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Chris Schneider: «Wir wollen in den Schweizer Cup»
Der FC Konolfingen steht kurz vor Saisonende an der Spitze der Tabelle. Wir haben mit dem Trainer Chris Schneider gesprochen und wollten wissen, wie sehr der Aufstieg ein Thema ist und wie es im Cup weitergeht.
Der FC Konolfingen ist letzte Saison von der 2. Liga Interregional in die 2. Liga Regional abgestiegen. Letzten Sommer hat Chris Schneider (40) als Trainer die Mannschaft übernommen. Schneider spielte beim FC Basel in der U21. Danach war er als Trainer bei verschiedenen Mannschaften tätig. Erst als Spielertrainer beim FC Zollikofen (3. Liga), als Trainer beim SC Ittigen (4. Liga), Juniorentrainer bei den U13 – U15 vom Team Köniz. Danach trainierte Schneider den SC Bümpliz, die AS Italiana und den FC Wabern (alle 2. Liga).
Mit Schneider an der Seitenlinie startete der FC Konolfingen mit sieben Siegen in Serie in die Saison. Fünf Spiele vor Saisonende führt Konolfingen die Tabelle an und wäre als Gruppenerster für die Aufstiegsspiele 2. Liga Interregional qualifiziert. Auch im Berner Cup ist Konolfingen noch im Rennen. Am 16. Mai trifft die Mannschaft im Cup-Halbfinal auf den FC Wyler Bern.
BERN-OST: Christoph Schneider, wie wichtig ist es die Saison auf dem ersten Platz abzuschliessen?
Christoph Schneider: Es ist in dem Sinn wichtig, dass ich und die Mannschaft ambitioniert sind. Wir gehen auf den Platz, um zu gewinnen. Dann können wir dort vielleicht die Saison abschliessen. Wir werfen alles in die Waagschale, dass wir noch möglichst viele Spiele gewinnen. Wir haben die Mentalität, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen, wir nehmen das schon die ganze Saison so. Sonst können wir auch zuhause bleiben.
Es ist für Konolfingen die erste Saison nach dem Abstieg von der 2. Liga Interregional (dort spielt man schweizweit) in die regionale 2. Liga. Was ist der Unterschied zwischen diesen Ligen?
Sicher das Tempo, der Fussball Interregional ist viel schneller und dynamischer. Der Hauptunterschied ist das Tempo. Man hat weniger Zeit und Raum, es muss schnell gehen, sonst verliert man den Ball. Die Mannschaften verfügen über individuell bessere Spieler. Dafür gibt es einen klaren Grund: Es wird Geld bezahlt.
Konolfingen hat von 21 Spielen 15 gewonnen und nur einen Match verloren. Letztes Jahr in der Interregionalen Liga sah es umgekehrt aus für Konolfingen (26 Spiele, 5 gewonnen, 8 unentschieden und 13 verloren). Warum wollen Sie wieder aufsteigen?
Klar macht es mehr Spass, wenn man gewinnt. Die Stimmung in der Mannschaft ist besser, alles fällt einem leichter. Das Saisonziel war schon zu Beginn der Saison klar, wir wollen uns unter den ersten drei klassieren. Wir gehen mit dem Ziel auf den Platz zu gewinnen. Dass wir Ende Saison vielleicht um den Aufstieg spielen können, kam von selbst. Das ist der Ertrag unserer Arbeit. An dieser Stelle ein grosses Kompliment an meine Mannschaft! Ich muss auch klar sagen, vom Verein her besteht kein Druck aufzusteigen.
Aber der Aufstieg ist das Ziel?
Wenn wir die Saison als Erster abschliessen, dann kämpfen wir um den Aufstieg. Man steigt nicht automatisch auf, man muss erst zwei Aufstiegsspiele gewinnen.
Was ist langfristig das Ziel von Konolfingen, wohin gehört die Mannschaft?
Langfristig ist das Ziel in den nächsten drei Jahren 2. Liga Interregional zu spielen. Von der Infrastruktur und den Spielern her können wir dort mithalten. Aber ein paar Dinge müssten sich ändern. Der Verein müsste sich anders aufstellen, wir müssten Anreize schaffen, um auswärtige Spieler zu holen.
Der FC Konolfingen spielt auch noch im Berner Cup, nächsten Dienstag im Cup-Halbfinal gegen Wyler Bern. Wie wichtig ist der Cup?
Das ist sehr wichtig, das ist das primäre Saisonziel. Wir wollen in den Schweizer Cup. Wir waren vor Jahren mal gegen Luzern im Cup (Anmerkung der Redaktion: 2014 spielte der FC Konolfingen gegen FC Luzern und verlor 0:9 vor 2750 Zuschauern). Viele sprechen heute noch von diesem Match. Aber zuerst müssen wir den Final erreichen. Für mich ist der Final nicht das Ziel, wir wollen den gewinnen.
Geht ihr an ein Cup-Match anders ran als in der Meisterschaft?
Der wesentliche Unterschied ist, es ist ein K.o.-Spiel, man kann das nicht mehr korrigieren. Friss oder stirb, man muss gewinnen, um in den Final zu kommen. In der Meisterschaft kann man ein verlorenes Spiel noch korrigieren, die Saison ist lang. Im Cup hat man nur eine Chance. Ich versuche die Mannschaft zu packen, zu motivieren, dass wir ein Tor mehr schiessen als der Gegner.
Wie geht es weiter für den Sieger des Berner Cups?
Dann würden wir uns für die erste Runde des Schweizer Cups qualifizieren. Neu wird die erste Runde im Schweizer Cup regional ausgelost. Wunschgegner ist ganz klar YB. Nicht nur weil es der Meister ist, die Hälfte unserer Spieler sind Fans. YB-Spieler Sandro Lauper ist ein ehemaliger Konolfinger und unser Spieler Sven Joss spielte früher bei YB. Das gäbe ein Riesenfest.
[i] Die nächsten Spiele:
Meisterschaft: Samstag, 13. Mai, 19:30, FC Wyler Bern – FC Konolfingen
Berner-Cup: Dienstag, 16. Mai, 20:00, FC Konolfingen – FC Wyler Bern
Meisterschaft: Samstag, 20. Mai, 16:00, FC Dürrenast – FC Konolfingen
[i] Im Berner Cup spielen die Mannschaften von der zweiten bis zur fünften Liga um den Cupsieg. Die Cupsieger aus 26 Schweizer Regionen qualifizieren sich für die erste Runde des Schweizer Cups. Dort treffen sie auf 18 1.-Liga-Clubs, 19 Clubs der Swiss Football League und dem Sieger der Suva Fairplay-Trophy. Die unterklassige Mannschaft geniesst Heimvorteil, was in Verbindung mit dem Umstand, dass die Klubs der Super League in der zweiten Runde am Schweizer Cup nicht aufeinandertreffen können, möglichst viele Fussballfeste «auf dem Lande» zwischen David und Goliath ermöglichen soll.
Erstellt:
13.05.2023
Geändert: 13.05.2023
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