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Alain Tuor/Münsingen: "Es ist eine Riesenehre diesen Preis zu erhalten"
Am Freitag ist der Paracycler Alain Tuor von der Gemeinde Münsingen mit dem Sportpreis ausgezeichnet worden. Im Interview erzählt er, warum er zurzeit in Belgien weilt und wie schnell er mit dem Handbike fährt.
Alain Tuor (39) ist letztes Jahr Europameister im Paracycling geworden. Als Tetraplegiker kann er seine Arme noch bewegen, die Handfunktion aber fehlt.
BERN-OST: Alain Tuor, Gratulation zum Sportpreis. Was bedeutet Ihnen der Preis der Gemeinde Münsingen?
Alain Tuor: Enorm viel. Es ist eine Riesenehre, den Preis in Empfang zu nehmen. Für mich als Münsinger ist es cool ein wenig bekannter zu werden und unserem Sport, dem Paracycling, ein Gesicht zu geben.
Letztes Jahr gewannen Sie die Europameisterschaft – wie sieht das Programm dieses Jahr aus?
Es ist ein sehr gedrängtes Programm. Aktuell bin ich mit der Nationalmannschaft am ersten Weltcup-Rennen in Ostende in Belgien. Am Sonntag komme ich heim, am Montag habe ich ein wenig Zeit mit der Familie. Am Dienstag halte ich ein Referat in der Nähe von Genf. Dann reise ich ans nächste Weltcup-Rennen in Elzach, Deutschland.
Was für ein Rennen fahren Sie in Belgien?
Am Donnerstag fahre ich ein Zeitfahren über 20 Kilometer. Zeitfahren ist schwierig, man muss am Limit oder drüber fahren. Meine Stärke sind Strassenrennen. Ich gebe mein Bestes, ob es reicht, werden wir sehen.
Welche Wettkämpfe sind dieses Jahr geplant?
Ende Mai findet die Europameisterschaft in Österreich statt. Dann habe ich ein Rennen in Köln geplant, da geht es um Punkte für die WM-Qualifikation. Nach der Sommerpause geht es Ende Juli Richtung Amerika, dort findet ein Weltcup-Rennen statt. Dies aber nur, wenn ich mich für die WM qualifiziere, diese findet Anfang August in Kanada statt.
Wie oft trainieren Sie pro Woche?
Ich trainiere täglich zwischen ein und drei Stunden, je nach Saison.
Trainieren Sie vor allem auf dem Rad?
Im Sommer draussen, im Winter fahre ich drinnen auf der Rolle. Dazu mach ich noch ein wenig Krafttraining.
Wie schnell sind Sie mit dem Handbike unterwegs?
In einem Strassenrennen komme ich auf einen 25 km/h-Schnitt, alles mit den Händen pedalt.
[i] Das Interview wurde am 4. Mai aufgezeichnet.
[i] Alain Tuor sitzt seit über 20 Jahren im Rollstuhl. Bei einem Snowboardunfall brach er sich einen Halswirbel.
[i] Beim Weltcup-Rennen im belgischen Ostende belegte Tuor im Strassenrennen den 5. Rang. Im Zeitfahren schied er infolge eines technischen Defekts aus. (Nachtrag 9.5.22)
Erstellt:
08.05.2022
Geändert: 31.05.2022
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