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Jahresrückblick 2024: Das gab in der Region zu diskutieren
Bevor aufs neue Jahr angestossen wird, schauen wir ein letztes Mal zurück. Welche Beizen haben dieses Jahr für Schlagzeilen gesorgt? Welche Themen haben die Leute in Walkringen, Oberdiessbach und Grosshöchstetten auf Trab gehalten? Hier kommt der Jahresrückblick für die Region Bern-Ost.
Die Stammtische sind nicht mehr so gut besucht wie früher, doch Gesprächsstoff bot auch dieses Jahr der eine oder andere Beizenwechsel. Nachdem die Fensterläden mehrere Monate geschlossen waren, wehte ab Mai ein frischer Wind im Löchlibad: Vanessa Lehnherr und Christoph Fankhauser, die bereits den Mostchopf im Bigenthal führen, übernahmen das traditionsreiche Gasthaus. In Wichtrach dauerte die Wiedereröffnung des «Al Capone» hingegen länger als erwartet. Nach intensiven Umbauten kann in Wichtrach seit April wieder italienisch gegessen werden.
Wechsel und Neueröffnungen
Einen Wechsel gab es zwischen dem Sternen Ursellen und dem Pintli in Mirchel. Stefano Petrarca und Sandra Gerber haben den Sternen verlassen und Ende November das Pintli in Mirchel übernommen. Den Sternen Ursellen führt neu dessen Eigentümer.
Während einige Lokale ihre Türen schlossen – wie das Kaffeehaus Stettler in Deisswil und Ende Jahr auch der Bären in Biglen – kehrten andere zurück. Das Schlossgut in Münsingen und das Bistro in Rubigen etwa erstrahlen in neuem Glanz. Noch ohne Lösung bleibt der Hirschen in Worb, der zwar verkauft wurde, jedoch noch auf einen Gastronomen oder eine Gastronomin wartet. Im Oktober fiel der Vorhang für das Rössli in Richigen. Seither gibt es dort keine Beiz mehr.
Tempo 30 und kein Ende
Auch die Verkehrsplaner des Kantons sorgten für Gesprächsstoff. In vielen Gemeinden, darunter Rüfenacht, Worb und Konolfingen, wurde Tempo 30 eingeführt – meist ohne grössere Debatten. Ganz anders in Oberdiessbach: Hier spaltete das Thema das Dorf. Ein Nein-Komitee mobilisierte lautstark gegen die Pläne, was zu rauen Tönen und verhärteten Fronten führte. Mit 64 Prozent Nein-Stimmen wurde Tempo 30 am Ende deutlich abgelehnt. Nun aber, möchte man der Bevölkerung von Oberdiessbach zurufen: Die Abstimmung ist vorbei – reicht euch die Hände und blickt nach vorne. Der Jahresbeginn wäre ein idealer Moment dafür.
Blockierte Gemeinden…
Politisch bot das Jahr ebenfalls Zündstoff. Oberdiessbach und Niederhünigen starteten ohne Budget ins Jahr, welches in beiden Gemeinden durch eine Beschwerde blockiert wurde. Auch in Worb wurde die knappe Annahme der Überbauung Sternenmatt von einer Beschwerde begleitet, die bis Jahresende noch unbeantwortet blieb.
Ein Novum in der Region
Walkringen und Vechigen erlebten spektakuläre Wahlen ums Gemeindepräsidium: In beiden Gemeinden wurden die amtierende Präsidentin und Präsident abgewählt – was für den Kanton Bern ein ungewohntes Szenario ist. In Vechigen etwa sorgte die Wahl von Nadja Lützelschwab für einen Wechsel, während in Walkringen Christoph Aeschlimann den bisherigen Amtsinhaber ablöste. Der Wahl in Walkringen vorangegangen war die Abstimmung über die Überbauung Schafrain. Diese war in der Bevölkerung umstritten und wurde mit einer deutlichen Mehrheit abgelehnt.
Noch ein deftiges Nein
Was in Oberdiessbach Tempo 30, in Walkringen der Schafrain, das war in Grosshöchstetten dieses Jahr der Wärmeverbund ENGH. Erst entliess der Gemeinderat die Mitglieder des ENGH-Verwaltungsrats, um diesen danach selbst zu besetzen. Nach diesem Führungswechsel im Verwaltungsrat lehnte das Stimmvolk einen 4-Millionen-Kredit wuchtig ab.
Es wird gebaut
Doch es gab auch viel Positives: Während in Zäziwil und Oberdiessbach die Schulhaussanierung angelaufen ist, steht in Konolfingen die neue Schullandschaft Stalden schon fast vor der Fertigstellung. Einen Schritt weiter ist dagegen Stettlen, dort wurde das neue Schulhaus Grüneck bereits eingeweiht. «Brücken bauen» gilt in der Politik als geflügeltes Schlagwort. Münsingen hätte eigentlich im Sommer die neue Schützenfahrbrücke einweihen wollen, doch viel Regen und noch mehr Aarewasser verhinderten zeitweise die Bauarbeiten. Somit soll die Brücke im neuen Jahr eingeweiht werden.
Hoch die Tassen
Auch das neue Jahr bringt neue Herausforderungen und Geschichten. Wir danken unseren Leserinnen und Lesern für ihre Treue und wünschen einen guten Rutsch sowie einen gelungenen Start ins 2025. Häbets guet!
Erstellt:
31.12.2024
Geändert: 31.12.2024
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