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Biohof Trimstein: Sie produzieren den ersten Tofu aus der Region
Neu gibt es in der Region Bern-Ost Bio-Tofu. Der Tofu wird aus Sojabohnen produziert, die in Rubigen angebaut werden. Katrin Portmann will dieses Jahr zwei Tonnen Tofu herstellen.
"Wir wollen immer Neues ausprobieren. Als Bauern müssen wir uns anpassen", sagt Katrin Portmann vom Biohof Trimstein. Wir treffen uns vor der ehemaligen Milchkammer auf ihrem Hof. Portmann trägt eine Plastikschürze und Plastikstiefel. Die Milchkammer hat sie in den letzten Monaten umgebaut in eine Tofu-Manufaktur.
Weniger Tiere töten
Da sich das Essverhalten der Leute stets ändere, halte sie die Augen nach neuen Möglichkeiten offen. "Sonst produzieren wir etwas, das die Leute nicht mehr wollen." Portmann hält Masthühner und Freilandschweine. Die Masthühner werden nach 82 Tagen zu Poulets verarbeitet. "Fleisch essen bedeutet töten. Damit werde ich täglich konfrontiert. Ich will das nicht schlecht reden, aber ich finde, man sollte mit Mass Fleisch essen." Auf der Suche nach Alternativen ist sie auf Tofu gestossen.
Vom Experiment zum abgepackten Produkt
Katrin Portmann hat sich im Internet über die Produktion von Tofu schlau gemacht. Sie hat eine Soja-Mühle in Taiwan bestellt und in der Milchkammer eine Produktionsstrasse eingerichtet. Erst hat sie mit kleinen Mengen Sojabohnen experimentiert. Die Bohnen bezieht sie vom Bio-Hof der Familie Schneider aus dem Oberholz in Rubigen.
Nach der Soja-Ernte im Oktober hat sie die Rezeptur für ihren Tofu Schritt für Schritt verfeinert. Ziel ist es, jede Woche 40 Kilo Bio-Tofu in vier Variationen zu produzieren. Es gibt Tofu nature, Tofu mit Kräutern aus dem Emmental, eine Kräuter-Chili-Mischung und eine Variante mit Pfeffer.
Montags in der Manufaktur
Immer montags produziert Portmann Tofu. Erst werden die Soja-Bohnen gemahlen, dann die entstandene Soja-Milch erhitzt, ein Gerinnungsmittel beigemischt, und unter stetem Rühren verdickt sich das Ganze. Die breiartige Masse füllt Portmann in Behälter, gibt je nach Mischung Kräuter dazu. Dann wird die Masse gepresst, Flüssigkeit abgeschüttet und danach in Portionen geschnitten, gekühlt und abgepackt.
Tofu kalt oder warm
Man könne Tofu auf verschiedene Arten essen. Tofu gilt als Eiweissbombe. "Ich esse es im Sandwich roh oder gebraten. Oder auch zu Pasta an einer Tomatensauce mit Kräutertofu", sagt Portmann. Den hofeigenen Bio-Tofu verkauft sie im Laden direkt ab Hof, an weitere Hof- und Bioläden in der Region.
[i] Katrin Portmann Moser und Hannes Moser führen den Biohof Trimstein in der 4. Generation. Sie bewirtschaften 14.5 Hektaren Land und 10 Hektaren Wald. Auf ihrem Hof produzieren Legehennen Bio Weide-Eier, sie halten Masthühner, Freilandschweine und Aufzuchtrinder für die Milchwirtschaft. Sie produzieren Gemüse, Erdbeeren, Tofu und betreiben Ackerbau. Zudem vermieten sie Ferienwohnungen.
Erstellt:
29.01.2022
Geändert: 29.01.2022
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