hause» zu kommen. Daher lautet unser Motto: «Für Haare, die glänzen und eine Seele, die strahlt».
Diese Krisen hat unser Salon gemeistert:
Wir wissen gar nicht wo anfangen…Wir haben den Salon Anfang Dezember übernommen, aufgebaut und nebenher noch bis Ende Dezember als Angestellte in Bern gearbeitet.
Zum Beispiel Licht weg...
Den Salon haben wir mit defektem Licht übernommen: Genau einen Tag vor der Schlüsselübergabe ist es ausgestiegen. Die Vorgängerinnen gingen raus, das Licht geht aus, und wir mit unserem neuen Salon und Konzept durften es wieder «entfachen» 😊 Das war zum Glück halb so wild dank einer Baulampe, die uns am Abend nach der Arbeit mit Licht unterstützt hat, damit wir die Wände streichen konnten. Es war Ende Dezember und alles war fast geschafft…
Termin erst nach den Ferien...
Die Betonung liegt auf FAST: Da es Dezember war, konnten wir den Techniker für unseren Internet- und Telefonanschluss und den Sanitär zum Anschliessen von Küche, Waschmaschine und Tumbler erst für nach den Ferien buchen. Auch unsere Logins und die Schulung zum Online-Buchungssystem erhielten wir erst in der ersten Januarwoche nach den Ferien. Das war am Tag vor unserer Eröffnung. Da dachten wir noch, dass alles funktionieren würde.
Technische Pannen...
Der Techniker hat den Anschluss nicht gefunden, der Sanitär (entweder ein Lehrling oder frisch ausgelernt) kam mit dem Anschluss in der Küche nicht zurecht und wollte uns eine neue Küche andrehen... Und der Clou: Termine konnte man online schon ab dem 2. Januar buchen – aber die Logins erhielten wir erst vier Tage später! Das heisst, wir sahen gar nicht, wer gebucht hat. An diesem Tag haben wir das erste Mal gezweifelt, und die grosse Vorfreude war für einen ganz kurzen Moment weg. Nichtsdestotrotz haben wir am 7. Januar pünktlich wie geplant gestartet und die Handtücher zum Waschen am Abend mit nach Hause genommen.
Ende gut, alles gut...
Zwei Wochen später funktionierte das Telefon, die Küche war von einem neuen Sanitär von Worb angeschlossen worden – und das Schönste: Die Kund:innen hätten in den ersten drei Wochen überhaupt nichts gemerkt, hätten wir nicht darüber berichtet. Jetzt sind wir unglaublich glücklich, und es kommt uns so vor, als wäre das alles gar nicht passiert.
BERN-OST: Warum kommen die Leute gerne zu Ihnen in den Salon?
Sanja Bärtschi und Jessica Bonfiglio: Weil wir alle so nehmen, wie sie sind, und weil wir authentisch sind und für jede:n einzelne:n das passende Angebot in unserer Wohlfühl-Oase haben.
Gehen Sie selbst gerne zum Coiffeur?
Unglaublich gern, nur haben wir uns das bis jetzt zu selten gönnen können. Das wird sich definitiv mit unserem eigenen Salon ändern.
Welche Frisur tragen Sie und warum?
Nach fast einem Jahr haben wir beide wieder frisch geschnittene und gefärbte Haare.
Ändern Sie Ihre Frisur ab und zu?
Nicht mehr so heftig und paradiesvogelmässig wie früher in der Anfangszeit als Coiffeusen. Aber durch die neuen Trends werden wir immer wieder inspiriert, dann gibts da mal wieder einen Pony, eine hellere oder dunklere Farbe und anderes. Die Maschine kommt aber niemals an unsere Haare!
Haben Sie schon als Kind davon geträumt, Coiffeuse zu werden?
Sanja: Schon seit meinem sechsten Lebensjahr träumte ich davon, Coiffeuse zu werden und einen eigenen Salon zu haben. Ich wollte das so fest, dass ich ab der fünften Klasse schon einen Wochenjob in einem Coiffeursalon hatte. Noch heute schätze ich sehr, dass ich diese Möglichkeit erhielt.
Jessica: Mein Traum war es, als Maskenbildnerin im Theater oder in der Oper zu arbeiten, weshalb ich die Lehre als Coiffeuse machte, um eine Basis zu haben. Während der Lehre merkte ich dann, wie gut mir der Beruf gefällt, und entschied mich dazu, als Coiffeuse weiterzumachen. Das habe ich bis heute kein einziges Mal bereut.
Haben Sie sich den Beruf damals so vorgestellt?
Beide: Nein. Dass man in der Lehre (wie in so manchen Berufen) durch härtere Zeiten muss, dass man gefühlt nur eine Nummer ist, im ersten Jahr nur putzt und zuschaut, vor Belästigungen als 15-Jährige nicht in Schutz genommen wird und soooo lange stehen musste – das haben wir uns beide nicht so vorgestellt. Wir haben die Lehre in unterschiedlichen Betrieben gemacht und festgestellt, dass wir trotzdem in der Lehre fast identische Erfahrungen machen mussten. Wir wollen damit nicht sagen, dass das überall so ist. Es geht auch anders, aber leider hören wir oft von solchen Vorfällen und Geschichten.
Was macht für Sie den Coiffeurberuf so besonders?
Wir haben gemerkt, dass es nicht nur um das Haaremachen geht: Es geht um ein grosses Vertrauen, das uns die Menschen als Kund:innen entgegenbringen. Als entstünde fast automatisch tiefes Vertrauen, sobald man den Kopf berührt. Und aus so vielen Begegnungen mit Kund:innen werden wunderschöne Verbindungen und meistens sogar Freundschaften.
Diese berührende Geschichte hat sich im Salon zugetragen...:
Witzige Geschichten haben wir so einige, wie zum Beispiel von Kund:innen, die uns gemalte Bilder als Vorlage für einen Haarschnitt oder eine Farbe bringen. Aber das Berührendste, das wir gerne mit euch teilen wollen, ist die Geschichte jener Kundin, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Vor zwei Wochen hatte sie einen Termin, stand voller Freude und Energie da und sagte uns, dass sie so lange zu uns kommen wolle, wie sie noch da ist…
Welches war die ausgefallenste oder berühmteste Person, die Sie bedient haben?
Fussballspieler – von denen wir nicht einmal wussten, wer sie sind!
Welches war die wildeste oder ungewöhnlichste Frisur, die Sie je gemacht haben?
Vokuhila! Diesen Schnitt haben wir beide ganz und gar nicht gern.
Welche Frisuren sind zeitlos?
Dauerwelle! Die geht immer...
Welche Frisuren sind voll im Trend?
Balayage, Curtain Bangs, Lange Haare – aber das ändert gefühlt jede Woche aufs Neue. Heutzutage ist alles im Trend.
Welche Kund:innenwünsche sind am schwierigsten zu erfüllen?
Wenn jemand mit dunkelbraun oder schwarz gefärbten Haaren beim ersten Besuch blond werden möchte – und das noch ohne Rotstich! Oder auch wenn es um die Zeit geht: Ein schönes Balayage in langen Haaren ist in zwei Stunden einfach nicht machbar.
Was machen Sie, wenn Sie einen Wunsch nicht erfüllen können?
Von Anfang an während der Beratung ehrlich sein. Uns ist es wichtig, dass Haare gesund bleiben, und wir machen nur das, was physikalisch möglich ist. Es bringt uns und den Kund:innen nichts, wenn wir zu allem Ja sagen, obwohl manches einfach unmöglich ist. Wir schlagen bei solchen Fällen aber immer Lösungen vor und lassen die Kund:innen entscheiden, ob er oder sie es so möchte oder nicht.
Gibt es eine Frisur, die Sie nie jemandem machen würden?
Wir haben oft darüber geschmunzelt, dass wir nie jemanden einen Vokuhila schneiden würden…gefühlte 50 Vokuhilas später schmunzeln wir immer noch darüber, aber schneiden ihn trotzdem immer wieder.
Welches sind in Ihrem Berufsalltag die schwierigsten Momente?
Als Angestellte waren es die Momente, in denen wir dastehen und zuschauen mussten, wie der Chef arbeitet, oder wenn eine Kundin abgesagt hat oder wir eine Lücke hatten. Das konnten auch mal drei Stunden sein, in denen wir warten mussten wie bestellt und nicht abgeholt. In unserem eigenen Salon gab es – nach dem holprigen Start – während dem Alltag bis jetzt keine schwierigen Momente .
Welches sind die schönsten Momente?
Wenn man am Abend vollkommen erfüllt den Salon verlässt und sich auf den nächsten gemeinsamen Arbeitstag freut.
Manchmal hat man keine Zeit, um zur Coiffeuse zu gehen – wie lautet Ihr ultimativer Tipp zur «Katastrophen-Rettung»?
Nimm dir Zeit für dich: Du bist es wert, dir was Gutes zu tun!
[i] Adresse:
Beauty Spirit Wellness for hair and soul GmbH
Hauptstrasse 8, 3076 Worb
Telefon: 031 558 11 33
E-Mail: info@coiffeur-beautyspirit.ch
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[i] Möchten Sie Ihren Salon auch vorstellen? Dann melden Sie sich bei uns für ein Salonportrait.
Erstellt:
01.02.2025
Geändert: 01.02.2025
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