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Kiesen - Rücktritt wegen "mangelnder Kollegialität"

Corinne Ringgenberg sass während vier Jahren im Gemeinderat von Kiesen. Anfang Dezember hat sie ihren Rücktritt eingereicht. Grund für den Rücktritt seien "Indifferenzen" und mehr. Wir haben mit ihr und dem Gemeindepräsident gesprochen.

Nach vier Jahren zog Corinne Ringgenberg die Reissleine. (Fotos: zvg, Archiv)
Corinne Ringgenberg: "Für mich liess sich dies nicht mehr mit einem Amt, welches man in der Freizeit ausübt, vereinbaren." (Foto: zvg)
Gemeindepräsident Ernst Waber: "Wir hatten keinen Streit im Gemeinderat." (Foto: Archiv BERN-OST)

Corinne Ringgenberg, 52, wurde 2018 als Parteilose in den Gemeinderat von Kiesen gewählt. Sie betreute zuerst das Ressort Sicherheit, danach das Ressort Bildung II, welches die Sekstufe, Musikschule und Volkshochschule beinhält.

 

BERN-OST: Corinne Ringgenberg, warum treten Sie zurück?

Corinne Ringgenberg: Ich sage Ihnen, was ich den Gemeinderats-Mitgliedern geschrieben habe: "Wir haben vorhandene Indifferenzen, mangelnde Kollegialität und Integrität." Mehr sage ich dazu nicht, aber für mich liess sich dies nicht mehr mit einem Amt, welches man in der Freizeit ausübt, vereinbaren.

 

Gibt es gleichwohl Positives, das Sie in den vier Jahren erlebt haben?

Aber sicher, ich hatte eine gute Zeit. Als Gemeinderätin sieht man hinter die Kulissen einer Gemeinde, da habe ich viel gelernt. Auch die Arbeit in den Ressorts, die ich führte, war sehr spannend. Aber manchmal halt auch frustrierend, aber das gehört dazu.

 

Was haben Sie gelernt?

Meine Meinung zu vertreten, man muss auch mal sagen können: Damit bin ich nicht einverstanden, auch wenn man allein dasteht. Grundsätzlich geht es um Sachpolitik.

 

Was muss jemand Neues für das Amt mitbringen?

Standhaftigkeit und eine starke eigene Meinung sowie Interesse und Freude an der Gemeindearbeit.

 

Noch ein Schlusswort?

Ich habe das gerne gemacht, ich gehe mit einem lachenden und weinenden Auge, es war cool, aber jetzt freue ich mich auf mehr Zeit.

 

So sieht es der Gemeindepräsident

Gemeindepräsident Ernst Waber (SVP) sagt zum Rücktritt von Corinne Ringgenberg nach vier Jahren im Gemeinderat: "Sie hat gute Arbeit geleistet, das war tipptopp. Wenn man von aussen kommt, kann man nicht so viel bewegen, die Prozesse dauern oft lange." Zu den angesprochenen Indifferenzen und der mangelnden Kollegialität sagt Waber: "Im Gemeinderat kommen verschiedene Leute zusammen, manchmal muss man sich fügen, das ist halt so. Wir hatten keinen Streit im Gemeinderat."

 

[i] Corinne Ringgenberg hat ihren Rücktritt Anfang Dezember eingereicht und hört Ende Jahr auf. Die Ersatzwahl findet an der nächsten Gemeindeversammlung statt. Kandidatinnen und Kandidaten können sich auf der Gemeindeverwaltung von Kiesen melden.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost-ch
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Erstellt: 30.12.2022
Geändert: 30.12.2022
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