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Jugendfeuerwehr Stettlen: 25 Stunden, 5 Notfälle, 1 gutes Team
Die Jugendfeuerwehr Stettlen hat in einer 25-Stunden-Übung den Ernstfall geprobt. Nicht weniger als fünfmal wurden sie in dieser Zeit alarmiert, zweimal wurden sie nachts aus dem Bett geholt. Die Übung war laut dem Verantwortlichen ein Erfolg und die jungen Feuerwehrleute am Ende ziemlich müde.
Die Jugendfeuerwehr Stettlen hat ein Problem, das sich andere Feuerwehren wünschen täten: Sie ist so gut besetzt, dass es einen Aufnahmestopp gibt. 13 Leute zwischen 14 und 17 Jahren sind zurzeit in der Gruppe, elf davon waren an der 25-Stunden-Übung vom letzten Wochenende dabei.
«Ein Vollblutfeuerwehrler»
Das liege vor allem auch an Feuerwehrkommandant Marco Paolucci, sagt Andreas Zimmermann, der bei der Feuerwehr Stettlen für die Jugendfeuerwehr mitzuständig ist. «Er ist ein Vollblutfeuerwehrler. Hauptberuflich arbeitet er im Inselspital und ist dort auch für die Betriebsfeuerwehr zuständig. Er gibt alles und hat immer gute Ideen.»
Eine solche Idee war auch die 25-Stunden-Übung. Die Jugendlichen bezogen dafür ein Quartier in den Räumen des Schulhauses Bernstrasse, wo sie auch verpflegt wurden.
Evakuieren im Bernapark
Die Übung bestand aus einem regulären Programm mit mehreren Theorie- und Übungsblöcken, dazu kamen fünf Einsatzübungen, die für die jungen Feuerwehrleute als Überraschung kamen. So mussten sie etwa wegen einem CO2-Alarm in den Bernapark ausrücken und dort das Coop evakuieren, eine bewusstlose Person bergen und den Technikraum sturmlüften. Weitere Einsätze gab es wegen einem Stromunfall mit drei Verletzten, einem Wassereinbruch in einer Schreinerei, einer Ölspur auf der Strasse und einem Brand.
Die Einsätze leisteten die Jugendfeuerwehrler:innen selbständig, auch die Einsatzleitung wurde jeweils aus den eigenen Reihen bestimmt. Die anwesenden Angehörigen der Erwachsenenfeuerwehr unterstützen als Fahrer:innen und mit den Geräten, teilweise bei der Information von Passant:innen.
Am Schluss waren alle müde
Höhepunkt sei wohl der zweite Nachteinsatz gewesen, wo es in einem Schrebergarten einen Brand zu löschen gab, erzählt Andreas Zimmermann. «Nach dem ersten Nachteinsatz dachten sie, jetzt wäre fertig für den Moment. Als kurze Zeit später ein Feueralarm kam, gab es dann einen grossen Hype.» Allerdings seien alle die ganze Zeit über sehr motiviert gewesen. «Es hat auch die Gruppe zusammengekittet. Da war kein 'wer ist besser', alle haben zusammengearbeitet. Als sie zum Nachtessen die Tische zusammengestossen haben, damit alle beieinander sind, hat mich das sehr gefreut.»
Am Ende der 25-Stunden-Übung seien alle ziemlich müde gewesen, erzählt Zimmermann, dessen zwei Kinder ebenfalls dabei waren. «Und die Leiter auch.»
Erstellt:
08.04.2023
Geändert: 08.04.2023
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