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Tag der Frau: Frauenkomitee Mirchel im Einsatz für Senioren und Verwitwete

Heute ist Tag der Frau. Ein Grund, engagierte Frauen in der Region zu würdigen – zum Beispiel das Frauenkomitee aus Mirchel.

Das Frauenkomitee Mirchel im Restaurant Mirchel. V.l. Christine Berger, Marianne Wüthrich, Lotti Rüegsegger, Therese Kunz und Pia Blaser (es fehlt Ursula Loosli). (Bild: Res Reinhard)

Die Aufmerksamkeit der sechs Frauen des Mirchler Frauenkomitees, Christine Berger, Pia Blaser, Therese Kunz, Ursula Loosli, Lotti Rüegsegger und Marianne Wüthrich, wird sehr geschätzt. "Für Personen ab 70 Jahren und Verwitwete organisieren wir jedes Jahr eine Weihnachtsbescherung und ein gemütliches Zusammensein im Frühling", beschreibt Ursula Loosli die Aufgaben des Komitees.

 

Zu Weihnachten überreichen die Frauen des Komitees den Senioren Wein, Lebkuchen und Salami, den Seniorinnen einen Blumenstock. Zum gemütlichen Zusammensein organisiert das Frauenkomitee Unterhaltung. "Zum Beispiel organisieren wir jemanden, der etwas vorliest, oder Schulkinder, die etwas singen", beschreibt Loosli den Nachmittag. Dazu werden die Teilnehmenden mit Pastetli und Getränken verpflegt.

 

Neues Angebot: Gemeinsamer Spaziergang

Seit letztem Jahr gibt es zudem das Angebot "Lieber gemeinsam statt einsam": "Von März bis Oktober jeweils am ersten Dienstag im Monat bieten Therese Kunz und ich einen gemeinsamen Spaziergang an", sagt Loosli. Um 13.30 Uhr trifft man sich beim Schulhaus, dann geht es direkt zu Fuss los oder per Auto an einen Punkt, von wo aus die Gruppe zurück nach Mirchel spaziert. "Es ist immer eine Person mit dem Auto dabei, falls jemand nicht mehr gehen mag", so Loosli. Das Angebot richte sich vor allem an die älteren Leute, aber grundsätzlich sei jeder willkommen.

 

Kein Verein, sondern eine Behörde

Das Frauenkomitee ist nicht etwa ein Frauenverein, sondern eine Behörde der Gemeinde Mirchel. "Die Gemeinde bezahlt die Geschenke für die Bescherung und die Verpflegung am Nachmittag im Frühling", sagt Loosli.

 

Das Engagement der sechs Frauen ist ehrenamtlich, gewählt werden sie von der Gemeinde. "Für unseren Einsatz zahlt uns die Gemeinde jeweils ein Nachtessen", sagt Loosli. Dass die Gemeinde zu ihren Seniorinnen und Senioren schaue und die Anlässe finanziere, sei sehr schön.

 

Die Arbeit des Frauenkomitees sei auch eine sehr dankbare Aufgabe. "Die Leute haben grosse Freude", sagt sie. Und bisher hätten sie auch nie Schwierigkeiten gehabt, neue Frauen zu finden. Die jüngste im Bunde, Pia Blaser, habe zum Beispiel sofort zugesagt.

 

Früher gab es Nachthemden

Entstanden ist das Frauenkomitee aus der Winterhilfe. "Von 1959 bis 1986 erhielten die älteren Leute im Rahmen der Winterhilfe Geschenke wie Nachthemden und Ähnliches", erzählt Loosli über die Geschichte des Komitees. Zudem hätten die Frauen auch in der Schule im Handarbeiten und Werken ausgeholfen. "Ab 1986 heisst die Organisation Frauenkomitee, und seit da gibt es die Weihnachtsbescherung", sagt sie weiter.

 

Dass das Komitee ausschliesslich aus Frauen bestehe, sei historisch verbürgt. Auch heute sei es nach wie vor eher etwas für Frauen. "In Mirchel haben wir immer noch eine eher traditionelle Rollenverteilung – die Männer arbeiten draussen, die Frauen drinnen", sagt Loosli über die bäuerlich geprägte Gemeinde. Wären Männer aber heutzutage nicht doch auch willkomen? "Ich hätte nichts dagegen, dass ein Mann mithilft", meint Loosli und lacht.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 08.03.2019
Geändert: 08.03.2019
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