- Wirtschaft
Mit Jööh-Effekt: Bigenthalerin Sandra Henzer hat die kleinsten Rinder der Welt
Dahomeys sind die kleinsten Rinder der Welt. Sie geben wenig Milch und wenig Fleisch und sind dafür wunderhübsch anzusehen. Mit Sandra Henzer auf der Weide bei Melina, Enzian und Elvis.
Dahomey Rinder kommen ursprünglich aus Kenia und gelten als die kleinste Rinderrasse der Welt. Sie sind dunkelgrau-braun, manchmal mit weissen Flecken am Bauch und haben nach vorne gebogene Hörner. Kühe erreichen knapp 90 Zentimeter Risthöhe, Munis bis zu 105 Zentimeter. Kälber sind bei der Geburt 40 bis 45 Zentimeter hoch und wiegen nur 10 bis 15 Kilo. Zum Vergleich: Eine Simmentaler Kuh erreicht bis zu 142 Zentimeter Höhe, ihr Kalb wiegt bei der Geburt bis zu 45 Kilo.
Nicht viel Milch und Fleisch aber sehr, sehr herzig
"In Kenia werden die Dahomey-Rinder oft mit Zebus gekreuzt, damit sie etwas grösser werden. In der Schweiz gibt es Züchter, die sie mit dem Bündner Grauvieh kreuzen, das auch nicht gross ist, aber doch etwas weniger klein als die Dahomeys", erzählt Sandra Henzer, Dahomey-Züchterin aus Bigenthal. Sie selber will ihre Dahomeys nicht kreuzen, auch um die Rasse in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten.
Dahomey-Rinder sind als Nutztiere nicht sehr profitabel. Ihre Milch reiche gerade eben für ein Kalb und auch Fleisch geben sie nicht sehr viel, sagt Henzer. Praktisch ist aber, dass sie gut im steilen Gelände zurechtkommen. Und sie haben den ultimativen Jööhfaktor. Wohl vorallem wegen Letzterem gibt es inzwischen in der Schweiz immerhin gegen die zweihundert Tiere.
"Mich gibt es nicht ohne Viecher"
Zu Henzer nach Bigenthal kamen die Dahomeys dank Daniel Mosimann, einem Kollegen aus Wichtrach, der die Mini-Rinder ebenfalls hält. Mosimann war Henzers Vorgänger bei ihrem Job als Milchwiegerin für den Viehzuchtverein Wichtrach. Weiter arbeitet Henzer in der Pflege und macht momentan die Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit. Denn: Die Viehzucht ist "nur" ein Hobby.
Dieses Hobby betreibt sie aber mit viel Leidenschaft und Fachwissen. Henzer wuchs auf einem Bauernhof in Mühleberg auf und sagt von sich: "Mich gibt es nicht ohne Viecher." Nebst den Rindern besitzt sie ein Pferd, das sie bei Bernhard Niklaus in Worb in Pflege hat. Ausserdem wohnen bei Sandra Henzer und ihrem Partner auf der Ey in Bigenthal der Hund Ariba, eine Katze und eine Schar Hühner.
Zeugungsunfähiger Muni
Und eben die Dahomey-Rinder. Vor dreieinhalb Jahren schaffte sie sich einen Muni und zwei Rinder, Enzian und Melina, an, die sich selbständig zu einer Herde entwickeln sollten. Leider ging aber erstmal lange nichts. Es stellte sich heraus, dass der Muni keine Hoden hatte und somit zeugungsunfähig war. Damit war sein Todesurteil besiegelt und ein anderer Muni durfte zu Enzian und Melina in die Ferien kommen.
Die beiden Rinder Enzian und Melina nahmen bald auf und kalbten - bloss waren beides Muni-Kälber. Auch diese beiden werden in Kürze auf der Schlachtbank enden. Und auch heuer, Enzian und Melina trugen schon zum zweiten Mal, sieht es nicht gut aus für die Vergrösserung der Kuh-Herde von Sandra Henzer. Enzians Kalb war wieder ein Muni: Der gut zwei Wochen alte Elvis. Jetzt liegt alle Hoffnung auf Melina, die einen richtig dicken Bauch mit sich herumträgt. Henzer: "Ich war sicher, dass sie mit diesem Bauch als erste kalbt. Das habe ich so noch nie gesehen."
Zwillinge wären eine Sensation
Trägt Melina wohl Zwillinge mit sich herum? "Das ist bei den Dahomeys extrem selten, ich glaube, in der Schweiz gab es das noch nie." Falls es wieder nicht klappt mit einem Kuhkalb will Henzer eines dazukaufen, damit ihre Herde endlich etwas grösser wird. Und im November kommt auch der Muni wieder zu Besuch. Aber vielleicht schaffen Sandra Henzer und ihre melina ja auch die doppelte Sensation: Zwei Kuhkälbchen. "Eines müsste ich dann wohl schöppelen", meint Henzer. "Die Milch würde wohl nicht reichen."
[i] Die beiden letztjährigen Munis werden bald geschlachtet. Wer sich für das Fleisch interessiert findet unter www.swiss-dahomey.ch alle Infos und Kontaktdaten von Sandra Henzer.
Nicht viel Milch und Fleisch aber sehr, sehr herzig
"In Kenia werden die Dahomey-Rinder oft mit Zebus gekreuzt, damit sie etwas grösser werden. In der Schweiz gibt es Züchter, die sie mit dem Bündner Grauvieh kreuzen, das auch nicht gross ist, aber doch etwas weniger klein als die Dahomeys", erzählt Sandra Henzer, Dahomey-Züchterin aus Bigenthal. Sie selber will ihre Dahomeys nicht kreuzen, auch um die Rasse in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten.
Dahomey-Rinder sind als Nutztiere nicht sehr profitabel. Ihre Milch reiche gerade eben für ein Kalb und auch Fleisch geben sie nicht sehr viel, sagt Henzer. Praktisch ist aber, dass sie gut im steilen Gelände zurechtkommen. Und sie haben den ultimativen Jööhfaktor. Wohl vorallem wegen Letzterem gibt es inzwischen in der Schweiz immerhin gegen die zweihundert Tiere.
"Mich gibt es nicht ohne Viecher"
Zu Henzer nach Bigenthal kamen die Dahomeys dank Daniel Mosimann, einem Kollegen aus Wichtrach, der die Mini-Rinder ebenfalls hält. Mosimann war Henzers Vorgänger bei ihrem Job als Milchwiegerin für den Viehzuchtverein Wichtrach. Weiter arbeitet Henzer in der Pflege und macht momentan die Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit. Denn: Die Viehzucht ist "nur" ein Hobby.
Dieses Hobby betreibt sie aber mit viel Leidenschaft und Fachwissen. Henzer wuchs auf einem Bauernhof in Mühleberg auf und sagt von sich: "Mich gibt es nicht ohne Viecher." Nebst den Rindern besitzt sie ein Pferd, das sie bei Bernhard Niklaus in Worb in Pflege hat. Ausserdem wohnen bei Sandra Henzer und ihrem Partner auf der Ey in Bigenthal der Hund Ariba, eine Katze und eine Schar Hühner.
Zeugungsunfähiger Muni
Und eben die Dahomey-Rinder. Vor dreieinhalb Jahren schaffte sie sich einen Muni und zwei Rinder, Enzian und Melina, an, die sich selbständig zu einer Herde entwickeln sollten. Leider ging aber erstmal lange nichts. Es stellte sich heraus, dass der Muni keine Hoden hatte und somit zeugungsunfähig war. Damit war sein Todesurteil besiegelt und ein anderer Muni durfte zu Enzian und Melina in die Ferien kommen.
Die beiden Rinder Enzian und Melina nahmen bald auf und kalbten - bloss waren beides Muni-Kälber. Auch diese beiden werden in Kürze auf der Schlachtbank enden. Und auch heuer, Enzian und Melina trugen schon zum zweiten Mal, sieht es nicht gut aus für die Vergrösserung der Kuh-Herde von Sandra Henzer. Enzians Kalb war wieder ein Muni: Der gut zwei Wochen alte Elvis. Jetzt liegt alle Hoffnung auf Melina, die einen richtig dicken Bauch mit sich herumträgt. Henzer: "Ich war sicher, dass sie mit diesem Bauch als erste kalbt. Das habe ich so noch nie gesehen."
Zwillinge wären eine Sensation
Trägt Melina wohl Zwillinge mit sich herum? "Das ist bei den Dahomeys extrem selten, ich glaube, in der Schweiz gab es das noch nie." Falls es wieder nicht klappt mit einem Kuhkalb will Henzer eines dazukaufen, damit ihre Herde endlich etwas grösser wird. Und im November kommt auch der Muni wieder zu Besuch. Aber vielleicht schaffen Sandra Henzer und ihre melina ja auch die doppelte Sensation: Zwei Kuhkälbchen. "Eines müsste ich dann wohl schöppelen", meint Henzer. "Die Milch würde wohl nicht reichen."
[i] Die beiden letztjährigen Munis werden bald geschlachtet. Wer sich für das Fleisch interessiert findet unter www.swiss-dahomey.ch alle Infos und Kontaktdaten von Sandra Henzer.
Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt:
19.10.2015
Geändert: 19.10.2015
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