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Konolfinger Kleinkultur im Dachstock: Henä überzeugte mit "wart schnäu"

Nach mehr als 21 Monaten durfte das Kleinkultur-Team des Vereins Alter Bären wieder einmal einen Konzertabend durchführen. Mit seinem neusten dritten Album "wart schnäu", das erst vor kurzem getauft wurde, begeisterte Henä die über 40 Gäste.

Henä Müller (rechts), weiter von rechts Michael Kuster, Joëlle Müller, Sandro Leopold und Jürg Bauer begeisterten (Foto: Willi Blaser)

"Wir haben uns riesig gefreut in die wunderbare Ambiance des Dachstocks im Dorfmuseum des Alten Bären zurückzukommen. Wir waren schon vor drei Jahren hier und es gefällt uns hier." Mit diesem Kompliment an das Bären-Team begann Henä eines seiner wenigen Konzerte in diesem Jahr.

 

Mit "Wägwiiser", leise und besinnlich löste die Band einige Emotionen aus. Die tiefgründige Pop-Ballade lädt ein zum Geniessen, Besinnen und trifft auch den Zeitgeist auf seine spezielle Art und Weise. Seine persönliche Sichtweise verschmilzt mit dem weltweit aktuellen Thema. Die Mundart-Songs "Noah", "Robinson" "Sunnesite", "Härz", "Nöis Gleis" und "Jedes mau" beweisen, dass Henä viel Nachdenk-Zeit in sein neues Album gesteckt hat. "Die Texte schreibe ich selbst, da lasse ich mir nicht dreinreden. Die Musik, auch wenn die Grundlage von mir stammt, ist dann eher eine Teamarbeit", erklärt Henä. Seine Ehefrau Joëlle veredelt wie auch Sandro Leopold am Schlagzeug mit Gesang. Michael (Kuschi) Kuster mit der Gitarre und Jürg Bauer (Posaune) verstehen es, Henä den nötigen, musikalischen Rückhalt zu geben.

 

"Das Lachen eines Menschen ist etwas vom Wunderbarsten, das es überhaupt gibt, und jedes Lachen ist einzigartig. Euer Lachen öffnet mein Herz, so kann ich das Lächeln euch allen zurückgeben", sagt Henä von seinem weiteren Albumtitel "Du hesch es Lache wine Sunne wo ihri Wermi mit üs aune teilt…".  

 

Wart schnäu, obwou schnäu warte gar nid geit…

"Dass dieser Albumtitel noch eine andere Bedeutung erhalten wird, wusste Anfang 2020 noch niemand, das Leben stand plötzlich still und das Warten wurde allgegenwärtig. Weltweit wurde klar, wie fragil und vergänglich das Leben ist und dass wir bei weitem nicht alles unter Kontrolle haben" beschreibt Henä Müller seinen Albumtitel. Er präsentiert sich mit "wart schnäu" vielleicht eine Spur nachdenklicher als auch schon – aber nicht minder gut gelaunt, musikalisch kreativ und unglaublich breit aufgestellt. Nach den Songs "Stärnechind", "Da Vinci", "Aus wo zeut", "Jedi Führwehr", "Mängisch" und "Robin Hood" musste das Publikum schon fast Abschied nehmen. Doch mit grossem Applaus liessen die Gäste nicht locker. "Die Kleinkultur muss zwingend erhalten bleiben, wir müssen uns, vor allem auch in dieser schwierigen Zeit gegenseitig unterstützen, unser Kulturschaffen ist so wertvoll und darf nicht sterben". Nachdem Henä so dem Bären-Team öffentlich einen Teil seiner Gage als Spende versprach, durften die Anwesenden nochmals wunderbare Zugaben geniessen.

 

www.museum-alter-baeren.ch


Autor:in
Willi Blaser, Dorfmuseum Alter Bären Konolfingen
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Erstellt: 29.11.2021
Geändert: 30.11.2021
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