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Ersatzwahl Gemeindepräsidium: Grosshöchstetter Parteien geben sich bedeckt

Die Wahl eines neuen Gemeindepräsidenten für Grosshöchstetten ist am 25. September. Die im Gemeinderat vertretenen Parteien und die Sozialdemokratische Partei Grosshöchstetten geben an, noch keine Pläne zu haben.

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Die Ersatzwahl für den verstorbenen Gemeindepräsidenten Martin Steiner ist am 25. September. (Bild: zvg/Archiv BERN-OST)

Das Reglement über Abstimmungen und Wahlen in Grosshöchstetten sieht vor, dass beim Ausscheiden eines Amtsinhabers während der laufenden Amtsdauer innert 60 Tagen eine Ersatzwahl durchzuführen ist. In Grosshöchstetten wird dies nötig, weil der bisherige Gemeindepräsident, Martin Steiner (EVP), Ende Juli 2016 unerwartet einem Herzstillstand erlag.

Noch stehe die Gemeinde unter Schock, heisst es in einer Medienmitteilung des Gemeinderats. Trotzdem müsse man das Reglement berücksichtigen handeln. Den Termin für die Wahl des neuen Gemeindepräsidenten oder der neuen Gemeindepräsidentin findet am 25. September statt.

Alles noch unbestimmt

Eine kurze Umfrage bei den Parteien, deren Ansprechpersonen in vier Fällen auch im Gemeinderat sitzen, ergibt ein einheitliches Bild: Man hat noch keine Pläne für allfällige Kandidaturen und will sich erst noch intern und mit den anderen Parteien absprechen. Das liegt einerseits daran, dass die Fristen kurz sind und der Wahltermin erst gerade bekannt wurde. Auf der anderen Seite will unter den gegebenen Umständen niemand vorpreschen und Ambitionen anmelden.

"Das wird kein normaler Wahlkampf werden", sagt etwa Hanspeter Heierli, Gemeinderat und Präsident der BDP Grosshöchstetten. Der Verlust von Martin Steiner sei zu tragisch und noch zu frisch. Seine Partei werde in den nächsten Tagen zusammenkommen und das Vorgehen besprechen.

Naheliegend: Vizegemeindepräsidentin Annamarie Dick

Vize-Gemeindepräsidentin Annamarie Dick (FDP) führt momentan ad interim die präsidialen Geschäfte des verstorbenen Martin Steiner und wäre eine naheliegende Nachfolgerin. Sie will sich aber noch nicht zur Wahl äussern. "Wir werden demnächst Gespräche führen in der Partei."

Auch die EVP habe ihr Vorgehen noch nicht definiert, sagt Präsident der Ortspartei und Gemeinderat Andreas Oetliker. Er betont, dass bei der Ersatzwahl "die Qualität im Vordergrund" stehe. "Wir suchen eine Person, die gut ist für das Dorf. Alles andere kann ich noch nicht sagen."

Gespräche zwischen den Parteien

Gemeinderat Magnus Furrer ist Präsident der Freien Wählergruppe Grosshöchstetten. Er sagt, man werde sicher Gespräche führen mit den anderen Parteien und sehen, ob man sich auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin einigen könne.

Erst noch eine Vorstandssitzung einberufen muss die SVP, die mit ihrem Präsidenten Werner Fankhauser im Gemeinderat vertreten ist. "Ich weiss noch nicht, was wir machen", sagt er zu BERN-OST.

Und selbst die SP, die einzige Grosshöchstetter Partei ohne Sitz im Gemeinderat, will noch nichts verraten. Ansprechperson Susanne Berger sagt nur, der Vorstand werde sich diese Woche treffen.

Wahlvorschläge für das Gemeindepräsidium können von den Parteien und Wählergruppen noch bis am nächsten Freitag eingereicht werden. Wird nur eine Kandidatin oder ein Kandidat vorgeschlagen, wird er oder sie vom Gemeinderat in stiller Wahl als gewählt erklärt. Werden keine Vorschläge eingereicht, ist jede in Gemeindeangelegenheiten stimmberechtigte Person wählbar.

[i] Siehe auch
"Grosshöchstetten - Bewegende Abschiedsfeier für Martin Steiner" vom 8.8.2016
"Grosshöchstetten - Getrübte Festfreude am 1. August" vom 2.8.2016
"Grosshöchstetten - Grosse Trauer um Gemeindepräsident Martin Steiner" vom 31.7.2016


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt: 10.08.2016
Geändert: 10.08.2016
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