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Neue Karte: Diese Naturperlen sind geschützt

Der Kanton Bern hat eine neue Internetseite aufgeschaltet mit Informationen zu seinen 245 Naturschutzgebieten. In der Region Bern-Ost sind sie eher dünn gesät.

Aarelandschaft Thun-Bern (hier vermutlich in der Nähe von Belp/Rubigen). (Bild: zvg)
Hechtenloch in Rubigen. (Bild: zvg/M.Krähenbühl)
Die Geismefluh im Lindental. (Bild: zvg/P.Graf)
Das Enggisteinmoos in Worb. (Bild: zvg)
Rüfenachtmoos im Winternebel. (Bild: zvg)

Von den 245 Naturschutzgebieten des Kantons Bern liegen sechs zumindest teilweise in der Region Bern-Ost, darunter eines der grösseren. Es handelt sich dabei um wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere und oft um Erholungsräume für uns Menschen.

 

Aarelandschaft Thun-Bern

Das Naturschutzgebiet ist mit seinen neun Quadratkilometer oder 900 Hektaren eines der grössten des Kantons. Die Auenlandschaft bietet ein Mosaik aus verschiedensten Lebensräumen, von Fliess- und Stillgewässern, Altwasserläufen, Röhrichten, Streueflächen, Feuchtwiesen bis Trockenstandorten. Ein wichtiges und charakteristisches Element der Aarelandschaft sind ausserdem die ausgedehnten Auenwälder. In der Region Bern-Ost fliesst das geschützte Stück Aare durch Allmendingen, Kiesen, Münsingen, Rubigen, und Wichtrach.

 

Kiesenbach

Das Naturschutzgebiet schützt einen Teil des gleichnamigen Bachlaufs in den Gemeinden Oberdiessbach und Freimettigen. Der naturnahe Bachlauf mit Überflutungsbereichen ist eingebettet in Feuchtwiesen und extensiv genutztes Dauergrünland. Das Gebiet ist 36'475.91 m2 oder 3,6 Hektaren gross.

 

Hechtenloch

Die 77'008.62 m2 oder 7,7 Hektaren grosse Fläche zwischen Rubigen und dem Psychiatriezentrum Münsingen wurde im Jahr 2009 renaturiert. Hier finden sich Gross- und Kleinseggenriede, Pfeifengraswiesen, Pionierstandorte, Hochstaudenfluren und Gewässer mit unterschiedlich stark ausgeprägten Flachwasserzonen. Diese Diversität in Lebensräumen und Strukturen bietet einer Vielzahl an Tieren Lebensraum. Insbesondere Brut- und Zugvögel, Amphibien, Reptilien und Insekten, aber auch gefährdete Pflanzenarten lassen sich im Gebiet entdecken. Zum Beispiel gibt es hier mindestens 22 Libellenarten.

 

Lindental

Hier ist insbesondere die Geismefluh – ein etwa 70 Meter hohes und 500 Meter langes Molassefelsband – von Bedeutung. In den unzähligen Felsennischen finden Vögel, Insekten und Pflanzen geeignete Fortpflanzungsräume. Um diese zu schützen, darf ein Teil des Gebiets von Februar bis Juni nicht betreten werden. Ganzjährig verboten ist das Klettern und Abseilen sowie das Bouldern oberhalb einer Höhe von fünf Metern über dem Boden. Das Schutzgebiet liegt zwischen Boll und Krauchtal und erstreckt sich über 1'227'616,6 m2 oder rund 123 Hektaren.

 

Enggisteinmoos

Das kleine Naturschutzgebiet im Dreieck Enggistein/Wikartswil/Metzgerhüsi umfasst nur rund 40 Aren (=4000 m2), die es jedoch in sich haben. Es bietet mit seinen offenen Wasserflächen und den Verlandungszonen Lebensraum für feuchtliebende Arten, aber auch für Arten, welche Hecken oder Ufergehölze benötigen. Das Gebiet dient hauptsächlich als Trittstein für Fauna und Flora in der eher intensiven Kulturlandschaft und als Laichgebiet für Amphibien.

 

Rüfenachtmoos

Aus der Baugrube eines nicht realisierten Bauvorhabens entstand in den 70er Jahren zwischen der Bahnlinie Bern-Thun und dem Hüenliwald das künstliche Guggerseeli, das Herzstück des Naturschutzgebietes Rüfenachtmoos. Die Wassergräben, die durch das Gebiet gezogen wurden, unterteilen das Rüfenachtmoos in ein Mosaik aus feuchten und trockenen Magerstandorten und Feuchtwiesen. Das Gebiet ist 26'585,89 m2 oder rund 2,7 Hektaren gross.

 

Findlinge und Bäume

Geschützt sind auch mehrere Findlinge und andere Gesteine sowie Bäume der Region. Auf der Karte verzeichnet ist unter anderem das «Austernriff am Scherpfrain» in Häutligen, ein sandiges Mergelgestein, in dem reichlich versteinerte Austern zu finden sind. Geschützt sind auch die «Erratische Steinkugel», eine Sandsteinkugel, die oberhalb von Worb als Erinnerung an Wilhelm Bernhard auf einem Sockel thront und diverse Findlinge auf dem Gümligen-Dentenberg und dem Bantiger. Als botanische Einzelobjekte verzeichnet sind unter anderem zwei Linden auf dem Ballenbühl in Konolfingen und zwei Stieleichen auf dem Lerchenberg in Wichtrach.

 

Quelle: www.naturschutzgebiete.sites.be.ch


Autor:in
pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.10.2023
Geändert: 10.10.2023
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