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Bruch mit dem Vater, Trainer weg: Wie geht es mit Stricker weiter?

Diese Woche hat die NZZ geschrieben, Dominic Stricker denke ans Aufhören. Er habe Probleme mit seinem Vater, der ihn managt. Was ist dran an den Vorwürfen? BERN-OST hat nachgefragt.

Auf der Suche nach Form und Trainer. (Foto: stream SRF)

Es war keine gute Woche für Dominic Stricker, den 22-jährigen Tennisprofi aus Grosshöchstetten. Am Dienstag fuhr er seine sechsten Niederlage dieses Jahr ein: Beim ATP-Challenger-Turnier in Lugano, das er vor vier Jahren noch gewonnen hatte, schied er einmal mehr in der ersten Runde aus.

 

Harte Kritik am Vater

Danach schrieb die Neue Zürcher Zeitung, Stricker spreche vom Rücktritt, worauf sein Trainer Dieter Kindlmann «entnervt» gekündigt habe. Dominic Stricker befinde sich in einem «schwierigen Prozess der Ablösung von seinem dominanten Vater», der als Strickers Agent agiere. Strickers Vater gelte als «Hauptproblem», so die NZZ. Sein Vater «ecke» überall an, weiter habe er Swiss Tennis «verbal angegriffen», Dominic Stricker sei daran sich von ihm zu lösen, was jedoch ein schwieriger Prozess sei.

 

Der Vater sagt

Angesprochen auf die Rücktrittsgedanken, bestätigte Stephan Stricker gegenüber BERN-OST. «Aufhören ist kein Thema». Doch was ist dran an den Vorwürfen der NZZ? Dazu äusserte sich Dominic Stricker am Donnerstag.

 

Stricker meldet sich

Am Donnerstagabend hat sich Stricker auf Instagram in einem kurzen Video zu Wort gemeldet und sagt zur Berichterstattung in den Medien: «Ich war selbst überrascht, was ich alles gelesen habe.» Es stimme, dass er einen schwierigen Saisonstart hatte. «Aber als Team sind wir daran, Lösungen und einen neuen Weg zu suchen.» Als nächstes stehe das Turnier im Solothurnischen Trimbach auf dem Programm, danach nehme er sich Zeit, damit er «seine Entscheide nicht zu schnell treffe».

 

Trennung vom Vater

Stricker bestätigt auf Instagram auch, dass er sich von seinem Trainer Dieter Kindlmann getrennt habe. «Wir haben nach wie vor ein super Verhältnis und sind noch nicht ganz sicher, wie es weitergeht. Zur Rolle seines Vaters sagt Stricker nur: «Das mit meinem Vater, dass ich jemand Neues such fürs Management suche, ist wahr. Wir haben bereits jemanden gefunden.» Wer ihn künftig manage, dazu sagt Stricker nichts. Weiter dankt er Swiss Tennis, dass sie ihn auch in der nächsten Zeit unterstützen.

 

Fazit

Das Statement von Stricker tönt nicht nach Karrierenende, aber auch nicht nach Frieden, Freude, Eierkuchen. Liest man zwischen den Zeilen, lässt sich wohl der eine oder andere Schluss ziehen. Tatsache ist aber: Stricker macht weiter. Strickers Vater ist nicht mehr sein Manager. Sein Trainer hatte gekündigt, aber das Verhältnis mit dem Trainer sei nach wie vor gut. Einen neuen Trainer habe er noch nicht, dafür einen neuen Manager. Nächste Woche spielt er am ITF-Tennisturnier in Trimbach.  

 

Trimbach statt Wimbledon

Die ITF World Tennis Tour organisiert Turniere eine Stufe unter der ATP-Challenger Tour. Dort schlagen Spieler auf, die Punkte für die Weltrangliste sammeln. Stricker geht also einen Schritt zurück, um sich wieder nach vorne zu spielen. Aktuell liegt er im ATP-Ranking auf Platz 288.  


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 28.02.2025
Geändert: 28.02.2025
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