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Rubigen - Peter Burkhart will Mühle Hunziken kaufen

Quelle
Berner Zeitung BZ

Peter Burkhart will die Mühle Hunziken zurückkaufen und so seine Kontrahenten loswerden. Doch die nehmen es gelassen.

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Peter Burkhart. (Bild: Urs Baumann)
Am Mittwoch feierte Peter Burkhart an seinem Wohnort in Frankreich den 72.Geburtstag. Via Facebook liess Mühli-Pesche seine Freunde in der Schweiz teilhaben an diesem Ereignis und listete eine kleine Geburtstagschronologie auf. Vor genau 35 Jahren habe er die Mühle gekauft, schrieb er. Vor 3 Jahren habe er seinen Job als Leiter der Mühle gekündigt. Und: «Heute, mit 72 Jahren, sage ich euch, dass ich die Mühle Hunziken zurückkaufen werde.»
 

Die Mitteilung wurde von seinen Fans mit Begeisterung aufgenommen. Von seinen Kontrahenten mit Spott.

 

Die Streithähne

 

Seit 2 Jahren liegt Burkhart im Streit mit seinen Nachfolgern. Es sind Sohn Thomas, der Musiker Philipp Fankhauser, dessen Bruder Christoph sowie Anwalt Thomas Bähler, die jetzt im Rubiger Musikclub das Sagen haben. Sie haben die Mehrheit in der Konzert GmbH.

 

Auf der Seite von Peter Burkhart stehen Frau Pia und Tochter Catherine. Ihnen sowie Sohn Thomas gehört die Liegenschaft Mühle Hunziken. Mühli-Pesche hat sie ihnen vor 10 Jahren vererbt. Nun aber wollen die beiden Frauen diese Eigentümergemeinschaft auflösen. Darum sind sie ans Gericht gelangt.

 

Vorschlag geplatzt

 

Es ist noch nicht lange her, da schien eine Lösung im Streit nahe. Denn im März freundeten sich beide Parteien mit der Idee an, dass die Mühle für mindestens 3,5 Millionen Franken verkauft wird – ein entsprechendes Angebot lag vor. «Der Vorschlag geht in die richtige Richtung», sagte Peter Burkhart.

 

Allerdings zog kurz darauf der Kaufinteressent das Angebot wieder zurück. Die Familie verlor das Interesse an dieser Lösung. Stattdessen drängen Pia und Catherine Burkhart nun wieder auf eine öffentliche Versteigerung. Und an dieser will Peter Burkhart mitbieten und zuschlagen.

 

Der neue Plan

 

Das ist sein Plan: «Ich habe Freunde, die greifen mir für den Kauf finanziell unter die Arme.» So könne er alle anderen Angebote überbieten. Dank der Erbabtretungsregelung von 2004 gehe dann der grösste Teil des Verkaufserlöses an ihn. Womit er seinen Freunden das Geld wieder zurückzahlen könne.

 

Stellungnahme bis Ende Juni

 

Sohn Thomas und das Mühle-Team reagierten hämisch auf die Ankündigung von Mühli-Pesche. «Loslassen ist offenbar schwer», schreiben sie in einer Mitteilung. Thomas Burkhart sei gespannt, ob diese «180-Grad-Wende auch dem Gericht mitgeteilt wird». Er selbst werde sich bis gegen Ende Juni zum Vorschlag einer Versteigerung äussern. Und überhaupt: Der Konzertbetrieb sei vom Gerangel um die Liegenschaft nicht betroffen.

 

«Unsinn», sagt dazu Burkhart. «Die Liegenschaft ist das Konzertlokal.» Sobald er im Besitz der Mühle sei und sofern dann Fankhauser noch an Bord sei, werde er der Konzert GmbH kündigen. «Als neuer Besitzer werde ich mir meine Clubbetreiber aussuchen.»

Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 30.05.2014
Geändert: 30.05.2014
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