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Konolfingen - Oskar und Hedi Schmalz: "Er ist die Melodie und sie die Harmonie"
Die neueste Ausstellung im Dorfmuseum Konolfingen ist dem einheimischen Komponistenpaar Oskar und Hedi Schmalz-Maurer gewidmet. Deren Grosskinder überlassen ihren Nachlass dem Museum als Leihgabe.
«Der Grossvater hatte die Lieder im Kopf und sang sie vor, die Grossmutter schrieb die Melodien nieder, manchmal auch nachts», sagt Vreni Scheidegger, die Enkelin von Oskar Friedrich und Hedi Schmalz-Maurer. Scheidegger erinnert sich noch gut an ihre Grosseltern, obwohl diese schon vor über 30 Jahren gestorben sind. Alle sieben Enkel sind in Konolfingen aufgewachsen und verbrachten viel Zeit im Haus des Ehepaars, das gemeinsam an die 200 Jodel- und Heimatlieder komponiert hat.
Diese Erinnerungen wurden wieder geweckt, als sie beim Räumen des Elternhauses von Hansruedi Künzi, auch er ein Schmalz-Enkel, auf Kisten voller Archivmaterial stiessen. Nach dem Sichten des Nachlasses hat die Erbengemeinschaft beschlossen, das Material dem Dorfmuseum Alter Bären als Leihgabe zu übergeben. Daraus entstand nun die Sonderausstellung «Oskar Friedrich und Hedi Schmalz-Maurer, Komponistenpaar aus Konolfingen». Landauf, landab gibt es wohl keinen Jodler-, Männer- oder Frauenchor, der nicht eines ihrer Werke gesungen hat.
Taufzettel, Fotos, Briefe
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch das Leben des Ehepaars, das sich ausschliesslich dem Jodel- und Heimatlied gewidmet hat. Zu sehen sind Dokumente wie Taufzettel, Schulzeugnisse und Urkunden sowie Fotos von Familie und Jodelanlässen, Briefe, welche der 16-jährige Oskar Schmalz aus dem Welschland an seine Eltern schrieb. Da hängt auch eine Anerkennung des Berner Regierungsrats von 1942, mit der Schmalz für seine 25-jährige Tätigkeit als Oberwegmeister von Konolfingen geehrt wurde. Er war auch Sektionschef, und als Geometer hat er von 1907 bis 1913 beim Bau des Lötschbergtunnels gearbeitet.
Der grösste Teil der Exponate stehen aber in Beziehung zum musikalischen Schaffen des Ehepaars, das auch Liederbücher herausgegeben hat. Nach Erscheinen des ersten Bandes «Bi üs im Bärnerland» soll der damalige Bundesrat Rudolf Etter gesagt haben: «Er ist die Melodie, sie die Harmonie.» Das trifft voll und ganz zu.
Lied für den General
Nach der Heirat mit Oskar Friedrich Schmalz 1915 studierte Hedi Maurer am Konservatorium Bern Harmonielehre. Sie hat aber nicht nur die Partituren für ihren Mann geschrieben, sondern auch selber Lieder, Gedichte und Texte verfasst und in Büchern veröffentlicht.
Wie damals üblich machte Schmalz auch im Militär Karriere und damit Bekanntschaft illustrer Persönlichkeiten. In der Ausstellung wird die Originalpartitur eines Liedes gezeigt, das er 1939 für General Henri Guisan komponiert hat. Der Titel: «An die Heimat.» Die Offiziersschule absolvierte der Konolfinger Komponist mit den späteren Bundesräten Rudolf Minger und Eduard von Steiger. Diese Bundesräte seien im Haus der Grosseltern aus- und eingegangen, erinnern sich die Enkel. Und auch daran, dass man oft gemeinsam gesungen und musiziert habe.
Das Talent hat sich vererbt: Alle Enkel spielen ein Instrument oder singen in einem Chor. Und an der Vernissage wird ein Ururgrosssohn des Komponistenpaars Alphorn blasen.
Die Ausstellung: Immer wieder sonntags
Den «Sängereltern» Friedrich Oskar Schmalz (18811960) und Hedi Schmalz (1895 1976) ist die aktuelle Sonderausstellung im Dorfmuseum Alter Bären Konolfingen gewidmet. Sie ist jeweils an folgenden Sonntagen geöffnet: 1./15. März; 5./19. April; 3./17. Mai; 7./21. Juni. Für Gruppen, Vereine und Schulen auch auf Anfrage: Telefon 031 791 18 63 oder 031 791 00 98. Der Eintritt beträgt 5 Franken für Erwachsene, 1 Franken für Schulkinder.
An der Ausstellung an der Burgdorfstrasse 85 kann eine CD mit Liedern gekauft werden. Es singen und spielen darauf die Emmentaler Jodler und die Trachtengruppe Konolfingen sowie die Lauwiser Dorfmusig.
Ein Artikel aus der
www.museum-alter-baeren.ch
www.konolfingen.ch
Diese Erinnerungen wurden wieder geweckt, als sie beim Räumen des Elternhauses von Hansruedi Künzi, auch er ein Schmalz-Enkel, auf Kisten voller Archivmaterial stiessen. Nach dem Sichten des Nachlasses hat die Erbengemeinschaft beschlossen, das Material dem Dorfmuseum Alter Bären als Leihgabe zu übergeben. Daraus entstand nun die Sonderausstellung «Oskar Friedrich und Hedi Schmalz-Maurer, Komponistenpaar aus Konolfingen». Landauf, landab gibt es wohl keinen Jodler-, Männer- oder Frauenchor, der nicht eines ihrer Werke gesungen hat.
Taufzettel, Fotos, Briefe
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch das Leben des Ehepaars, das sich ausschliesslich dem Jodel- und Heimatlied gewidmet hat. Zu sehen sind Dokumente wie Taufzettel, Schulzeugnisse und Urkunden sowie Fotos von Familie und Jodelanlässen, Briefe, welche der 16-jährige Oskar Schmalz aus dem Welschland an seine Eltern schrieb. Da hängt auch eine Anerkennung des Berner Regierungsrats von 1942, mit der Schmalz für seine 25-jährige Tätigkeit als Oberwegmeister von Konolfingen geehrt wurde. Er war auch Sektionschef, und als Geometer hat er von 1907 bis 1913 beim Bau des Lötschbergtunnels gearbeitet.
Der grösste Teil der Exponate stehen aber in Beziehung zum musikalischen Schaffen des Ehepaars, das auch Liederbücher herausgegeben hat. Nach Erscheinen des ersten Bandes «Bi üs im Bärnerland» soll der damalige Bundesrat Rudolf Etter gesagt haben: «Er ist die Melodie, sie die Harmonie.» Das trifft voll und ganz zu.
Lied für den General
Nach der Heirat mit Oskar Friedrich Schmalz 1915 studierte Hedi Maurer am Konservatorium Bern Harmonielehre. Sie hat aber nicht nur die Partituren für ihren Mann geschrieben, sondern auch selber Lieder, Gedichte und Texte verfasst und in Büchern veröffentlicht.
Wie damals üblich machte Schmalz auch im Militär Karriere und damit Bekanntschaft illustrer Persönlichkeiten. In der Ausstellung wird die Originalpartitur eines Liedes gezeigt, das er 1939 für General Henri Guisan komponiert hat. Der Titel: «An die Heimat.» Die Offiziersschule absolvierte der Konolfinger Komponist mit den späteren Bundesräten Rudolf Minger und Eduard von Steiger. Diese Bundesräte seien im Haus der Grosseltern aus- und eingegangen, erinnern sich die Enkel. Und auch daran, dass man oft gemeinsam gesungen und musiziert habe.
Das Talent hat sich vererbt: Alle Enkel spielen ein Instrument oder singen in einem Chor. Und an der Vernissage wird ein Ururgrosssohn des Komponistenpaars Alphorn blasen.
Die Ausstellung: Immer wieder sonntags
Den «Sängereltern» Friedrich Oskar Schmalz (18811960) und Hedi Schmalz (1895 1976) ist die aktuelle Sonderausstellung im Dorfmuseum Alter Bären Konolfingen gewidmet. Sie ist jeweils an folgenden Sonntagen geöffnet: 1./15. März; 5./19. April; 3./17. Mai; 7./21. Juni. Für Gruppen, Vereine und Schulen auch auf Anfrage: Telefon 031 791 18 63 oder 031 791 00 98. Der Eintritt beträgt 5 Franken für Erwachsene, 1 Franken für Schulkinder.
An der Ausstellung an der Burgdorfstrasse 85 kann eine CD mit Liedern gekauft werden. Es singen und spielen darauf die Emmentaler Jodler und die Trachtengruppe Konolfingen sowie die Lauwiser Dorfmusig.
Ein Artikel aus der

www.museum-alter-baeren.ch
www.konolfingen.ch
Autor:in
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
16.02.2009
Geändert: 16.02.2009
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