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Ehemaliges Spital Münsingen: Neues Gesundheitsnetz soll Versorgung verbessern

Die medizinische Grundversorgung in der Region Münsingen soll verbessert werden. Dafür wird ein neues Gesundheitszentrum im ehemaligen Spital Münsingen aufgebaut, das verschiedene Angebote unter einem Dach vereint. So sieht der Plan aus, den die Gemeinde Münsingen vorgestellt hat.

Das ehemalige Spital Münsingen soll wieder belebt werden. (Foto: Archiv BERN-OST)

In Münsingen soll ein umfassendes Gesundheitsnetz entstehen, um die medizinische Grundversorgung der Region langfristig zu sichern. Die Gemeinde arbeitet mit verschiedenen Partnern an einem Konzept, das ambulante und spitalnahe Versorgung, Hausarztmedizin sowie spezialisierte Fachbereiche integriert. Nun werden Leistungserbringer – das heisst Ärztinnen, Ärzte und weitere medizinische Fachkräfte - für das Projekt gesucht.

 

Versorgung fürs Aaretal gesichert

«Seit letztem Oktober wird das Vorhaben konkret vorangetrieben», schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Geplant sind Angebote in den Bereichen Akutsomatik, Psychiatrie, Rehabilitation und Langzeitpflege. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Hausarztmedizin mit Walk-In-Angeboten und einem ambulanten Operationszentrum.

 

«Mit diesen Leistungen können wir Angebotslücken schliessen und die medizinische Grundversorgung im Aare-, Gürbe- und Emmental nachhaltig sichern», sagt Beat Moser, Gemeindepräsident von Münsingen. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Bern sowie der Verein zur Förderung der medizinischen Grundversorgung im Raum Aaretal unterstützen das Projekt.

 

Unterversorgung soll behoben werden

Eine Bedarfsanalyse ergab, dass insbesondere in der Haus- und Kinderarztmedizin eine Unterversorgung besteht. Die Befragung der Gemeinden zeigte, dass ein Walk-In-Angebot als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Praxen betrachtet wird. Zudem soll eine verstärkte Ambulantisierung und der Einbezug nichtärztlichen Personals zur Effizienzsteigerung beitragen. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel machen solche Massnahmen notwendig.

 

Auch Operationen vorgesehen

«Die Erkenntnisse aus der Bedarfs- und Potentialanalyse bestärken uns in unserem Vorhaben», so Beat Moser. Das Konzept sieht vor, dass innert einem Jahr ein Ärztezentrum mit drei bis fünf Hausärzten sowie ein einfaches Walk-In-Angebot entsteht. In den folgenden drei Jahren soll sich das Zentrum erweitern und um weitere medizinische Disziplinen wie Pädiatrie, Gynäkologie und Psychiatrie ergänzt werden. Auch ein ambulantes Operationszentrum ist vorgesehen.

 

Die Infrastruktur des ehemaligen Spitals soll dafür genutzt werden. In einer späteren Phase sind zudem Betreuungsmöglichkeiten sowie Leistungen in der Rehabilitation sowie Langzeitpflege geplant. «Alle Leistungen werden wohnortsnah und umgehend an einem zentralen Ort geboten und sind gut aufeinander abgestimmt. Das führt zu einer neuen Effizienz in der Gesundheitsversorgung», so Beat Moser.

 

Personal kann sich melden

Das Gesundheitsnetz soll bestehende Angebote aufnehmen und sinnvoll ergänzen. Es soll als Drehscheibe für medizinische und pflegerische Leistungen dienen und den beteiligten Fachkräften moderne Arbeitsbedingungen bieten. «Nun suchen wir den Kontakt zu Gesundheitsdienstleistenden (Ärztinnen und Ärzten, Zentren, Spitälern etc.), die sich im Gesundheitszentrum engagieren und einbringen möchten. Bereits erste Interessenten und Mitstreiter durften wir gewinnen», teilt Gemeindepräsident Moser mit. Interessierte können sich für weiterführende Informationen melden.


Autor:in
pd/rb, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.03.2025
Geändert: 01.03.2025
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