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Nacht der Sterne: Wie dunkel wird es in der Region?

Plötzlich sagt jemand: «Halt, die Nacht sollte dunkel sein.» Im September erlischt das Licht im Aaretal. Verschiedene Gemeinden beteiligen sich an der «Nacht der Sterne» und schalten die Strassenbeleuchtung aus. Ziel ist es, für eine Nacht völlige Dunkelheit zu erleben. Wie viel Licht darf es noch sein?

Münsingen am Abend, die hellen Lichter unten stammen vom Sportplatz Sandreutenen, im Hintergrund Konolfingen. (Foto: Rolf Blaser)
Der Blick Richtung Konolfingen mit Nestlé. Die untere Linie zeigt die Hauptstrasse, oben fährt ein Zug der BLS. (Foto: Rolf Blaser)

Ach, wäre die Nacht doch so dunkel wie die Rückseite des Mondes. Dieser Wunsch scheint der Gedanke hinter der «Nacht der Sterne» zu sein. Schon letztes Jahr haben Rubigen, Allmendingen und Münsingen während einer Nacht die Lichter ausgeknipst. Am 13. September geht’s in die nächste Runde. Ziel der Aktion ist es, ein Zeichen gegen die Lichtverschmutzung zu setzen.

 

Das Problem und die Folgen

Der Begriff «Lichtverschmutzung» stammt  aus der Astronomie, er beschreibt die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliches Licht. Das künstliche Licht stammt vom Menschen selbst. Wir bauen Strassen, Häuser, Kirchen, Stadien, Landepisten und beleuchten sie so, dass sie bis ins Weltall strahlen.

 

Dieses Licht beeinträchtigt nicht nur die Sicht der Sterngucker, sondern hat auch Auswirkungen auf die Tierwelt. Insekten, die um die Lampen schwirren, haben ihren natürlichen Rhythmus verloren. Zum anderen kann die nächtliche Beleuchtung bei Vögeln zu Irritationen während des Vogelzugs führen.

 

Gemeinden machen es vor

Die Lichtverschmutzung hat bei einigen Gemeinden zu einem Umdenken geführt: Sie setzen auf intelligente LED-Strassenbeleuchtung. In Zäziwil werden die Strassenlampen abends ab 22 Uhr gedimmt, auf einigen Strassen ab Mitternacht sogar komplett ausgeschaltet. Die Gemeinden können aber nur das Licht auf ihren eigenen Strassen regulieren. Auf den Hauptverkehrsachsen hat immer noch der Kanton das Sagen, dieser geht mit gutem Beispiel voran.

 

Auch Kantonsstrassen gedimmt

Eine Nachfrage beim Tiefbauamt des Kantons Bern ergab, dass auch sie bei der «Nacht der Sterne» mitmachen – wenn auch eher passiv. Die Gemeinden haben den Lead, das Tiefbauamt sorgt lediglich dafür, dass Fussgängerstreifen auf Kantonsstrassen beleuchtet bleiben, damit niemand im Dunkeln stolpert.

 

Es wird dunkler

Das Tiefbauamt arbeitet seit Jahren daran, die Kantonsstrassenbeleuchtung auf LED umzustellen. Diese sind mit Bewegungssensoren ausgestattet, die miteinander kommunizieren. Wenn niemand in der Nähe ist, dimmt das Licht auf zehn Prozent. Bei Bewegung wird es wieder hochgefahren. Aktuell seien bereits über die Hälfte der 25'000 Kantonsleuchten mit der neuen Technik ausgestattet, jedes Jahr werden es mehr.

 

Diese Gemeinden sind dabei

Zurück zur «Nacht der Sterne», die Aktion, die ein Zeichen gegen die Lichtverschmutzung setzen soll. In der Freitagnacht vom 13. auf den 14. September werden folgende Gemeinden mitmachen:  Allmendingen, Rubigen, Münsingen, Kiesen und Worb.

Diese Gemeinden überlegen noch, ob sie dabei sind:  Freimettigen, Grosshöchstetten, Häutligen, Oberhünigen und Oberthal.

 

[i] Nicht mitmachen wird der Mond, der zu 70 Prozent voll sein wird. Mondaufgang ist um 17:45, Untergang um 1:42 Uhr.

 

[i] Folgende Gemeinden ausserhalb der Region Bern-Ost unterstützen die Aktion: Riggisberg, Toffen, Wald, Belp, Rüeggisberg, Thurnen, Kehrsatz, Kaufdorf, Köniz, Oberbalm, Niedermuhlern, Kirchdorf, Muri-Gümligen.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.07.2024
Geändert: 23.07.2024
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