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Mit dem Velo über Hindernisse: Tom Blaser ist vom Trial Biken fasziniert

Seit neun Jahren fährt der Worber Tom Blaser Trial Bike. Nun hat sich der amtierende Elite-Schweizermeister für die WM qualifiziert, die im November in China stattfindet.

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"Wenn man nicht richtig landet, gibt es einen 'Schlangenbiss' im Pneu", weist Tom Blaser - hier auf dem Parcours der Schweizermeisterschaften - lachend auf die fehlende Federung der Trial Bikes hin. (Bilder: zvg)
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Die amtierenden Schweizermeister: Tom Blaser (rechts) und der Sieger in der Kategorie 20'', Lucien Leiser. (Bild: zvg)
In Les Menuires realisierte Tom Blaser Ende Juli mit dem 7. Rang sein bisher bestes Weltcup-Resultat. (Video: zvg)
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Mit dem Velo aus dem Stand rund 1.3 Meter oder mit Anlauf gar 1.6 Meter auf eine Mauer springen. Für Trial Bike-Fahrer Tom Blaser (19) kein Problem. «Es gibt verschiedene Techniken. Am höchsten springen kann man, wenn man zuerst mit dem Vorderrad landet und anschliessend das Hinterrad nachzieht», erklärt er und zieht dabei Parallelen zur Trendsportart Parcours.

Zufällige Begegnung war wegweisend

«Wenn wir irgendwo trainieren, bleiben häufig Leute stehen und schauen begeistert zu», beschreibt Vater und Trainer Jürg Blaser die Faszination, die von der Randsportart ausgeht. Situationen, die Tom gelegentlich bewusst sucht. So etwa, wenn er beim Berner Schönausteg mit dem Velo auf dem Brückengeländer balanciert und zum Abschluss des Trainings mit dem Fahrrad in die kühle Aare springt. «Das positive Feedback motiviert mich», erklärt der Worber. Und auch wenn sein Vater ihm Tipps gebe. «Mir ist wichtig, dass ich selber ‘Biss habe’ und etwas lernen will.»

Seine Begeisterung für das Trial Biken wurde vor neun Jahren geweckt. Während den Skiferien im Diemtigtal beobachtete er zwei Fahrer. «Ich habe ihnen eine Stunde lang zugesehen. Von da an wusste ich: Das will ich machen», erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Ein Occasionsvelo musste her und von da an übte der damals 10-Jährige regelmässig vor seinem Elternhaus. Nach einem halben Jahr machte er sich auf die Suche nach einem Verein und landete aufgrund fehlender Alternativen in der Umgebung schliesslich bei einem Club in Ropraz im Kanton Waadt.

Im November geht es an die WM

Waren es zu Beginn ein, zwei Trainings pro Monat, trainiert das Mitglied des Nationalkaders mittlerweile um die 10 Stunden pro Woche. Und aus dem Jungen von damals ist der amtierende Schweizermeister in der Kategorie «26 Zoll» geworden. Obschon er sich beim Einfahren am Schienbein verletzte, setzte er sich im Juni mit lediglich neun Strafpunkten gegen seine Mitkonkurrenten durch. «Bei den Wettkämpfen gilt es, einen Parcours mit Stämmen, Betonröhren, Felsblöcken oder anderen Hindernissen zu überwinden. Strafpunkte gibt es, wenn die vorgegebene Zeit überschritten oder mit einem Körperteil ein Hindernis oder den Boden berührt wird», erklärt der angehende Polymechaniker.

Nachdem der 19-Jährige in den vergangenen Jahren voll auf die Karte Sport setzte, hat er soeben die Lehre begonnen. Sein Lehrbetrieb unterstütze jedoch seine sportlichen Ziele, so Blaser. Als nächstes steht denn auch die Weltmeisterschaft im November an, für die er sich dank Schweizermeister-Titel und zwei sehr guten Weltcup-Resultaten qualifiziert hat. Und an der er hoffentlich erneut wenig Strafpunkte kassieren wird.

 

[i] Trial wird mit Fahrrädern ohne Federung und ohne Sattel gefahren. An Wettkämpfen wird – ausgehend vom Raddurchmesser – in zwei Kategorien gestartet. Auf 26-Zoll-Bikes, ähnlich den Mountainbikes, sowie auf den kleineren-20-Zoll-Bikes, in der Grösse vergleichbar mit BMX. An den Schweizermeisterschaften erfolgt die Trennung in die beiden Kategorien erst ab Elite-Stufe. Bei den Junioren (16 - 18 Jahre) starten sowohl Fahrer auf 20- als auch auf 26-Zoll-Bikes.

[i] Weitere Videos sowie Informationen zu Tom Blaser auf seiner Facebook-Seite.


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 18.08.2017
Geändert: 18.08.2017
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