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Petition Linden: Eltern gegen Maskenpflicht in der Schule

Drei Frauen aus Linden sind der Meinung, dass Kinder keine Masken tragen sollten. Deshalb haben sie Unterschriften gesammelt und diese an die bernische Kantonsregierung geschickt. Auch der Gemeindepräsident hat unterschrieben.

In Linden wehren sich Eltern gegen die Maskenpflicht. (Bilder: Rolf Blaser/pixabay.com)
Lindens Gemeindepräsident Beat Engel (parteilos) unterzeichnete die Petition als erster. (Bild: linden.ch)
Drei Mütter von Schulkindern wehren sich mit 200 weiteren Unterzeichnenden gegen die Maskenpflicht. (Screenshot Initiativtext)
Die Petition wurde an Regierungspräsidentin Beatrice Simon und die weiteren Mitglieder des Regierungsrats geschickt. (Bild: zvg)

"Es geht darum, dass es uns schon damals störte, als die Kinder der 5. Klasse eine Maske tragen mussten", sagt Annekäthi Voellmy. Bald fanden sich weitere Mütter, die den Entscheid auch nicht nachvollziehen konnten. "Seit auch noch die 1.- bis 4.-Klässler:innen Masken tragen müssen, haben wir uns entschlossen, dagegen zu protestieren." Wie die Wochenzeitung berichtet, hat Voellmy mit zwei weiteren Müttern 200 Unterschriften gesammelt.

 

Gemeindepräsident steht hinter dem Anliegen

"Die Unterschriften waren schnell gesammelt", sagt Voellmy gegenüber BERN-OST. Sie habe viel mit Behörden telefoniert. Sie hat zusammen mit weiteren Eltern an einem Gespräch mit dem Schulleiter, der zuständigen Gemeinderätin und dem Gemeindepräsidenten teilgenommen. "Dort hiess es, dass man nichts machen könne." Schulleiter Heinz Zurbrügg sagt dazu: "Bei der Maskenpflicht stützt sich die Schule auf die Vorgaben der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern." Diese hat seit Anfang Jahr eine Maskenpflicht auch für die Kinder der 1. bis 4. Klasse verfügt.

 

Annekäthi Voellmy und weitere Eltern entschieden sich, dagegen Unterschriften zu sammeln. Gemeindepräsident Beat Engel unterstützte das Anliegen, er sagt: "Aufgrund der doch zahlreich gesammelten Unterschriften ist das Anliegen der besorgten Eltern ernst zu nehmen. Als Gemeindeoberhaupt habe ich ihnen zugesichert, sie bei ihrem Schreiben an die kantonalen Behörden zu unterstützen."

 

"Kinder sind keine Gefahr für Mitmenschen"

Innert einer Woche waren 200 Unterschriften gesammelt. "Wir haben nicht verstanden, dass die 5.-Klässler sogar im Turnen eine Maske tragen müssen", sagt Voellmy. In ihrem Brief an Regierungsratspräsidentin Beatrice Simon schreiben die Eltern, dass es keinen Grund für eine Maskenpflicht für Schulkinder gebe.

 

Im Brief, der BERN-OST vorliegt, schreiben sie: "Weder liegt eine akute Gefährdung der Schulkinder vor, noch bilden sie eine Gefahr für ihre Mitmenschen. Wir sind überzeugt, dass nur eine solche Gefährdung Ihren Eingriff rechtfertigen würde." Die Maskenpflicht sei "ein massiver Eingriff" in die elterliche Obhutspflicht.

 

Die Rechte der Kinder verletzt

Weiter steht in dem Brief: "Die Bundesverfassung garantiert unseren Kindern besonderen Schutz ihrer Unversehrtheit und Förderung ihrer Entwicklung." Durch die Maskenpflicht würden die Rechte der Kinder empfindlich verletzt. Kein "vernünftiger Grund" würde aktuell diese Massnahmen stützen. Die Petitionärinnen fragen die Regierungspräsidentin: "Wie wäre es mit einer freiwilligen Maskenpflicht?" Voellmy ist überzeugt, dass die Kinder durch das Coronavirus nicht gefährdet seien.

 

Bisher keine Antwort erhalten

Voellmy sagt, sie sei weder Politikerin noch Mitglied in einer Partei. Sie bezeichnet sich als aktive Stimmbürgerin. Ihr Mann ist der reformierte Pfarrer der Kirchgemeinde Linden Giancarlo Voellmy .

 

Bisher ist die Berner Kantonsregierung nicht auf die Forderung eingegangen. Am 20. Januar teilte die Regierung per Medienmitteilung mit, dass die Maskenpflicht für die 1. bis 4. Klasse bis zum 14. Februar verlängert wird. 

 

[i] Die Petition initiiert haben Annekäthi Voellmy, Sabine Linder und Madeleine Zürcher, alle wohnhaft in Linden.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.01.2022
Geändert: 25.01.2022
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