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"Tacho" auf SRF: Christoph Schüpbach und der Weg in die Mobilität

Seit einem Skiunfall ist Christoph Schüpbach querschnittgelähmt. Bereits kurz nach der Reha sass er wieder hinter dem Steuer. In der SRF-Sendung „Tacho“ erzählt er diesen Samstag, wie er Anderen dabei hilft, ihre Mobiliät zurückzugewinnen – und er lässt Moderator Salar Bahrampoori ans Steuer seines umgebauten Autos.

"Wenn ich eine Lösung bieten kann, ist dies etwas sehr Schönes", sagt Christoph Schüpbach.(Bild: zvg)
Für die SRF-Sendung war "Tacho" zu Besuch in Walkringen. (Bild: zvg)
Dank umgebautem Auto ist Christoph Schüpbach im Alltag mobil. (Bild: SRF/zvg)
Leidenschaft Rennsport: Christoph Schüpbach fuhr ... (Bild: SRF/zvg)
... unter anderem bereits in Hockenheim. (Bild: zvg)
Christoph Schüpbach und Ehefrau Melanie feiern den Vizemeister-Titel beim German Tourenwagen Cup. (Bild: zvg)

Hinter dem Lenkrad befindet sich ein Gasring, die Bremse lässt sich über einen Hebel rechts vom Fahrersitz bedienen. Wie viel muss man ziehen, um Gas zu geben. Wie viel drücken, um zu Bremsen. Dies und die Tatsache, dass Gas geben und Lenken sich am selben Ort befinden, bereiten gemäss Christoph Schüpbach zu Beginn meist die grössten Schwierigkeiten. „Salar hat dies aber gar nicht so schlecht gemacht“, verrät er in Hinblick auf die Sendung mit einem Lachen.

 

Eindrücklicher Weg zurück

Zehn Jahre ist es her seit Christoph Schüpbach in Kanada einen Skiunfall hatte. Seither sitzt er im Rollstuhl – und kämpfte sich auf eindrückliche Art und Weise zurück. Bereits den Weg von der Reha nach Hause fuhr der Münsinger selbst. Im von seinem Vater eigens umgebauten Auto. „Ein wichtiger Moment. Nicht nur, weil ich gerne Auto fahre“, erinnert er sich. „Mobil zu sein ist für mich immer noch sehr wichtig. Ohne Auto kannst du als Rollstuhlfahrer nur ein 'Rucksäckli' mitnehmen.“ Dank entsprechend markierten Parkplätzen sei es jedoch heute fast überall möglich, mit dem Fahrzeug von Tür zu Tür zu gelangen.

 

In der familieneigenen Garage in Walkringen hilft der ausgebildete Automobilingenieur anderen handicapierten Personen. Der Umbau von Fahrzeugen nimmt mittlerweile einen Drittel des Geschäfts ein. „Therapie wäre das falsche Wort“, sagt der 33-Jährige auf seinen eigenen Schicksalsschlag angesprochen. „Wenn ich Beratungen mache und den Betroffenen eine Lösung bieten kann, ist dies aber etwas sehr Schönes.“

 

Im Rahmen der SRF-Sendung zeigt der zweifache Familienvater, was in der Walkringer Garage alles für Fahrzeugumbauten vorgenommen worden und welche Systeme dabei zum Zug kommen. Bei der anschliessenden Spritztour habe man sich auf Manöver auf dem Parkplatz vor dem Betrieb beschränkt. „Als Fussgänger will man reflexartig meist mit den Füssen bremsen. Salar hat sich jedoch sehr gut an meine Anweisungen gehalten“, erklärt Schüpbach, weshalb es so gut funktionierte. „Auf die Strasse gewagt haben wir uns aber nicht.“

 

Sportler aus Passion

Schüpbach selbst ist mit dem Auto nicht nur auf den öffentlichen Strassen sondern auch auf Rennstrecken unterwegs. Eine Leidenschaft, die er auf seinem Weg zurück in die Mobilität entdeckt hat. Wie das Skibobfahren, das er bereits im Jahr nach dem Unfall aufnahm. Seit er im Sommer zum zweiten Mal Vater wurde, ist Schüpbach jedoch weniger auf dem Rennplatz anzutreffen. „Die Familie geht vor“, sagt er und fügt mit einem Schmunzeln an: „Im Moment bin ich mehr mit dem Familienvan unterwegs.“

 

Die Sendung am Samstag will Schüpbach denn auch im kleinen Kreis schauen. Und auch künftig anderen Betroffen helfen, wieder mobil zu werden.

 

[i] Tacho – das Automagazin, „Zurück zur Mobilität“. Die Sendung vom Samstag, 15. Dezember, auf SRF zwei.


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 15.12.2018
Geändert: 16.12.2018
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