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Francine Jordi: «Ich träume von einer Familie»

Francine Jordi feiert den 1. August mit ihrem Mann Tony Rominger in Bangkok. Im BLICK spricht sie über Heimat und Kinder.

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"Bei Tony habe ich auch ein geistiges Daheim gefunden. Das gibt mir als Mensch enorme Sicherheit." (Bild: BLICK)
Frau Jordi, während andere Ferien machen, arbeiten Sie wie verrückt. Letzen Samstag traten Sie in der TV-Show «Wenn die Musi spielt» auf, am Donnerstag in «Donnschtig-Jass», heute Abend in «Starnacht am Wörthersee» ...

Francine Jordi: Und jetzt bin ich gerade auf dem Sprung nach Bangkok. Ich wurde von der Schweizer Botschaft eingeladen, am 1. August für die Auslandschweizer zu singen. Ich freue mich riesig! Das Beste: Tony kommt mit. Hoffentlich finden wir ein bisschen Zeit, um uns die Stadt anzuschauen. Wir haben lange nicht mehr eine so weite Reise zusammen unternommen.

Was bedeutet Ihnen der 1. August?

Ich feiere unseren Nationalfeiertag jedes Jahr mit grosser Begeisterung. Wenn Tony und ich in der Schweiz sind, geniessen wir abends jeweils das Höhenfeuer bei uns zu Hause in Richigen und bräteln uns dort einen Cervelat. Die 1.-August-Feier ist eine wunderschöne Tradition, die es zu pflegen gilt, finde ich. Als Kind freute ich mich speziell darauf, denn ich durfte immer einen Lampion tragen. Leider war ich so ungeschickt, dass er jedes Mal verbrannte.

Sie sind in Richigen BE geboren, wohnen noch heute dort. Wie verbunden fühlen Sie sich mit dem Dorf?

Total verbunden. Ich kenne alle Einwohner, besuche auch heute noch die örtlichen Dorffeste. Hier ist mein Zuhause – ich könnte niemals in einer Stadt leben. Ich bin eben ein Landei.

Haben Sie dort auch die stärksten Heimatgefühle?

Auf jeden Fall. Denn hier ist meine Familie und mein Mann. Heimat ist dort, wo das Herz ist.

Was verbindet Sie und Ihren 15 Jahre älteren Gatten Tony Rominger?

Viele gemeinsame Interessen: Wir wandern gerne, wir lieben Tiere, die Natur. Uns verbinden aber auch Gegensätze: Ich stehe gerne auf der Bühne, fühle mich wohl im Rampenlicht. Tony andererseits ist eher introvertiert. Diese Gegensätze machen unsere Beziehung auch spannend. Wie langweilig wäre es, wenn wir beide genau gleich ticken würden? Über das Ganze gesehen, ist es aber natürlich die tiefe Liebe, die uns vereint.

War der Altersunterschied nie ein Thema?

Ach, darüber haben weder ich noch er je einen Gedanken verschwendet. Tony ist mein Traummann. Man kann es sich doch nicht aussuchen, wohin die Liebe fällt. Da muss man auf sein Herz hören.

Ihre Musik gehört auch zu den Gegensätzen. Man sieht Tony Rominger selten bei Ihren Auftritten.

Er kommt nicht besonders gerne mit, weil er eben nicht gerne im Mittelpunkt steht. Trotzdem: Mache ich eine Tournee, stelle ich immer die Bedingung, dass er mich mindestens eine Woche lang begleitet. Ich würde ihn sonst zu sehr vermissen. Und bei Einzelkonzerten kommt er nur mit, wenn er ein paar Leute kennt. Doch für mich macht es Sinn, dass er nicht so oft an meiner Seite zu sehen ist: Ich begleite ihn schliesslich auch nicht jeden Tag ins Büro.

Sie sind seit über einem Jahr verheiratet, wirken glücklich. Gibt es ein Rezept für eine glückliche Ehe?

Nein. Tony und ich gaben uns mit dem Jawort ein Versprechen und wir wollen alles versuchen, bis ans Ende unseres Lebens zusammenzubleiben. Bei ihm habe ich auch ein geistiges Daheim gefunden. Das gibt mir als Mensch enorme Sicherheit. Das Jawort ist ausserdem eine schöne Bestätigung für den Partner: Ja, wir gehören zusammen, wir bleiben beieinander, wir schauen zueinander.

Sie wurden kürzlich 33 Jahre alt. Ein Alter, in dem man sich überlegt, wie es weitergeht?

Eine Schnapszahl, ich weiss! Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich heute meinen Platz im Leben gefunden habe. Ich bin glücklich und erfüllt mit dem Leben, das ich führe. Als 27-jährige Frau habe ich mich öfter gefragt, ob ich wirklich zufrieden bin und den richtigen Beruf gewählt habe. Heute kann ich das mit Ja beantworten. Ich bin verheiratet, habe Haus und Hund. Super! Ich weiss heute, dass es nicht so ein «Seich» ist, was ich mache und wie ich lebe. Im Gegenteil! Und das erfüllt mich ein bisschen mit Stolz.

Wo sehen Sie sich mit 60 Jahren?

Ui, das ist in 27 Jahren! Hm. Ich träume von einer Familie, wünsche mir Freunde, die mich lieben. Ich hoffe auch, dass ich gesund bleibe und auf mein bisheriges Leben mit einem Lächeln im Gesicht zurückschauen kann. Ich will sagen können: Moll, das war bis jetzt eine tolle Sache!

Wünschen Sie sich auch Kinder?

Heute und morgen nicht. Ich verspüre da noch nicht so einen grossen Druck. Aber klar finde ich Kinder wunderbar. Und irgendwann werde ich vielleicht Mami sein. Ich liebe Kinder, bin ja selbst Tante. Mit 25 dachte ich natürlich nicht an Kinder.

Wie anstrengend ist es, wenn alle einem auf den Bauch schauen?

Das ist nun mal so. Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich von der Öffentlichkeit beobachtet werde. Laut Gerüchten war ich schon oft schwanger.

Sie haben Musik studiert. Leiden Sie darunter, dass Volksmusik nicht ernst genommen wird?

Nein, ich bin mit Volksmusik aufgewachsen. Man kann jede Musik gut machen: Egal, ob Volksmusik, Pop oder Jazz.

Hören Sie privat ebenfalls Volksmusik?

Privat höre ich fast alles. Ich bin da nicht festgefahren. Ich gehe sehr gerne in die Oper. Ich liebe zum Beispiel Mozart! Es ist eine leichte und schöne Musik. Aber wahnsinnig schwierig zum Singen. Und kürzlich war ich am Metallica-Konzert. Ich war die einzige Person mit einem pinkfarbenen T-Shirt – alle anderen trugen Schwarz! Das war ziemlich lustig. Metallica ist zwar mehr Tonys Musik, aber es hat mir grossen Spass gemacht. Andere Musik öffnet den Horizont.

Francine Jordi ist glücklich mit Ex-Radsportler Tony Rominger verheiratet. Sie bezeichnet sich als Familienmensch.

Autor:in
Kaye Anthon / BLICK
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Erstellt: 31.07.2010
Geändert: 31.07.2010
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