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Gemeindeversammlung Arni: Neuer Gemeinderat und solides Budget
Zügig und geradeaus arbeiteten Gemeindepräsident Simon Liechti und sein Gemeinderat die Traktanden der November-Gemeindeversammlung Arni durch. Finanzverwalter Daniel Hirschi präsentierte Budget und Finanzplan, knapp zehn Prozent der Stimmberechtigten stimmten darüber ab. Neu in den Gemeinderat gewählt wurde Markus Röthlisberger, Posaunenspieler und Wirtschaftsinformatiker.
Der Gemeinderat von Arni arbeitete sich einmal mehr zügig durch die November-Gemeindeversammlung. Vielleicht hat das mit der direkten Art von Gemeindepräsident Simon Liechti zu tun. Als kurz nach der Eröffnung noch jemand hineinhuschte, scherzte er: «Wer zu spät kommt, muss nächstes Mal ein Ämtli übernehmen.»
Die zügige Gemeindeversammlung...
Jedenfalls waren nach nur 58 Minuten – wie schon vor einem Jahr – alle Geschäfte erledigt: Budget 2025 und Finanzplanung 2025 bis 2029 waren verständlich erklärt und mit einer grossen Mehrheit und ohne Gegenstimmen von den Stimmbürger:innen abgesegnet. Auch die Gesamterneuerungswahlen gingen flott von der Hand: Weil gleich viele Bewerbungen eingingen wie Positionen zu besetzen waren, wurden alle Kandidat:innen in stiller Wahl bestätigt.
...ganz in Kürze
Mit einer kurzen Rede wurden die sechs anwesenden von insgesamt zwölf Jungbürger:innen offiziell begrüsst und mit einem sinnvollen Leitgedanken in die Zukunft geschickt. Um 20.58 Uhr war das Nötige erledigt, alle Punkte wurden genehmigt, bestätigt und abgesegnet. Das war die Gemeindeversammlung Arni zackig und in Kürze.
Und hier zur detaillierten Version
Für alle, die es etwas genauer wissen möchten, geht es natürlich auch detaillierter: Die fünf langen Tische im Rösslisaal Arnisäge waren fast voll. 68 Stimmberechtigte von 755 – also neun Prozent – haben sich zur November-Gemeindeversammlung eingefunden.
Arni: Gleich viele Frauen wie Männer
Ein witziges Detail am Rande: Arni ist offenbar nicht nur eine energische, sondern auch eine enorm ausgeglichene Gemeinde. Von den 755 stimmberechtigten Einwohner:innen sind fast exakt die Hälfte Frauen (378) und Männer (377). Dazu kommen 185 Kinder und 25 Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, insgesamt wohnen demnach in Arni inzwischen 965 Personen – bis die Tausendergrenze geknackt wird, fehlen noch ein paar Leute.
Diesmal war die Hälfte der Jungbürger:innen da
An der diesjährigen November-Gemeindeversammlung waren erstaunlich viele jüngere und ein paar sehr junge Gesichter zu sehen: Anders als im letzten Jahr waren diesmal sechs der insgesamt zwölf Jungbürger:innen anwesend, darunter sogar eine Jungbürgerin, die erst in den nächsten Tagen volljährig wird und darum noch nicht einmal abstimmen durfte.
Budget 2025...
Eloquent erklärte Daniel Hirschi, als Gemeinderat zuständig für die Finanzen, das Budget 2025: Die Steueranlage bleibt bei 1.74 Prozent, die vor einem Jahr angekündigte Neuüberlegung konnte also einmal mehr hinausgeschoben werden. Die Liegenschaftssteuer bleibt ebenfalls weiterhin bei 1.2 Promille.
...mit Ertragsüberschuss
Das Budget rechnet mit 1,721 Millionen Franken Steuereinnahmen und am Ende gar mit mehr Einnahmen als Ausgaben: Gemeinderat Hirschi zeigte, wie sich der Ertragsüberschuss von 130'401 Franken zusammensetzt aus 144'218 Franken Haushaltüberschuss minus 13'817 Franken Aufwandüberschuss in der Spezialfinanzierung.
Nötige Sanierung der Schule Arni...
Daniel Hirschi erklärte verständlich die verschiedenen Punkte und kam schliesslich zu den Aufwänden rund um die Schule Arni-Landiswil. Die Aufwendungen rund um die Schule, erklärte er, liegen alle bei Arni. Er präsentierte die Kreditabrechnung zum Ersatz der Heizung Schulanlage. Für die Ausarbeitung eines Sanierungsprojekts hatte der Gemeinderat Arni übrigens in den letzten Wochen eine Kommission «Schulhausplanung» ohne Entscheidungsbefugnis einberufen.
Gemeinderat muss neu planen
Zur Erinnerung: Die Neugestaltung des Schulhausplatzes war in der Juni-Gemeindeversammlung heiss diskutiert worden. Das Fazit lautete, dass der Gemeinderat eine neue Lösung für die Gestaltung des Platzes finden muss. Der für Bildung zuständige Gemeinderat Christoph Schweingruber hätte sich persönlich über schattenspendende Bäume gefreut, wie er schon im Sommer erklärte. Er schob aber gleich nach, er verstehe auch das Bedürfnis der Einwohner:innen nach genügend Parkplätzen. Das Geschäft liegt vorderhand beim Gemeinderat, es war an diesem Abend nicht traktandiert.
«Schule behalten bedeutet investieren»
Stattdessen rief der Finanzverantwortliche Daniel Hirschi dazu auf, jetzt rund um das alte Schulhaus nicht «zu dökterlen»: Nicht zeitgemässe feuchte Gänge, denkmalgeschützte Räume, die rollstuhlgängig und erdbebenfest gemacht werden müssen, ja, insgesamt: Die Fenster, Leitungen und Räume – all das entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen. «Schule ist für mich zentral», betonte Hirschi. «Wenn wir sie behalten wollen, müssen wir investieren.» Die Gemeindeversammlung nahm die Kreditabrechnung zur Kenntnis.
Wahl des Gemeindepräsidenten...
Als nächster Punkt standen die Gesamterneuerungswahlen von Gemeindepräsidium, Gemeinderat und Schulkommission Arni-Landiswil auf der Traktandenliste. Wer sich extra in den Rösslisaal begeben hatte, um abstimmen zu können oder gar einen aufregenden Wahlkampf mitzuerleben wie kürzlich in Walkringen oder Vechigen, wurde enttäuscht: Da sich nicht mehr Kandidat:innen gemeldet hatten, als Sitze zu besetzen waren, erklärte Vizepräsident Christoph Schweingruber den amtierenden Gemeindepräsidenten Simon Liechti als gewählt.
...und eines neuen Gemeinderats
Der neugewählte alte Gemeindepräsident Simon Liechti seinerseits erklärte die übrigen Gemeinderatsmitglieder als still gewählt und begrüsste den einzigen «Neuen» in den Reihen: Markus Röthlisberger, parteilos, wurde auf den freigewordenen Sitz von Thomas Salzmann gewählt, der sein Amt Ende Jahr niederlegen wird.
«Posaunist und offen für Gespräche»
Markus Röthlisberger, der sich bereits im Dorfblatt vom November vorgestellt hatte, zeigte an diesem Abend, dass er gut in den zügig arbeitenden Gemeinderat passt: Er spiele Posaune in der Musik Biglen, erklärte der 49-jährige Schreiner, Wirtschaftsinformatiker, Hobby-Imker und Mountainbiker in seiner Kürzestansprache: «Ich bin offen für Gespräche und wünsche eine gute Basis, denn so können wir gemeinsam etwas bewegen – danke.»
«Bildet euch eine eigene Meinung»
Danach richtete Gemeinderat Schweingruber das Wort an die sechs Jungbürger:innen und ermunterte sie, sich stets eine eigene Meinung zu bilden: «Bei so vielen Optionen braucht es Kraft und Aufwand, um sich Meinung zu bilden», sagte er. Sie sollen sich nicht verführen lassen von jenen, die immer genau wissen, was richtig sei, denn die Welt sei nicht schwarzweiss. «Ihr dürft euch informieren, glauben, was ihr wollt, und abstimmen, was ihr wollt!»
Darauf liess sich gut anstossen
Ein gutes Schlusswort nach einer bündigen Gemeindeversammlung, das vielleicht auch der eine oder die andere ältere Gemeindebürger:in für sich mitnahm. Ein noch besserer Abschluss, der offensichtlich geschätzt wurde, war das öffentliche Apero: Eine Überraschung der Gemeinde für die Leute von Arni.
[i] Das ist der neue Gemeinderat Arni:
Alfred Bolliger (bisher), Daniel Hirschi (bisher), Beatrix Jost (bisher), Markus Röthlisberger (neu) Christoph Schweingruber (bisher) Sarah Schweizer (bisher)
[i] Mitglieder der Schulkommission:
Gemeindepräsident Simon Liechti erklärte die beiden Kandidatinnen Beatrice Bartlome (bisher) und Manuela Portmann-Wegmüller (neu) als gewählt.
[i] Das sind die diesjährigen Jungbürger:innen:
Dario D’Amore, Lucien Fleury, Muriel Hubacher, Anica Kunz, Luana Küpfer, Noémi Rentsch, Lia Scheidegger, Anna Schenk, Amelia Schneider, Melanie Stettler, Livio Stucki, Marlies Wüthrich
[i] Mitglieder der Kommission «Schulhausplanung»
- Daniel Hirschi, Gemeinderat Ressort Finanzen und Liegenschaften
- Sarah Schweizer, Gemeinderätin Ressort Bau
- Christoph Schweingruber, Gemeinderat Ressort Bildung
- Walter Bühlmann, Waldeckweg
- Andreas Rolli, Schönislehn
- Markus Liechti, Gfellscheuer
- Adrian Schneiter, Schulleiter Schule Arni-Landiswil
Sie sollen das Projekt bis zu seiner Fertigstellung begleiten.
Erstellt:
28.11.2024
Geändert: 29.11.2024
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