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Luftbilder von 1946: Als Münsingen noch halb so gross war

1946 überflogen US-amerikanische Bomber in friedlicher Mission über die Schweiz. Ihr Auftrag: Sie erstellten Luftbilder der Schweiz kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs. Vor Kurzem veröffentlichte das Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo) die Bilder. Ein Blick auf die Region macht die Entwicklungen der letzten 73 Jahre deutlich.

So sah es vor 73 Jahren in Münsingen aus: Das Gebiet westlich der Bahnlinie bestand grösstenteils noch aus Äckern, die Autobahn entlang der Aare fehlt noch. (Bild: Screenshot map.geo.admin.ch)

66 US-Bomber, deren Waffen durch modernste Fotokameras ersetzt worden waren, flogen vom 19. Mai bis zum 24. September 1946 insgesamt 64 mal über die Schweiz, wie SRF News berichtet. Aus einer Höhe von 6000 bis 8000 Metern entstanden rund 4200 Fotos der Schweiz. "Sie zeigen eine Schweiz, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stark von der Landwirtschaft geprägt war. Es gab keine Autobahnen, dafür viele Äcker und Felder mit Obstbäumen", kommentiert SRF News die Bilder.

 

Bolligen war ländlich

Es lohnt sich, sich besonders die vertrauten Orte unserer Region anzuschauen, an denen man das Beschriebene nachvollziehen kann. Auffällig ist auch die Zunahme der Bebauung: So ist Münsingen heute gut doppelt so gross, Bolligen war 1946 noch ein ländliches Dorf und nicht die mit Bern verwachsene Agglomerationsgemeinde von heute. Weiter fällt zum Beispiel das Fehlen der grossen Kiesgrube in Rubigen oder der Umfahrungsstrasse und des RBS-Depots in Worb auf. Ziemlich gleich geblieben ist hingegen die Fläche des Waldes.

 

Nachdem die Luftbilder bis 2015 komplett restauriert und digital aufbereitet wurden, sind sie nun über die Webseite von Swisstopo abrufbar. Dort lassen sie sich auch mit aktuellen Luftaufnahmen vergleichen.

 

[i] Für weitere Entdeckungen zur Luftbildkarte


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 26.05.2019
Geändert: 26.05.2019
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