- Kultur
Linden: Kinder bringen die neue Kirchenglocke
Am Montagnachmittag versammelten sich zahlreiche Einwohner:innen vor der Kirche in Linden, um einem besonderen Ereignis beizuwohnen: Die Ankunft der neuen Kirchenglocke. Vor dem Gemeindehaus warteten viele aufgeregte Kinder, die bald eine wichtige Rolle übernehmen sollten.
Der Pfarrer Giancarlo Voellmy erklärte ihnen: «Früher war es üblich, dass die Schulkinder die Glocken in den Kirchturm hochzogen.» Da dies heute nicht mehr möglich ist, übertrug er ihnen die ehrenvolle Aufgabe, die neue Glocke zur Kirche zu ziehen.
Vaterunser verewigt
Schnell bildeten die Kinder zwei Reihen und begannen, die Glocke die etwa 200 Meter zur Kirche zu ziehen. Dort angekommen, wartete bereits ein Kran, der die Glocke in den Turm heben sollte. Doch bevor dies geschah, bat der Pfarrer alle Anwesenden zum Gebet.
Giancarlo Voellmy erzählte, dass bereits während des Giessens der Glocke das Vaterunser gebetet wurde. Dieses Gebet ist somit gleich doppelt in der neuen Glocke verewigt, denn es wurde auch auf ihrer Oberfläche festgehalten. Das Gebet wurde schliesslich ein weiteres Mal, gemeinsam von den Kindern, den Zuschauern und dem Pfarrer, vor dem Heben der Glocke aufgesagt.
Noch bleibt die Glocke still
Mit grosser Sorgfalt und unter den Augen der versammelten Gemeinde fand die Glocke schliesslich ihren Platz im Turm der Kirche in Linden. Doch erklingen wird sie vorerst noch nicht. «Die Glocke bleibt bis zum Bettag still», so der Pfarrer. Denn an diesem Tag, dem 15. September, findet zudem der Jubiläumsgottesdienst statt und die Kirchenglocke wird eingeläutet.
Die Kirche in Linden ist nun um eine neue Glocke reicher. Die Kosten für die Glocke, inklusive Montage und Revision, belaufen sich auf rund 100 000 Franken. Diese Summe wurde durch die Kirchgemeinde und Spenden finanziert. Die Glocke selbst wiegt stolze 240 Kilogramm. Sie wurde speziell auf den Dreiklang abgestimmt und musste zudem durch das Kirchenfenster passen. Dieses Fenster wurde extra für die Montage ausgebaut. Während die Glocke durch das enge Fenster gehoben wurde, hatten die Spezialisten nur wenige Zentimeter Spielraum.
«Wir haben in der Coronazeit die Bevölkerung jeweils am Montagabend mittels des Geläuts zum Gebet aufgerufen», sagt Giancarlo Voellmy. Mit der neuen Glocke soll so ein Zeichen gesetzt werden zum «Zusammenstehen, um Zuversicht und Vertrauen weiterzugeben.»
Erstellt:
20.08.2024
Geändert: 20.08.2024
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