Münsingen: Der Viertelstundentakt verspätet sich um Jahre

Münsingen muss noch 14 Jahre auf den Viertelstundentakt warten, heute verkehren die Züge jede halbe Stunde. Grund für die Verzögerung sind Arbeiten der SBB. Einerseits geht es um Bauarbeiten in Ostermundigen, aber vor allem die Entflechtung in Gümligen verzögert den Ausbau des Bahnhofs Münsingen massiv. Während der Bauarbeiten in Gümligen dient das Gleis drei in Münsingen als Pufferzone für den Güterverkehr. Dadurch verzögert sich der Bau eines vierten Gleises in Münsingen.

Warten bis 2038

Deshalb verschiebt sich der Viertelstundentakt für den S-Bahn-Fahrplan zwischen Münsingen und Bern ins Jahr 2038. Ziel war bisher, dass der Viertelstundentakt 2030 eingeführt wird. Dies erklärte der Münsinger Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne) an der Parlamentssitzung am Mittwoch im Schlossgutsaal.

Hoffnung bleibt

Moser sagt dazu: «Wir bedauern das sehr. Wir hoffen, dass mindestens der ‘Lötschberger’ bald im Halbstundentakt verkehrt, das ist der Zug nach Domodossola, der heute im Stundentakt fährt. Wenn dieser im Halbstundentakt fahren würde, hätten wir fast einen Viertelstundentakt in Münsingen.»

Ostermundigen und Gümligen haben Vorrang

Das Bundesamt für Verkehr habe der SBB klare Vorgaben gemacht, was sie für eine Kapazität haben müsse zwischen Wankdorf und Münsingen. Erst müssten die Bahnhöfe und Stellwerke im Wankdorf, in Ostermundigen und Gümligen fertig werden. Erst danach können der Bahnhof Münsingen auf vier Gleise umgebaut und der Viertelstundentakt eingeführt werden.

[i] Bei der Entflechtung Gümligen plant die SBB einen neuen Bahntunnel im Hüenliwald bei Allmendingen (BERN-OST berichtete). Dank des neuen Tunnels müssen die Züge der Linie Bern/Thun künftig nicht mehr mit der Linie Bern/Luzern kreuzen. Damit soll die Kapazität zwischen Wankdorf und Münsingen erhöht werden.