- Wirtschaft
Kein neues Einkaufscenter mit Coop: Aus für Worber Gartenmöbelladen
Das Gartenmöbelcenter Bega wollte mit Coop im Worbboden ein neues Einkaufscenter realisieren. Gemeinde und Kanton erteilten keine Bewilligung. Jetzt zieht Bega die Reissleine und schliesst den Laden.
Vor drei Jahren deckte BERN-OST die Pläne von Coop für einen neuen Laden im Worbboden auf. Diese Pläne müssen nun begraben werden – Gemeinde und Kanton bewilligen das Projekt nicht, wie das Internetportal «BärnToday» berichtet. Zusammen mit dem Gartenmöbelgeschäft Bega sollte auf dem Gelände neben der Tankstelle ein moderner Neubau entstehen, unten die Coop-Filiale, oben der Möbelladen. "Es wäre ein schönes Detailhandel-Projekt geworden, wir hätten einen zweistelligen Millionenbetrag investiert", sagt Bega-Firmenchef Sergio Tagliaferri gegenüber BERN-OST.
"Keine Unterstützung von der Gemeinde"
Einen Strich durch die Rechnung machen jetzt die Gemeinde und der Kanton. Sie erteilen für den Neubau keine Bewilligung. Das Gelände, das seit rund dreissig Jahren der Bega gehört, liegt in der Gewerbezone. Deshalb sei das Detailhandel-Projekt aus baurechtlichen Gründen nicht möglich, so die Gemeinde Worb gegenüber «BärnToday». Tagliaferri sagt: "Wissen Sie, man hätte ein Überbauungsverfahren machen können. Aber wenn man keine Unterstützung von der Gemeinde erhält, geht das nicht."
Flucht nach vorne ist gescheitert
Es gäbe Strömungen im Dorf, die den grossen Coop-Laden unbedingt am Bärenplatz behalten wollen. Dies, obwohl die Lage alles andere als ideal sei: in der Tempo-20-Zone und mit einer sehr engen Parkhauseinfahrt. Diese Haltung wurde dem Gartenmöbelcenter nun zum Verhängnis: Nach über zwanzig Jahren schliesst der Laden. Die "Flucht nach vorne" mit dem Coop-Projekt war der Versuch der Bega, in schwierigen Zeiten in Worb weiterzubestehen. "Der Verkauf wurde nicht einfacher in den letzten Jahren. Auch in unserer Branche gibt es den Fachkräftemangel und der Arbeitsplatz im Aussengelände entsprach nicht mehr den Erwartungen", so der Firmenchef. Die Ladenschliessung sei ein kontrollierter Schritt, bevor man schlussendlich müsste.
Drei betroffene Mitarbeitende
Der Laden ist noch zwei bis drei Monate offen, der Räumungsverkauf läuft. Anschliessend zieht sich die Möbelfirma zurück an ihren Hauptsitz in Aarau und konzentriert sich auf das Direktgeschäft mit Institutionen wie Altersheimen. Der Worber Geschäftsführer kann in Aarau weiterarbeiten, zwei weitere Mitarbeitende hätten bereits selber gekündigt, weil sie eine andere Lösung gefunden haben oder sich umorientieren. Kündigungen wurden keine ausgesprochen.
Wie geht es weiter?
Verkaufen will die Bega das Gelände im Worbboden nicht, sie planen bereits das nächste Projekt. Diesmal zonenkonform als Gewerbebau. "Wir schauen jetzt, ob ein Interesse von Gewerbetreibenden vorhanden ist", sagt Sergio Tagliaferri.
Wie es mit dem Coop-Laden im Dorfzentrum langfristig weitergeht, ist unklar. Der Detailhändler scheint sich aber bereits mit der Situation abgefunden zu haben, zumindest wird aktuell das Coop-Restaurant renoviert.
Erstellt:
05.08.2023
Geändert: 05.08.2023
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