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Münsingen: Projektstart für integriertes Gesundheitsnetz im ehemaligen Spital

Münsingen plant ein integriertes Gesundheitsnetz am Standort des ehemaligen Spitals Münsingen. Ziel ist es, die medizinische Grundversorgung in der Region langfristig zu sichern. 

Wird das Spital bald wieder als ambulantes Zentrum genutzt? (Foto: Archiv BERN-OST)

Die Gemeinde Münsingen plant in den kommenden Monaten die Weichen für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung in der Region Aare-, Gürbe- und Emmental zu stellen. Das ehemalige Spital Münsingen soll dabei eine zentrale Rolle spielen. "Es ist uns wichtig, heute das Richtige zu planen, damit ein Fundament für eine nachhaltige Zukunft in der medizinischen Versorgung am Standort des ehemaligen Spitals Münsingen gegeben ist", erklärte der Gemeinderat.

 

Projektstart jetzt

Deshalb entschied der Gemeinderat Münsingen, ein umfassendes Projekt zur medizinischen Grundversorgung zu starten. Unter der Leitung des externen Projektleiters Jürg Marti sowie in Zusammenarbeit mit Gemeindepräsident Beat Moser, Katharina Baumann und Christoph Bangerter vom Verein «Förderung der medizinischen Grundversorgung Aaretal» (FMG Aaretal) soll ein innovatives Gesundheitsnetz entstehen. Unterstützt wird das Projekt auch von der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern sowie regionalen Gesundheitsdienstleistern.

 

Schaffung eines integrierten Gesundheitsnetzes

Ziel des Projekts ist es, kurzfristige Massnahmen zu erarbeiten, um die medizinische Grundversorgung in der Region zu sichern. Mittelfristig soll ein innovatives und integriertes Gesundheitsnetz am Standort des ehemaligen Spitals realisiert werden. Dabei steht ein zukunftsorientiertes Gesundheitsmodell im Fokus, das fliessend zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sowie zwischen Hausärzten, Spezialisten und verschiedenen medizinischen Disziplinen – darunter Akutsomatik, Rehabilitation, Psychiatrie und Langzeitpflege – agiert. Auch das nichtärztliche Personal wird in die Neudefinition der Rollen einbezogen.

 

"Das leerstehende Spital soll wieder mit optimalen Nutzungen belebt werden", betont der Gemeinderat. Ein Spitalbetrieb sei am Standort nicht mehr möglich, jedoch sollen die Gebäude und die vorhandene Infrastruktur für das neue Gesundheitsnetz verwendet werden.

 

Zusammenarbeit und Effizienz im Zentrum

Die Gemeinde Münsingen setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit regionalen und kantonalen Akteuren. "Uns ist es ein grosses Anliegen, dass wir mit bestehenden Kräften – Gemeinden, kantonalen Stellen und Gesundheitspartnern – Neues für die Bevölkerung schaffen", so der Gemeinderat weiter. Der demografische Wandel und der Rückgang von Fachkräften machten eine effiziente Nutzung der Ressourcen erforderlich, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung der ambulanten Versorgung.

 

Bis nächsten Sommer soll das Projekt soweit fortgeschritten sein, dass erste Massnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung umgesetzt und die künftige Nutzung der Gebäude des ehemaligen Spitals Münsingen skizziert werden können.

 

Rückblick: Schliessung nach über 140 Jahren

Das Spital Münsingen wurde im Juni 2023 nach über einem Jahrhundert Betrieb geschlossen, was in der Region für Aufruhr sorgte. Gründe für die Schliessung waren ein Defizit von sieben Millionen Franken und ein erheblicher Fachkräftemangel. Trotz Bemühungen der Ärzteschaft und der Gemeinde, das Spital in irgendeiner Form zu erhalten, entschied sich die Insel Gruppe, den Betrieb einzustellen.

 

Für die rund 60'000 Menschen im Einzugsgebiet bedeutete dies eine erhebliche Einschränkung in der Notfall- und Grundversorgung. Mit der geplanten Wiedereröffnung als ambulantes Gesundheitszentrum könnte die Lücke in der medizinischen Versorgung der Region nun geschlossen werden.

 

[i] Quelle: Medienmitteilung der Gemeinde Münsingen


Autor:in
pd/rb, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.10.2024
Geändert: 21.10.2024
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