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Roland Schaffer/Moosegg: "Ich habe jedes Mal Lampenfieber"

Gotthelf ist zurück auf der Freilichtbühne Moosegg. Roland Schaffer spielt im aktuellen Stück acht verschiedene Rollen. Im Gespräch mit BERN-OST spricht Schaffer über Lampenfieber, den Verdienst als Schauspieler und seine acht Rollen im Stück.

"Michelis Brautschau" ist eine Komödie nach Jeremias Gotthelf. (Fotos: zvg/Rolf Blaser)
Roland Schaffer ist im Stück in acht verschiedenen Rollen zu sehen.
Während den Proben auf der Moosegg zum Stück "Michelis Brautschau" (von links: Roland Schaffer und Timo Kobel).

Wir treffen uns im Bern-Ost-Kafi in Worb. Roland Schaffer (40) wohnt in Stettlen und stand bisher für das Theater Stettlen und auf der Moosegg auf der Bühne. Seit Anfang März fährt er für die Proben fünf Mal pro Woche auf die Moosegg. Für Schaffer ist die Schauspielerei ein Hobby. Tagsüber arbeitet er beim Bund, abends probt er fürs Theater.

 

Per Zufall auf die Bühne

Zur Schauspielerei sei er zufällig gekommen. Vor gut zwanzig Jahren besuchte er am Bielersee eine Theateraufführung. "Das will ich auch machen, dachte ich damals", so Schaffer. Ein Jahr später stand er erstmals auf der Bühne des Theaters Stettlen. Diesen Sommer spielt er zum 20. Mal vor Publikum. "Wir verdienen nichts, das ist Liebhaberei." Es sei ein Hobby, die Moosegg ist zu einem grossen Teil eine Laienbühne.

 

Gotthelf Stück nach neuem Drehbuch

Beim diesjährigen Stück auf der Moosegg, "Michelis Brautschau" geht es um einen Bauern, der noch bei seiner Mutter lebt und eine Frau sucht. Es sei eine Komödie, frei nach Gotthelf, betont Schaffer. "Der Regisseur hat ein neues Skript geschrieben, das sich bei vielen Gotthelf Stücken bedient. Es kommen auch Figuren aus Anne Bäbi Jowäger vor. Gotthelf-Fans werden dies bemerken." Schaffer hat bisher das Original von Gotthelf noch nicht gelesen. Im Stück spielt er acht verschiedene Rollen.

 

Acht Rollen in einem Stück

"Ich beginne als Tierarzt, dann spiele ich einen Prolet in einer Dorfbeiz, der vom Krieg erzählt. Weiter einen Hausierer oder auch einen reichen Bauer, der krumme Geschäfte macht." Dass er mehrere Rollen spiele, sei ungewöhnlich. "Der Regisseur Simon Burkhalter hatte die Idee, bei diesem Stück 30 Rollen auf fünf Schauspieler:innen zu verteilen."

 

Frauen spielen auch Männer und umgekehrt. "Meine Aufgabe als Schauspieler ist es, den Rollen etwas Typisches zu geben. Sei es mit dem Gang oder der Sprache. Mal spreche ich St. Galler Dialekt, mal Emmentaler. Das ist die grosse Herausforderung", so Roland Schaffer.  

 

Die Sache mit dem Lampenfieber

"Lampenfieber habe ich immer", das beginne schon zuhause, seine Frau sage ihm jeweils, er sei nervös. "Kurz vor der Vorstellung muss ich für mich sein. Ich gehe nach draussen und brauche Ruhe. Wenn ich diesen Rückzugsort habe, kommt es dann gut."

 

[i] Michelis Brautschau, Freilichtspiele Moosegg. 1. Juli – 13. August, jeweils 20:15 Uhr.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 16.05.2022
Geändert: 16.05.2022
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