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Gemeindepräsidium Bolligen: Auswahl ist gross, aber rein bürgerlich
Nach Ablauf der Meldefrist bleibt es in Bolligen bei den drei bekannten Kandidaturen für die Nachfolge von Gemeindepräsidentin Kathrin Zuber. SP und Grüne verzichten.
Diese Woche lief die Frist ab, innert der man sich als Kandidat:in für das Bolliger Gemeindepräsidium melden konnte. Gewählt wird im Februar. Nötig ist die Wahl, weil die amtierende Präsidentin Kathrin Zuber (FDP) krankheitshalber ausfiel und in der Folge ihren Rücktritt einreichte.
Allenfalls weitere OP nötig
Zuber erhole sich nach einer Gehirnblutung nur langsam, sagte Vize-Gemeindepräsidentin und Kandidatin Marianne Zürcher (SVP) am Dienstag vor der Gemeindeversammlung. Zwar sei sie zurzeit zuhause in Bolligen, ihr sei aber oft schwindlig und sie habe Mühe mit dem Gleichgewicht. Möglicherweise müsse sie sich einer weiteren Operation unterziehen.
Drei Kolleg:innen aus dem Gemeinderat gaben innert der Frist ihre Kandidatur für das Amt bekannt (BERN-OST berichtete). Als erste Zubers Parteikollegin Daniela Freiburghaus, die im Gemeinderat das Ressort Hochbau hat. Als zweiter meldete sich René Bergmann (Mitte), der dem Finanzressort vorsteht und zum Schluss Marianne Zürcher, die als Vize-Gemeindepräsidentin zurzeit Zubers Geschäfte betreut und ausserdem das Soziale unter sich hat.
Grüne und SP verzichten
Keine Kandidat:innen stellen Grüne und SP, die ebenfalls im Gemeinderat vertreten sind. Die Grünen begründen den Verzicht ihrer Gemeinderätin Catherine Meyer damit, dass Meyer erst seit zwei Jahren im Gemeinderat sei. In ihrem Ressort Tiefbau gebe es laufende Projekte, die ihr wichtig seien und die sie zumindest in der aktuellen Legislatur weiterführen und voranbringen wolle. Von der künftigen Gemeindepräsident:in wünsche sie sich, dass sie dem Fakt Rechnung trage, dass die Klimakrise auch vor Bolligen nicht Halt mache.
Auch der SP-Gemeinderat Thomas Zysset (Bildung) und die SP-Gemeinderätin Lilianna Eggimann (Sicherheit) kandidieren nicht für das Präsidium. Eggimann gibt an, das Amt komme für sie zum jetzigen Zeitpunkt aus familiären Gründen noch nicht in Frage. Zysset findet zwar, es sei wieder einmal Zeit für ein:e Gemeindepräsident:in aus dem rot-grünen Lager, er selber fühle sich mit 65 Jahren aber zu alt für ein derart anspruchsvolles Amt.
Eine externe Kandidatur sieht die SP nicht als sinnvoll. Da im Gemeinderat der Proporz gewahrt werden muss, würde Eggimann ihr Amt verlieren, falls die externe Kandidatur Erfolg hätte.
Um den Proporz zu wahren ist klar, dass, egal wer das Präsidium übernimmt, für die FDP-Frau Kathrin Zuber ein:e FDP-Gemeinderät:in nachkommen muss. Laut Marianne Zürcher hat Christoph Frech, der bei den Wahlen auf der FDP-Liste den ersten Ersatzplatz hat, zugesagt und wird zu gegebener Zeit nachrutschen.
Erstellt:
17.12.2022
Geändert: 17.12.2022
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