Hornussen am ESAF: Wäseli gewinnt - aber nicht so wie erwartet
Die B-Mannschaft der HG Wäseli hat das ESAF-Hornussen gewonnen. Möglich wurde das, weil die A-Mannschaft Pech hatte. Präsident Urs Schüpbach und Spielleiter Stefan Aellig erlebten einen wilden Gefühlsmix.
2018 organisierten die Hornussergesellschaften Wäseli und Bigenthal-Walkringen das Eidgenössische Hornusserfest in Walkringen. Wäseli durfte deshalb zwei seiner drei, Bigenthal-Walkringen eine seiner zwei Mannschaften nach Pratteln schicken, wo im Rahmen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests auch gehornusst wurde.
Das Ziel: Ein Doppelsieg
„Unser Ziel war ein Doppelsieg“, sagt Wäseli-Präsident Urs Schüpbach. Dass dabei die A-Mannschaft vor der B-Mannschaft stehen würde, schien klar.
Tatsächlich sah es nach dem Anhornussen vom Freitag noch fast danach aus: Wäseli A lag auf dem 1. Zwischenrang, Wäseli B auf dem 3. Dazwischen lag mit der zweithöchsten Punktzahl Oschwand-Biembach A.
Am Sonntag kehrte sich das Blatt
Beim Ausstich am Sonntag kehrte sich allerdings das Blatt. Wäseli A konnte einen kurzen Streich nicht abtun. Auch Oschwand-Biembach A kassierte eine Nummer. Und schon lag Wäseli B, ohne Nummer und mit 1971 Punkten, an der Spitze.
Auf dem 2. Platz stand am Ende Thörigen, auf dem 3. Grenchen, Vierte wurden die Hornusser aus Büren zum Hof. Trimstein, die dritte Hornussergesellschaft aus der Region Bern-Ost, die am ESAF war, wurde Fünfte, Bigenthal-Walkringen Siebte. Wäseli A, als Topfavoritin in den Wettkampf gestiegen, musste mit Rang 8 vorlieb nehmen.
"Freude, aber auch traurig"
Präsident Urs Schüpbach spielt selber in der B-Mannschaft. „Ich hatte Freude, war aber auch traurig“, sagt er zum Sieg von Wäseli B. Dass die A-Mannschaft eine Nummer kassierte, das habe natürlich niemand gewollt. „Wir profitierten vom Pech der anderen, leider auch von der A-Mannschaft.“
Ähnlich wie Schüpbach geht es auch Stefan Aellig, dem Spielleiter von Wäseli B. „Es war eine sehr spezielle Situation“, sagt er am Sonntag. „Die A-Mannschaft ist natürlich stärker und war der absolute Topfavorit.“ Dass man mit Wäseli B zuoberst stehen würde, habe niemand erwartet und sei ein grosse Freude. Die Nummer der A-Mannschaft sei extrem schade. „Wir hatten das Glück, das sie nicht hatten.“
"Darum funktionieren wir so gut"
Ein schlechtes Gewissen bei Wäseli B oder böses Blut bei Wäseli A gebe es deswegen nicht, sagt Aellig. „Wir sind ein Verein, wo man einander alles extrem gönnen mag. Darum funktionieren wir auch so gut und darum ist Wäseli so gut.“
Erfolge verbuchen konnten dafür die Einzelschläger der A-Mannschaft. Mit Jürg Boss, Sven Gyger und Michael Gasser besetzten sie alle drei Podestplätze.
Sonntag am Schwingfest
Nach dem Ausstich habe man gefeiert, einige seien danach heimgefahren. Urs Schüpbach und Stefan Aellig blieben noch am Schwingfest. Beide schauten sich einen Gang drinnen in der Arena an. „Ich war das erste Mal an einem Eidgenössischen und es war schon sehr eindrücklich“, sagt Schüpbach. Er habe danach aber wieder ins Public Viewing ausserhalb der Arena gewechselt. „Vom Schwingen sieht man dort mehr.“
Aellig sah den 7. Gang live in der Arena. Für den Schlussgang blieb er nicht. „Ich ging danach wieder zum Hornussergelände zurück. Das war ein Fussmarsch von 40 Minuten. So konnte ich dem gröbsten Verkehr nach dem ESAF ausweichen.“
Saison bald zu Ende
Nach dem ESAF ist die Hornussersaison bald zu Ende. Nebst kleineren Festen stehen noch die Feste beim Nachwuchs an. In Worb wird am Bettag-Samstag zudem noch das Eidgenössische Gruppenfinal gespielt, zu dem Wäseli zwei Sechsergruppen schickt.
Erstellt:
29.08.2022
Geändert: 29.08.2022
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