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Ehemalige Infrawerke Münsingen: Im Mai ziehen Asylsuchende ein

Ab Anfang Mai wird die Gemeindeliegenschaft an der Thunstrasse 2 in Münsingen als Asylunterkunft genutzt. Die Nutzung ist auf drei Jahre beschränkt. Für die Tagesstruktur der Asylsuchenden will die Gemeinde mit Kirchen und Freiwilligen zusammenarbeiten.

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Im Haus an der Thunstrasse waren früher die Infrawerke untergebracht. Ab Anfang Mai werden Asylsuchende einziehen. (Bild: Google.ch/maps)

Der Gemeinderat von Münsingen stimmt einer befristeten Nutzung der Liegenschaft Thunstrasse 2 als provisorische Asylunterkunft für 18 junge Männer zu. In Zusammenarbeit mit der Professionellen Asylkoordination auf Gemeindeebene (PAG) wird die Liegenschaft für die Dauer von drei Jahren zur Verfügung gestellt.

"Münsingen ist eine grosse Gemeinde und kann sich nicht davor drücken, Mitverantwortung zu übernehmen", sagt der Jakob Hasler, Gemeinderat Ressort Soziales. "Die Liegenschaft an der Thunstrasse ist das, was wir auf die Schnelle bieten können, um solidarisch zu sein." Bisher sind in der Gemeinde rund vierzig Asylsuchende untergebracht, die aber in Wohnungen wohnen und alle schon länger in der Schweiz sind. Eine Unterkunft für eine grössere Anzahl gibt es bisher nicht.

"Der Wille zur freiwilligen Hilfe ist da"

Das Ressort Soziales hat den Auftrag, gemeinsam mit dem PAG bis Anfangs Mai 2016 ein Konzept für eine geregelte Tagesstruktur zu erarbeiten. "Da sind wir noch ganz am Anfang", sagt Hasler. "Sprachunterricht wird sicher ein Thema sein, aber auch Sport und kulturelle Anlässe." Für die Ausarbeitung der Tagesstruktur will die Gemeinde auch mit den Kirchen und anderen Freiwilligen zusammenarbeiten. "Wir wissen, dass der Wille da ist zu freiwilliger Hilfe. Die Münsinger Kirchen, die reformierte, die katholische und ein paar Freikirchen, haben auch schon Kontakt aufgenommen mit uns."

Um die freiwillige Hilfe zu organisieren, aber auch um Interessierte über die Unterkunft zu informieren, gibt es am 7. April im Schlossgutsaal einen Informationsanlass. Auch kritische Fragen und Bedenken, die im Zusammenhang mit der Unterbringung von Asylsuchenden oft auftauchen, könnten an der Veranstaltung natürlich geäussert werden, sagt Hasler.

Einzug im Mai


An der Thunstrasse 2 waren bis vor einem Jahr die Infrawerke der Gemeinde untergebracht. Seit einem Jahr steht das Haus leer. Die Gemeinde plant, es zu verkaufen. Der Verkauf verzögert sich nun wegen der Nutzung als Asylunterkunft, bleibe aber längerfristig das Ziel, sagt Hasler. Die für die Umnutzung der Liegenschaft notwendigen Investitionen werden von der PAG finanziert. Die Umbauarbeiten beginnen voraussichtlich im Februar 2016. Die ersten Asylsuchenden werden Anfang Mai 2016 einziehen. 

Gleichzeitig hat der Gemeinderat auch beschlossen, dass sich die Gemeinde aktiv an der Suche nach Pflegefamilien für unbegleitete minderjährige Asylsuchende beteiligt. "Dafür zuständig ist die Organisation Prima-Familia. Im Zusammenhang mit der Unterkunft in Gysenstein haben wir aber beschlossen, uns da auch zu engagieren", sagt Hasler. Im Pfadiheim Gysenstein wohnen vorübergehend 50 unbegleitete minderjährige Asylsuchende.

 

[i]  Informationsveranstaltung: 7. April 2016, 19.30 Uhr im Schlossgutsaal Münsingen.
[i] Weitere Informationen zu den Plänen der Gemeinde unter www.muensingen.ch/themen-von-a-z/fluechtlingssituation.

[i] Siehe auch News-Bericht "Pfadiheim Gysenstein: Fünfzig jugendliche Asylsuchende ziehen ein" vom 20.11.2015...


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 29.01.2016
Geändert: 29.01.2016
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