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Flag Football – Zu Besuch bei den Aemme Buzzards
Flag Football, eine eher unbekannte Sportart, die immer wie beliebter wird und seit zwei Jahren in Walkringen gespielt wird. Dort trainieren die Aemme Buzzards, welche in der diesjährigen Saison den fünften Platz erreicht haben. Zum Abschluss veranstalten sie ein Turnier und Fest, den Aemme Bowl. BERN-OST-Redaktorin Pascale Groschel war bei einem Training zu Besuch.
Mittwochabend auf dem Rasenplatz neben dem Schulhaus in Walkringen. Das Flutlicht brennt, von weitem sind erst ein paar Personen zu erkennen und ein abgemessenes Spielfeld. Freundlich werde ich von allen begrüsst und Lukas Röthlisberger erklärt mir den Ablauf des Trainings. «Da die Saison nun zu Ende ist, trainieren wir nicht mehr so viel taktische Elemente», sagt Röthlisberger. Während immer mehr Spieler eintreffen, spielen die anderen sich bereits ein.
Bändel statt Tackling
Ausgerüstet sind die Spieler nicht speziell: Sportkleider, Handschuhe und Nockenschuhen. Das Einzige, was ich so nicht kannte, war der Gürtel, welchen alle Spieler sich um die Hüfte schnallten. An diesem sind rechts und links je ein etwa fünf Zentimeter breiter und 40 Zentimeter langer Bändel (Flag) befestigt, welche dem Flag Football den Namen gaben. Beim American Football, auch Tackle Football genannt, ist das Ziel den Gegner durch ein Tackling zu stoppen. Beim Flag Football hingegen muss dem ballführenden Spieler das Flag aus dem Gürtel gezogen werden. Es wird also nicht gefoult, sondern nur eine Flag gezogen.
Dadurch ist die Verletzungsgefahr viel geringer. Dies war auch einer der Gründe, wieso sich die neun Gründer der Aemme Buzzards, für diese Variante entschieden. «Wir hatten alle keine Erfahrungen in dieser Sportart und sind auch nicht mehr die Jüngsten. Unser Präsident Ivan Bill hat dann die Entscheidung getroffen und die Gründung vorangetrieben», erzählt Röthlisberger.
Bald olympisch?
Stetig kamen neue Spieler dazu, mittlerweile sind es etwa 25 Mitglieder. «Da pro Match nur zehn bis zwölf Spieler zum Einsatz kommen, überlegen wir uns, nächstes Jahr mit zwei Teams teilzunehmen», sagt Röthlisberger. Schweizweit gibt es aktuell drei Stärkeklassen der National Flag Football League, kurz NFFL. Dazu kommen noch zwei Junioren:innen- und eine Frauenliga. Aktuell endscheidet das Internationale Olympische Komitee, ob Flag Football olympisch wird. Dadurch erhoffen sich die Buzzards nochmals etwas Zuwachs.
Ein Sport für alle
Bei den Männern dürfen auch Frauen mitspielen, was umgekehrt nicht erlaubt ist. «Aktuell haben wir noch keine Frauen bei uns, jedoch würden wir uns über die deren Unterstützung sehr freuen. Das grossartige ist, beim Flag Football können alle mitspielen. Egal ob gross, rundlich, schnell oder ob man einfach nur im Weg steht», lacht Röthlisberger. Der Spass am Sport merkt man der Mannschaft während des Trainings an. Obwohl viel Einsatz gezeigt wird, wird viel gelacht und es herrscht eine lockere Stimmung.
Training in der Halle ist kaum möglich
Bis Ende Oktober wird draussen gespielt, anschliessend wechselt das Team in die Halle. «In der Halle ist das Spielen nicht wirklich möglich, da sie zu klein ist. Am besten wäre eine Dreifachturnhalle, jedoch sind diese meist besetzt und teuer. Deshalb wird im Winter der Fokus auf Kraft, Ausdauer und Koordination gelegt», erklärt Röthlisberger.
Abschlussfest am Samstag
«Letztes Jahr hatten wir spontan die Idee, nach der Saison ein nationales Turnier zu veranstalten. Dies war ein voller Erfolg. Dieses Jahr hatten wir mehr Zeit und es wird noch grösser werden. Es kommen sieben Teams aus der ganzen Schweiz. Nebst den Spielen gibt es eine Festwirtschaft und Musik», erzählt Röthlisberger.
Die NFFL-Welt ist noch klein: «Unter den Vereinen kennt man sich. Wir haben Kontakte zu einem Team in Deutschland und zu einem in Barcelona.» Wer weiss, vielleicht spielen schon bald internationale Teams beim nächsten Aemme Bowl mit.
[i] Mehr über die Aemme Buzzards finden Sie hier, zum Veranstaltungsbeitrag vom Aemme Bowl gelangen Sie hier.
Erstellt:
14.10.2023
Geändert: 14.10.2023
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