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Konolfingen - Aus dem Bildungsurlaub wurde Leidenschaft
Mit seinem Vortrag über Schulprojekte und Safaris in Sambia im Dachstock des Dorfmuseums Konolfingen faszinierte der ehemalige Konolfinger Sekundarlehrer Markus Wenger am vergangenen Freitag die Besucher. Vor zwölf Jahren wurde sein Bildungsurlaub in Sambia bewilligt. Daraus ergab sich eine bis heute andauernde Leidenschaft.
Mit einem beeindruckenden Vortrag, vielen Bildern und passenden Erläuterungen begeisterte Markus Wenger die leider wenigen Besucher im Dachstock des Dorfmuseums Alter Bären.
Von 1988 bis 2000 war Wenger Sekundarlehrer in Konolfingen. Schon 2005 hat er sich entschieden, einen weiteren Bildungsurlaub zu planen und das aufwändige Gesuch einzureichen. "Mit der Bewilligung meines offiziellen Studienprogrammes 2006 konnte ich meinen langgehegten Wunsch angehen. In den Jahren 2007 und 2008 wollte ich den Alltag eines Lehrers in Sambia erleben, das Leben von Aidswaisen kennen lernen und als Lehrerhilfe an verschiedenen Schule in Mfuwe arbeiten", sagte Wenger.
Dazu kam auch das Kennenlernen der verschiedenen Hilfsorganisationen in Südafrika und natürlich auch die Tierwelt war ein Thema. Die vielen Eindrücke, Erlebnisse und Kontakte in den Schulen im Luangwa Valley im Osten von Sambia führten ein Jahr später zur Gründung des Vereins Schulprojekte Sambia.
Grossartige Projekte realisiert, kein Ende in Sicht
Zusammen mit dem Verein "Schulprojekte Sambia" und in Zusammenarbeit mit Steve und Anna Tolan vom Chipembele Wildlife Education Trust wurden zahlreiche Projekte realisiert. Sei es Velos für die Kinder mit einem langen Schulweg – meist mehr als zehn Kilometer pro Weg– , oder Toiletten, Solarlampen und ausgebaute Schlafräume mit Kajütenbetten.
Auch einige hundert metallene, termitensichere Schultische und Stühle, die vor Ort hergestellt wurden, konnten realisiert werden. Der neu gebaute botanische Garten soll für den Biologieunterricht genutzt werden. "Stolz sind wir auf den Aus- und Neubau der Schulen. Wo früher in fast offenen, gedeckten Unterständen unterrichtet wurde, stehen heute passende, aber nicht luxuriöse Schulräume", sagte Wenger.
Nun liege der Schwerpunkt im Brunnenbau. Das Grundwasser, das mit Wünschelruten gefunden werde, sei in rund dreissig Metern Tiefe vorhanden. "Nun brauchen wir Geld für den Brunnenbau. Ein Brunnen kostet rund 6000 Franken", so Wenger.
Auch die Tierwelt fasziniert
Neben der wertvollen Unterstützung für die Schulen und Einwohner wurden auch Reisen geplant. Diese Begegnungen mit verschiedensten Leuten, dem Bestaunen der faszinierenden Landschaften, dem Beobachten von zahlreichen Tierarten und dem Erfahren von vielen neuen Tatsachen über das magische südliche Afrika faszinierten ihn.
"Mich beeindruckten die Leute, die stolz waren, dass sie arbeiten durften", sagte Wenger. Auch Lustiges und Schönes erlebte er. "Ich traf auf einen 67 Jahre alten Saurer-Lastwagen. Der Chauffeur erklärte mir, das sei ein tolles Auto, Made in Germany. Ich wies ihn an auszusteigen und zeigt ihm den Motor – Made in Switzerland!"
Und, fast selbstverständlich begeisterte ihn auch die Tierwelt. So schwärmte er über sein Lieblingstier. "Der Leopard ist mein Lieblingstier. Aber während der ersten zehn Jahre habe ich nie einen gesehen. Beeindruckt hat mich später eine brutale Szene. Eine Leopardin hatte eine Impala Antilope gerissen um ihr Junges zu füttern. Hyänen stahlen ihr ihre Beute. Das Jungtier wurde in den Büschen in Sicherheit gebracht, während das Muttertier auf dem Baum wartete, bis nur noch die Knochen übrig waren" erzählt er.
Dann sorgt ein Bild eines Leoparden der von unten fotografiert auf einem Baum liegt und seine Beine ins Leere baumeln liess, für viele Lacher.
Mindestens einmal jährlich
Nach wie vor geht der Lehrer, der immer noch mit Herzblut am Berufsbildungszentrum Industrie Dienstleistung & Modegestaltung Thun (BBZ IDM Thun) unterrichtet, mindestens einmal im Jahr nach Afrika.
"Ganz klar finanziere ich das selber. Ich verbinde dies mit einer Reise durch Sambia und mit dem Besuch der Projekte. Dabei organisiere ich auch für Interessierte diese Reise", sagte Wenger. Stolz ist Markus Wenger auch, dass bisher 99 Prozent der Spendengelder in die Projekte flossen. Gerne nimmt der Verein "Schulprojekte Sambia" weiterhin Spenden entgegen.
[i] Zu den Webseiten des Vereins "Schulprojekte Sambia" und des Museums alter Bären.
Erstellt:
04.11.2018
Geändert: 04.11.2018
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