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Gebäude Hirschen Worb: Günstige Wohnungen als Zwischennutzung

Dass Ende März das Restaurant Hirschen in Worb wieder eröffnet wird, ist inzwischen bekannt. Bleibt aber noch die Frage, was die Wilhelm Stiftung – Besitzerin der Liegenschaft – mit der ehemaligen Wirtewohnung in den oberen Stöcken im Sinn hat? Sahra Strizzolo, eine der Stiftungsrätinnen, erzählt.

Unten ein neues Restaurant - was aber kommt in die oberen Stockwerke des Hirschen? (Foto: cw)

Noch steht der Hirschen Worb leer. Aber nicht mehr lange: Ende März kommt Leben in das Haus, dann geht das Restaurant Hirschen wieder auf. «Wir sind glücklich, dass die Erdgeschoss-Fläche ab 1. März vermietet ist, und dass darin wieder ein Restaurant eröffnet wird», freut sich Sahra Strizzolo. Sie ist Stiftungsrätin bei der Wilhelm Stiftung, der das Haus seit einem Dreivierteljahr gehört. Jetzt erzählt sie, wie es mit dem Rest des Hauses weitergeht.

 

Wohnungen werden zwischengenutzt

Auch in der ehemaligen Wirtewohnung in den beiden Geschossen über dem Restaurant geht es nämlich vorwärts: Mitte Februar werden im ersten Stock und im Dachgeschoss je eine Küche eingebaut. Entstehen sollen neu zwei Wohneinheiten, eine Viereinhalbzimmerwohnung mit ungefähr 120 Quadratmetern und eine Dreieinhalbzimmerwohnung mit ungefähr 80 Quadratmetern. Und zwar nichts Extravagantes, denn: «Wir wollen einfach die Fläche als Wohnraum nutzen und zur Verfügung stellen, damit sie nicht leer steht.»

 

Zugleich wird eine Dauerlösung gesucht

Das Gebäude sei in die Jahre gekommen, sagt Sahra Strizzolo, aber: «Alles funktioniert und ist sauber.» Das Bad im ersten Stock sei sogar neu, die übrige Einrichtung alt, aber gut brauchbar. Dass noch nicht gross renoviert werde, sei Absicht: «Es handelt sich um eine Zwischennutzung.» Später soll daraus eine sorgfältig ausgearbeitete und langfristige Lösung entstehen: Günstiger Wohnraum für Worb, und zwar in der Form, in der dieser am meisten benötigt wird.

 

Wohnraum für Suchende…

So lautet auch der Stiftungszweck der Wilhelm Stiftung: «Wohnraum zu realisieren für ältere Menschen, für Familien mit Kindern oder Personen mit geringem Einkommen.» In Biel steht bereits ein erstes solches Haus, und es bietet tatsächlich günstigen Wohnraum: Für eine Viereinhalbzimmer-Wohnung von fast 100 Quadratmetern, fünf Busminuten vom Bahnhof entfernt, bezahlen Mieter:innen 1494 Franken inklusive Nebenkosten.

 

…künftig auch in Worb

Ähnliches ist in Worb geplant. Ob das mehrere Studiowohnungen sein sollen oder grosse Wohnungen für Wohngemeinschaften aller Art – das lässt Sahra Strizzolo noch offen. Um das zu erarbeiten, seien drei ganz unterschiedliche Architekturbüros ausgewählt worden, darunter eins von Worb. «Mit ihnen wollen wir ein zweistufiges Verfahren durchlaufen», erklärt die Stiftungsrätin. Alle sollen ihre Ideen entwickeln, danach finde eine gemeinsame Zwischenbesprechung und eine Schlussbesprechung statt: «Der Dialog steht im Zentrum. Wir wollen das beste Projekt für den Ort.»

 

Expert:innen suchen bestmögliche Lösung

Die Stiftungsrätin freut sich darüber, dass im Hintergrund auch die Gemeinde beim Projekt dabei ist: «Wenn die Bauverwaltung dahintersteht, macht das vieles einfacher», sagt sie. «Und diese Leute bringen auch viel Erfahrung mit.» Weiter sind auch Expert:innen für Statik und Gebäudeunterhalt mit an Bord. Ziel ist es das Bestmögliche aus dem Gebäude herauszuholen.

 

Grundidee im Sommer

Dieser Tage findet die Begehung mit den Planenden statt. «Danach können die Teams loslegen.» Das Ziel sei, dass im Sommer die Grundidee bereitstehe. «Ich bin schon sehr gespannt, mit welchen Möglichkeiten man den Wohnraum gut nutzen kann», sagt Sahra Strizzolo. Ob Studios plus eine Familienwohnung, ob Raum für Leute in Ausbildung oder alleinerziehende Eltern: «Zugang für jene, die sonst Mühe haben, eine Wohnung zu finden.»

 

[i] Wilhelm-Stiftung


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.02.2025
Geändert: 11.02.2025
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