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Konolfingen: Kindergarten und Schulhaus sollen verkauft werden

An der jüngsten Gemeindeversammlung wurden Projekte und Beschlüsse präsentiert, die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde stellen. BERN-OST fasst das Wichtigste zusammen.

Nach dem Umzug soll das Schulhaus Dorf verkauft werden. (Bild: konolfingen.ch)
Ebenso der Kindergarten Sonnrain. (Bild: konolfingen.ch)
Die Schullandschaft Stalden nimmt Form an. (Bild: zvg)
Die Arbeiten laufen laut Gemeinderätin Renate Gerber planmässig. (Bild: zvg)

Der Bau der Schullandschaft Stalden verlaufe weiterhin planmässig. Gemeinderätin Renate Gerber betonte, dass es bisher keine relevanten Verzögerungen oder Änderungen gab. Die Vorbereitungen für die Einrichtung der neuen Schulzimmer laufen auf Hochtouren. Die Tagesschule wird in den Sommerferien 2025 in ihre neuen Räume umziehen, während der Betrieb für die Kinder ausnahmsweise eine Woche länger pausiert. Die feierliche Eröffnung ist für den 13. September 2025 vorgesehen.

 

Was will die Gemeinde behalten?

Auch die Nutzung der durch den Schulbau freiwerdenden Liegenschaften war Thema an der Gemeindeversammlung. Für das ehemalige Schulhaus Gysenstein gibt es bereits ein Konzept, welches vorsieht den Kulturraum zu behalten, auch wenn die genaue Nutzung noch nicht abschliessend definiert ist. Der alte Schulhausplatz wurde zum Dorfplatz umgestaltet, und der Spielplatz erhielt eine Aufwertung.

 

Teile des Gebäudes sollen im Baurecht veräussert werden, wofür eine Umzonung und die Zustimmung der Bevölkerung erforderlich sind. Anders gestaltet sich die Situation beim Schulhaus Dorf, für das keine weitere Verwendung mehr besteht. Hier plant die Gemeinde das Schulhaus zu verkaufen, Hartplatz und Rasen bleiben in Gemeindebesitz. 

 

Kindergarten verkaufen

Das Schulhaus Kirchbühl bleibt in Gemeindebesitz, da der Hauswirtschaftsunterricht dort weiterhin durchgeführt wird. Es dient zudem als Ausweichstandort, solange das Oberstufenzentrum Stockhorn umgebaut wird. Der Kindergarten Sonnrain soll verkauft werden, da keine künftige Nutzung vorgesehen ist.

 

Der Kindergarten Mooshaus bleibt hingegen als strategische Reserve erhalten. Gespräche über eine Zwischennutzung laufen, während die langfristige Strategie noch erarbeitet wird. Klar definiert ist die Zukunft des Kindergartens Inseli, der als Jugendraum und für die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde genutzt wird. Hier sind Umbauten geplant, um den Raum den Anforderungen anzupassen.

 

Für das Gebäude an der Niesenstrasse 7, das seit dem Bau des neuen Feuerwehrmagazins nicht mehr benötigt wird, plant die Gemeinde ebenfalls einen Verkauf. Eine notwendige Umzonung erfordert hier die Zustimmung der Bevölkerung. Die geplanten Umzonungen werden zurzeit vom Kanton geprüft, danach folgt eine öffentliche Auflage sowie eine Urnenabstimmung.

 

Wie weiter beim Hochwasserschutz?

Weiter wurde über den Hochwasserschutz informiert: Ereignisse wie das verheerende Unwetter in Brienz zeigen laut Gemeinderat Simon Buri (GLP) deutlich, dass es nicht die Frage ist, ob es zu heftigen Regenfällen kommt, sondern wann.

 

In Konolfingen sind die Pläne für den Wasserbau bereits genehmigt, und auch der notwendige Baukredit ist gesichert. «Zwischen Stalden und Kiesen befinden sich die geplanten Schutzmassnahmen auf gutem Weg, da sowohl die Planungen als auch die Finanzierung bewilligt wurden», so Buri weiter.

 

Die Massnahmen entlang der Strecke von Konolfingen bis Kiesen sollen in den nächsten  sieben Jahren umgesetzt werden (BERN-OST berichtete). Dies kostet den Wasserbauverband rund zehn Millionen Franken. «Konolfingen wird voraussichtlich 4,5 Millionen Franken übernehmen und direkt von den Verbesserungen profitieren. Durch die Massnahmen können wir die Abflussmenge in Konolfingen verdoppeln und so die Hochwassergefahr für die Gemeinde deutlich reduzieren», betont Buri.

 

Auch fürs Hünigenmoos

Ein besonders kniffliger Punkt ist laut Buri das Gebiet Hünigenmoos. Um eine passende Lösung zu finden, führt der Verband dort einen Risikodialog durch. «Dabei bringen wir in mehreren Workshops Hauseigentümer:innen, Landwirt:innen und Vertreter:innen kritischer Infrastrukturen an einen Tisch, um mögliche Ansätze zu diskutieren. Der Abschlussworkshop ist für Dezember geplant. Ziel ist es, eine optimale Lösung zu definieren und dem Wasserbauverband zur Umsetzung zu übergeben», erklärt Buri.

 

Überbauung Merhzweckplatz/Hünigenstrasse

«Die vergangenen Wochen waren intensiv», sagt Gemeindepräsident Heinz Suter (Fokus Konolfingen). An der Projektausstellung zur Testplanung Hünigenstrasse wurden drei Entwürfe präsentiert. Suter erklärt: «Wir nehmen die besten Elemente aus diesen Projekten, arbeiten mit einem Architekturteam weiter und entwickeln ein Gesamtprojekt. Keines der drei Projekte wird 1:1 umgesetzt.» Alle Vorschläge böten gute Ansätze.

 

Am Sonntag, 9. Februar 2025, steht die Urnenabstimmung zur Umwidmung des Mehrzweckplatzes an – ein verwaltungstechnischer Schritt, so Suter. Doch wo sollen die bisherigen Aktivitäten auf dem Platz künftig stattfinden? Es wurden Lösungen erarbeitet, die Ersatzflächen vorsehen. Ein Ja ermöglicht die Weiterführung der Planung für das gesamte Gebiet. Ein Nein würde laut Suter «eine Zahnlücke in der Dorfentwicklung» hinterlassen.

 

Zukunft des Kreuz'

Auch die Überbauung auf der Parzelle Feld ist Teil der Planung. Das Restaurant Kreuz ist involviert, um über dessen Zukunft zu entscheiden. «Das bedeutet nicht automatisch, dass das Restaurant wieder öffnet», so Suter. Aktuell suche man einen Investor für den Verkauf des Grundstücks. Die Gemeinde habe jedoch grosses Interesse daran, das Kreuz als Treffpunkt wiederzubeleben und eine Verdichtung nach innen voranzutreiben.

 

[i] Die Stimmberechtigten bewilligten einstimmig zwei Verpflichtungskredite für die Erneuerung von Trinkwasserleitungen. Der erste betrifft die Mooshausstrasse, wo auf einer Länge von 225 Metern die Leitung ersetzt wird. Die Arbeiten sollen im nächsten Frühling und Sommer durchgeführt werden. Der zweite Kredit betrifft die Strecke vom Kreuzplatz bis zum zukünftigen Kreisel beim Coop. Auch das Budget, welches ein Minus von einer halben Million Franken vorsieht, wurde genehmigt. 


Autor:in
Pascale Groschel, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 28.11.2024
Geändert: 28.11.2024
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