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Harziger Wiederbeginn im Rubigencenter: "Wir hatten keine Kontrolle"

Seit drei Wochen hat das Rubigencenter wieder geöffnet. Zumindest teilweise. Geschäftsführerin Franziska Beutler erzählt, wie der Betrieb in der reduzierten Form läuft, vor welchen Herausforderungen sie und ihr Team stehen und wofür das Geld wegen der langen Schliessung nun fehlt.

Endlich offen: Rubigencenter-Geschäftsführerin Franziska Beutler mit stv. Geschäftsführer und Techniker Roland Hofer (rechst) und Techniker Mario Schmidt vor dem Eingang zum neuen Escaperoom "Ufo". (Bild: zvg)

Am 19. April durfte das Rubigencenter wieder öffnen. "Das erste Wochenende lief harzig an. Am zweiten war das Wetter schlecht und wir sind gerade überrannt worden" sagt Beutler.

 

Das führte zu Problemen, denn: "Aus Kostengründen sind wir etwas knapp an Personal." Sie hätten beobachtet, dass einige junge Besucher:innen draussen aus dem Auto eigene starke alkoholische Getränke auspackten. "Sie kamen dann betrunken herein und weigerten sich, die Maske zu tragen", so Beutler. Einige andere Gäste hätte dies gestört und ihr Team habe keine Chance gehabt, die Lage zu kontrollieren.

 

"Wir werden mit dem Problem alleine gelassen", sagt Beutler. Sie sieht den Grund für den Vorfall darin, dass die Gastronomie drinnen geschlossen sein muss.

 

"Immerhin kostendeckend"

Ausser der Gastronomie im Innenbereich – die Terrasse ist offen –, sind alle Teile des Freizeitcenters unter den gängigen Corona-Schutzmassnahmen wieder in Betrieb. "Wir haben eine Platzbeschränkung auf eine Person pro zehn Quadratmeter. Insgesamt dürfen 120 Personenn drinnen sein", sagt Beutler. Unter normalen Umständen hätten sie an Freitagen und Samstagen wesentlich mehr Leute.

 

Der Betrieb laufe so knapp und mit den Köchen noch in Kurzarbeit immerhin kostendeckend, sagt Beutler. "Uns fehlen vor allem die Firmenanlässe. Fünfzig Prozent des Umsatzes machen wir mit der Gastronomie."

 

Laufende Fixkosten verhindern geplante Investitionen

Während der kompletten Schliessung hatte das ganze Team Kurzarbeit. An was viele aber nicht denken würden, seien die laufenden Fixkosten, die ihr Betrieb zu tragen habe, sagt Beutler. "Der grösste Teil ist der Mietzins, den wir voll weiterbezahlen müssen", sagt sie. Dazu komme zum Beispiel auch die Stromrechnung.

 

Das hat Konsequenzen für die Pläne des Rubigencenter. "Wir wollten im Untergeschoss in grössere Projekte investieren. Das Geld dafür ist nun weg", sagt Beutler. Sie hofften, dass sie im Herbst wieder durchstarten könnten. "Sonst wird es wirklich schwierig."

 

Erfolg mit neuen Escaperäumen

Ein Lichtblick sind immerhin die Escaperäume. "Die Escaperäume laufen recht gut", sagt Beutler. Schon vor Corona seien sie super gelaufen. "Besonders das Package mit Grillplausch und Bowling war bei Firmen sehr beliebt. Zu den 2019 eröffneten zwei Räumen, sind nun zwei neue dazugekommen. Just vor dem Shutdown wären sie fertig eingerichet gewesen. Nun konnten sie mit der Wiedereröffnung in Betrieb gehen. "Die neuen Räume kommen gut an", sagt Beutler.

 

Im Gegensatz zu den Räumen "Muriels Erbe" und "Secret Service" mit bis zu 14 Spieler:innen sind "Ufo" und "Stützpunkt" für maximal sechs Personen ausgelegt. In diesen spielt die aktuell geltende Personenbeschränkung also keine Rolle. Bei den anderen gilt eine Maximalzahl von zehn Personen. "Schulklassen testen vorher. Sie haben andere Regeln und wir dürfen dann 14 reinlassen", so Beutler.

 

[i] Zu den neuen Escaperooms


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 12.05.2021
Geändert: 12.05.2021
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