Oberdiessbach: Schafft es New Roots auf den ersten Platz?

Die beiden sind jung und kreativ, und sie wollen ein Stück weit die Welt retten: Alice Fauconnet und Freddy Hunziker haben so lange ausprobiert, bis sie vegane Käse- und Molkereialternativen kreieren konnten, die ihnen auch schmeckten. «Zugegeben, nicht jeder Versuch war ein Volltreffer», schreiben sie auf ihrer Website.

Aber inzwischen hätten sie ihr Handwerk perfektioniert und ein Spitzenteam um sich geschart. Und der Erfolg gibt ihnen recht: New Roots hat nebst vier anderen Schweizer Unternehmen einen Platz in der Endrunde des Green Business Award ergattert.

Nach einem Beinbruch entstand die Idee

Am Anfang ihrer Geschichte stand ein Radunfall, bei dem sich Freddy Hunziker das Bein brach und bald auf vegane Ernährung umstellte. Als er in Südfrankreich Alice Fauconnet kennenlernte, begannen die beiden rasch einmal über Tierrechte und Veganismus zu diskutieren.

Bald schritten die beidenvom Wort zur Tat und begannen, an pflanzlichen Alternativen für Milchprodukte zu tüfteln, die auch schmackhaft sind. Das gelang ihnen so gut , dass sie ihre Firma von Thun nach Oberdiessbach zügeln und laufend vergrössern konnten.

Grosser ökologischer Fussabdruck

Tatsächlich mache Käse viel aus in der Ökobilanz, schreiben Hunziker und Fauconnet jetzt in einer Medienmitteilung: «Schweizer:innen essen pro Kopf jedes Jahr rund 23 Kilo Käse.» Dabei gehören tierische Produkte zu den Lebensmitteln mit dem grössten ökologischen Fussabdruck: «Käse aus Kuhmilch kommt gleich nach Rindfleisch.»

Aber das New Roots-Gründerpaar weiss auch: «Der Verzicht fällt vielen Menschen schwer – auch, weil schmackhafte Alternativen fehlen.» Seit acht Jahren arbeiten sie deshalb daran, das zu ändern. New Roots entwickelt und produziert ausserdem Käse- und Joghurtalternativen, die pflanzlich und proteinreich zugleich sind.

Pflanzenkäse – traditionell hergestellt

Mit 60 Prozent weniger CO₂ und 40 Prozent weniger Wasserverbrauch im Vergleich zu Kuhmilchprodukten, schreiben sie in ihrer Mitteilung, reduzieren sie den ökologischen Fussabdruck erheblich. Und: «New Roots setzt auf traditionelle Schweizer Herstellverfahren, um das Käsehandwerk beizubehalten und bestehende Infrastrukturen zu verwenden.»

«Aktiv und mutig voran»

Dass sie es schon mal in die Endausscheidung des Green Business Award geschafft haben, ist ein wichtiger Schritt für die New Roots-Gründer: Dieser Award unter dem Jurypräsidium von Doris Leuthard «prämiert innovative Unternehmen, die ökonomischen Erfolg mit ökologischem Impact verbinden».

Sie zitieren in der Medienmitteilung Cédric Habermacher, Direktor von Green Business Switzerland, der sagt: «Dass Fleisch eine schlechte Ökobilanz hat, ist den meisten bewusst. Viele unterschätzen jedoch den negativen Umwelteinfluss von Käse.» New Roots, findet er deshalb, «fördert das Umdenken aktiv und geht mutig voran».

«Erfolg und Umweltschutz – das geht!»

«Um unseren Planeten zu retten, muss die Wirtschaft Teil der Lösung sein», lautet das Motto von Green Business Switzerland. Freddy Hunziker und Alice Fauconnet freuen sich  deshalb doppelt über den Finaleinzug von New Roots. «Das zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz Hand in Hand gehen können und müssen.»

[i] Green Business Switzerland zeichnet jährlich die innovativsten Schweizer Unternehmen aus, die Ökologie und Ökonomie erfolgreich verbinden.

[i] Das Finale des Green Business Award findet am 14. Februar 2025 in Gstaadt statt. Dort werden die Finalist:innen Gelegenheit haben, ihre Lösung mit potenziellen Investor:innen zu teilen und gemeinsam eine nachhaltigere und grüne Zukunft zu gestalten.