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Konolfingen - Reinigungsmittel im Sickerschacht, Grundwasser gefährdet
In Konolfingen, am Standort einer ehemaligen Kleiderreinigung, wurden im Erdreich hohe Konzentrationen von Reinigungsmitteln festgestellt. Dies hat Folgen für die Anwohner.
Bei den Substanzen, die an der Emmentalstrasse in Konolfingen festgestellt wurden, handelt es sich vor allem um Tetrachlorethen. Dieser Wirkstoff sei in den meisten Textilreinigungen eingesetzt worden, wie Jürg Krebs vom kantonalen Amt für Wasser und Abfall erklärt. Das ist auch der Grund, weshalb solche Betriebe im kantonalen Kataster der belasteten Standorte vermerkt wurden. Die Belastung im Untergrund der Liegenschaft in Konolfingen ist erheblich: Beim Tetrachlorethen ist der Konzentrationswert im Grundwasser um das mehr als Zwanzigfache überschritten; bei einem Folgestoff, der durch den natürlichen Abbauvorgang entstanden ist, gar um das Hundertfache. Die Firma Grogg Kleiderreinigungs AG war an diesem Standort von 1972 bis 1994 tätig. Die Betreiber hatten das Reinigungsmittel in einem Sickerschacht ausserhalb des Gebäudes entsorgt – «entgegen der damaligen Vorschriften», wie in einem Orientierungsschreiben zu lesen ist, das an die betroffenen Grundeigentümer abgegeben wurde. Weil die Firma bereits vor ein paar Jahren aufgelöst wurde, können die damaligen Verursacher nicht mehr belangt werden. Der einstige Inhaber der Firma will sich zum Fall in Konolfingen nicht äussern, wie er auf Anfrage mitteilt.
Im Trinkwasser nicht nachgewiesen
Die Substanzen im Untergrund gefährden in erster Linie das Grundwasser. Zirka 750 Meter von der betroffenen Liegenschaft entfernt liegt das Grundwasser-Pumpwerk der örtlichen Wasserversorgung. «Im Trinkwasser konnten die beschriebenen Stoffe bis jetzt überhaupt nicht nachgewiesen werden», hält Jürg Krebs fest. Hingegen ergaben die Messungen, dass das Tetrachlorethen auch unterhalb von benachbarten Parzellen zu finden ist. Demnach bewegen sich die Substanzen in südlicher Richtung. Für die Eigentümer der dortigen Parzellen haben die Messergebnisse Folgen: Bei Bauvorhaben, die bis ins Grundwasser (ab vier Meter) herunter reichen, müssen zusätzliche Abklärungen vorgenommen werden. Weiter müssen zur Überwachung der Grundwasserbelastung Bohrungen und Probeentnahmen geduldet werden.
Überbauung wird nicht realisiert
Vis-à-vis des Standortes der einstigen Textilreinigung wurde letztes Jahr ein grösseres Bauvorhaben geplant. Für ein Geschäftshaus mit integrierten Wohnungen wurde gar ein Architektur-Wettbewerb durchgeführt, an dem sich die Gemeinde beteiligte. Die Raiffeisenbank Kiesental, die dort hätte ein Kompetenzzentrum einrichten wollen, sieht nun von dem Bauvorhaben ab. Es sei unklar, welche zusätzlichen Kosten bei der Realisation der gesamten Überbauung entstanden wären, begründet Peter Bärtschi, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Kiesental.
Der Standort der ehemaligen Textilreinigung soll nun saniert werden, wie Jürg Krebs vom Amt für Wasser und Abfall erklärt. «Die Massnahmen beschränken sich auf das Areal der Textilreinigung; das Ziel lautet, den Schadenherd zu behandeln.» Derzeit würden die geeigneten Sanierungsmassnahmen bestimmt. Diese reichen vom Ausbaggern des Untergrundes bis zum Ausdampfen und Absaugen der Substanzen. Geplant sei, dass rund in einem Jahr mit den Arbeiten begonnen werde, sagt Jürg Krebs. Die Belastung des Untergrunds müsse aber auch später regelmässig untersucht werden, wie natürlich auch das Trinkwasser.
4850 belastete Standorte
Der Standort der ehemaligen Textilreinigung in Konolfingen ist längst nicht der einzige, der im Kataster der belasteten Standorte des Kantons Bern zu finden ist. «Insgesamt wurden 4850 Standorte vermerkt», erklärt Jürg Krebs vom kantonalen Amt für Wasser und Abfall. Unterschiedlich wie die Standorte selber sind auch deren Belastungen. Grundsätzlich werden vier Kategorien unterschieden:
• Ehemalige Deponien.
• Betriebsstandorte (Chemische Reinigungen, ältere Tankstellen, metallverarbeitende Betriebe, …).
• Unfallstandorte.
• Kugelfänge von Schiessanlagen.
Probleme bereiten an den Standorten vor allem Schwermetalle, flüchtige Lösungsmittel, aber auch «ganz gewöhnlicher Siedlungsabfall, der in früheren Zeiten deponiert wurde», wie Jürg Krebs ausführt. Die Gefährdung, die von den Standorten ausgeht, variiert enorm. An Orten mit einer hohen Konzentration ist vor allem das Grundwasser gefährdet. In einigen Fällen verunreinigen die Substanzen auch landwirtschaftlich genutzte Böden oder es entweichen gefährliche Gase in die Luft.
50 Standorte werden saniert
Bis heute sind an 50 Standorten Sanierungsmassnahmen vorgesehen oder wurden bereits durchgeführt. Die Sanierungen müssen grundsätzlich von den Verursachern finanziert werden. Wenn diese nicht mehr existieren, muss die öffentliche Hand die Kosten grösstenteils übernehmen.
Im Trinkwasser nicht nachgewiesen
Die Substanzen im Untergrund gefährden in erster Linie das Grundwasser. Zirka 750 Meter von der betroffenen Liegenschaft entfernt liegt das Grundwasser-Pumpwerk der örtlichen Wasserversorgung. «Im Trinkwasser konnten die beschriebenen Stoffe bis jetzt überhaupt nicht nachgewiesen werden», hält Jürg Krebs fest. Hingegen ergaben die Messungen, dass das Tetrachlorethen auch unterhalb von benachbarten Parzellen zu finden ist. Demnach bewegen sich die Substanzen in südlicher Richtung. Für die Eigentümer der dortigen Parzellen haben die Messergebnisse Folgen: Bei Bauvorhaben, die bis ins Grundwasser (ab vier Meter) herunter reichen, müssen zusätzliche Abklärungen vorgenommen werden. Weiter müssen zur Überwachung der Grundwasserbelastung Bohrungen und Probeentnahmen geduldet werden.
Überbauung wird nicht realisiert
Vis-à-vis des Standortes der einstigen Textilreinigung wurde letztes Jahr ein grösseres Bauvorhaben geplant. Für ein Geschäftshaus mit integrierten Wohnungen wurde gar ein Architektur-Wettbewerb durchgeführt, an dem sich die Gemeinde beteiligte. Die Raiffeisenbank Kiesental, die dort hätte ein Kompetenzzentrum einrichten wollen, sieht nun von dem Bauvorhaben ab. Es sei unklar, welche zusätzlichen Kosten bei der Realisation der gesamten Überbauung entstanden wären, begründet Peter Bärtschi, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Kiesental.
Der Standort der ehemaligen Textilreinigung soll nun saniert werden, wie Jürg Krebs vom Amt für Wasser und Abfall erklärt. «Die Massnahmen beschränken sich auf das Areal der Textilreinigung; das Ziel lautet, den Schadenherd zu behandeln.» Derzeit würden die geeigneten Sanierungsmassnahmen bestimmt. Diese reichen vom Ausbaggern des Untergrundes bis zum Ausdampfen und Absaugen der Substanzen. Geplant sei, dass rund in einem Jahr mit den Arbeiten begonnen werde, sagt Jürg Krebs. Die Belastung des Untergrunds müsse aber auch später regelmässig untersucht werden, wie natürlich auch das Trinkwasser.
4850 belastete Standorte
Der Standort der ehemaligen Textilreinigung in Konolfingen ist längst nicht der einzige, der im Kataster der belasteten Standorte des Kantons Bern zu finden ist. «Insgesamt wurden 4850 Standorte vermerkt», erklärt Jürg Krebs vom kantonalen Amt für Wasser und Abfall. Unterschiedlich wie die Standorte selber sind auch deren Belastungen. Grundsätzlich werden vier Kategorien unterschieden:
• Ehemalige Deponien.
• Betriebsstandorte (Chemische Reinigungen, ältere Tankstellen, metallverarbeitende Betriebe, …).
• Unfallstandorte.
• Kugelfänge von Schiessanlagen.
Probleme bereiten an den Standorten vor allem Schwermetalle, flüchtige Lösungsmittel, aber auch «ganz gewöhnlicher Siedlungsabfall, der in früheren Zeiten deponiert wurde», wie Jürg Krebs ausführt. Die Gefährdung, die von den Standorten ausgeht, variiert enorm. An Orten mit einer hohen Konzentration ist vor allem das Grundwasser gefährdet. In einigen Fällen verunreinigen die Substanzen auch landwirtschaftlich genutzte Böden oder es entweichen gefährliche Gase in die Luft.
50 Standorte werden saniert
Bis heute sind an 50 Standorten Sanierungsmassnahmen vorgesehen oder wurden bereits durchgeführt. Die Sanierungen müssen grundsätzlich von den Verursachern finanziert werden. Wenn diese nicht mehr existieren, muss die öffentliche Hand die Kosten grösstenteils übernehmen.
Autor:in
Bruno Zürcher / Wochen-Zeitung
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Erstellt:
10.03.2011
Geändert: 10.03.2011
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