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Tennistalent Dominic Stricker in Topform: Coronavirus verdirbt letztes Juniorenjahr
Ausgerechnet in seinem letzten Jahr als Junior vereitelt die Corona-Krise Tennistalent Dominic Stricker die Teilnahme an wichtigen Turnieren. Dort hätte die Nr. 10 der Juniorenweltrangliste dieses Jahr als Favorit gegolten. Nichtsdestotrotz: Mit der Gründung einer GmbH bereiten die Eltern des bald 18-jährigen Grosshöchstetters derzeit dessen Karriere als Profisportler vor.
Am 16. August wird Dominic Stricker volljährig. „Die Idee ist, dass er mit 18 Jahren seinen Lebensunterhalt zu einem Teil mit Preisgeld bestreitet“, sagt Vater Stephan Stricker. Das erzeuge Druck: Reicht das Geld? Was, wenn ich an einem Turnier früh Turnier verliere? Um diese Last von den Schultern ihres Sohnen zu nehmen, gründeten Stephan und Sabine Stricker auf Anraten von Swiss Tennis, dem Schweizer Fachverband für den Tennissport, kürzlich eine GmbH. „Es ist eine finanzielle Absicherung. So hat er eine Firma hinter sich, die ihn unterstützt“, sagt Stephan Stricker.
Geplant ist, dass Dominic in den nächsten fünf Jahren mit Unterstützung von Swiss Tennis seine Ausbildung zum Profispieler durchläuft. Dominic wohnt und trainiert unter der Woche wie bis anhin bei Swiss Tennis in Biel und hat dort mit Sven Swinnen einen persönlichen Trainer. „Nach dieser Zeit sollte sich Dominic selber finanzieren“, sagt Stephan Stricker.
Zwölf Jahre lang vorbereitet
Es sei schade, dass Dominic dieses Jahr mit Wimbledon, den US Open und den French Open voraussichtlich an drei der vier Junioren Grand Slam-Turnieren nicht starten könne. „Solange sie im Turnier sind, werden den Junioren zum Beispiel das Hotel und das Essen vom Turnierveranstalter bezahlt“, sagt sein Vater. Bei den Erwachsenen müsse Dominic alle Kosten selber bezahlen. Und eben: Er startet als Nobody an den Erwachsenen-Turnieren. Bei den Junioren hätte er dieses Jahr zu den Favoriten gezählt.
Vor allem wurmt Familie Stricker aber, dass der gemeinsame Besuch aller vier grossen Turniere wegen des Coronavirus’ nicht stattfinden konnte. „Wir hatten extra für diese Turniere Ferien genommen und wollten Dominic unterstützen und begleiten“, sagt Stephan Stricker. „Zwölf Jahre lang trainierte Dominic genau für diesen Zeitpunkt und nun das.“
"Dominic schaut nach vorn"
Obwohl Dominic bei der Absage von Wimbledon sehr traurig gewesen sei, schaue er jetzt nach vorn. „Er bereitet sich jetzt auf die nächsten Turniere in der Schweiz vor“, so sein Vater. Noch offen ist, ob die US und die French Open durchgeführt werden oder nicht. Am Australian Open, dem vierten grossen Turnier, konnte Dominic im Januar spielen. Dort schaffte er es im Einzel in den Viertelfinal und im Doppel in den Halbfinal.
Erstellt:
06.07.2020
Geändert: 06.07.2020
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