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Oberdiessbach - Christoph Joss räumt den Sessel für Antonietta Arnet
Die SP jongliert Antonietta Arnet zurück in den Gemeinderat. Nachdem die letzte Frau im Rat Ende September die Wiederwahl nicht schaffte, tritt jetzt Christoph Joss zurück, um ihr ein Comeback zu ermöglichen.
«Ausserordentliche Situationen erfordern bisweilen besondere Lösungen», schreibt die SP Oberdiessbach in einer Mitteilung, die sie am Mittwochnachmittag veröffentlicht hat. Darin schreibt sie auf den Tag genau einen Monat nach den Gemeindewahlen, dass der gewählte Gemeinderat Christoph Joss die neue Legislatur – es wäre seine vierte gewesen – nicht antritt.
Stattdessen macht er seinen Sitz frei für Antonietta Arnet. Sie erreichte bei den Gemeindewahlen vom 25. September zwar am sechstmeisten Stimmen. Weil die SP aber nicht genügend Parteistimmen auf sich vereinen konnte, um zwei Sitze zugesprochen zu erhalten, schaffte Arnet die Wiederwahl nicht.
«Nach reiflicher Überlegung und nach Rücksprache mit der Präsidentin der Kantonalpartei» sei der Entscheid zu Joss’ Rückzug zugunsten von Arnet gefasst worden, schreibt die SP.
Demokratiepolitisch heikel
Die Partei sei sich «durchaus bewusst», dass der Schachzug demokratiepolitisch zu Diskussionen führen könnte, sagte Christoph Joss auf Anfrage, «und es wurde auch sehr kontrovers debattiert.» In der Medienmitteilung heisst es, die Partei trage der Tatsache Rechnung, «dass dieser Entscheid nicht der Priorität der Wählenden entspricht.» Man hoffe, «dass die Überlegungen und Argumente nachvollzogen werden können».
Offen ist, ob Antonietta Arnet auch für die nächsten vier Jahre Vorsteherin des Ressorts Bildung bleibt. Zusammen mit Schulkommissionspräsidentin Bettina Gerber (BDP), welche als Vertreterin der Wahlsiegerin SVP in der Kommission sitzt, und den Kommissionsmitgliedern steht sie mitten in der laufenden Reorganisation der Schule Oberdiessbach.
«Nach nur einem Jahr wäre ein erneuter Wechsel im Ressort Bildung denkbar ungünstig», schreibt die SP. Die Ressorts werden im Gemeinderat am 27. November verteilt, einen Tag nach der Stichwahl ums Gemeindepräsidium.
Ein weiterer Auslöser für die Rochade sei gewesen, dass für die SP der Umstand «schwer vorstellbar» sei, dass in den nächsten vier Jahren keine Frau mehr im Gemeinderat Einsitz nimmt. «Seit 1984 waren erst sechs Frauen als Gemeinderätinnen tätig», schreibt die Partei und hält fest: «Davon wurden drei nach kurzer Zeit wieder abgewählt.»
Stattdessen macht er seinen Sitz frei für Antonietta Arnet. Sie erreichte bei den Gemeindewahlen vom 25. September zwar am sechstmeisten Stimmen. Weil die SP aber nicht genügend Parteistimmen auf sich vereinen konnte, um zwei Sitze zugesprochen zu erhalten, schaffte Arnet die Wiederwahl nicht.
«Nach reiflicher Überlegung und nach Rücksprache mit der Präsidentin der Kantonalpartei» sei der Entscheid zu Joss’ Rückzug zugunsten von Arnet gefasst worden, schreibt die SP.
Demokratiepolitisch heikel
Die Partei sei sich «durchaus bewusst», dass der Schachzug demokratiepolitisch zu Diskussionen führen könnte, sagte Christoph Joss auf Anfrage, «und es wurde auch sehr kontrovers debattiert.» In der Medienmitteilung heisst es, die Partei trage der Tatsache Rechnung, «dass dieser Entscheid nicht der Priorität der Wählenden entspricht.» Man hoffe, «dass die Überlegungen und Argumente nachvollzogen werden können».
Offen ist, ob Antonietta Arnet auch für die nächsten vier Jahre Vorsteherin des Ressorts Bildung bleibt. Zusammen mit Schulkommissionspräsidentin Bettina Gerber (BDP), welche als Vertreterin der Wahlsiegerin SVP in der Kommission sitzt, und den Kommissionsmitgliedern steht sie mitten in der laufenden Reorganisation der Schule Oberdiessbach.
«Nach nur einem Jahr wäre ein erneuter Wechsel im Ressort Bildung denkbar ungünstig», schreibt die SP. Die Ressorts werden im Gemeinderat am 27. November verteilt, einen Tag nach der Stichwahl ums Gemeindepräsidium.
Ein weiterer Auslöser für die Rochade sei gewesen, dass für die SP der Umstand «schwer vorstellbar» sei, dass in den nächsten vier Jahren keine Frau mehr im Gemeinderat Einsitz nimmt. «Seit 1984 waren erst sechs Frauen als Gemeinderätinnen tätig», schreibt die Partei und hält fest: «Davon wurden drei nach kurzer Zeit wieder abgewählt.»
Autor:in
Marco Zysset / Thuner Tagblatt
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Erstellt:
26.10.2017
Geändert: 26.10.2017
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